Als Polizeimeister einen anderen Beruf ausüben

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Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo BertaDQ,

sicherlich ist es alles andere als einfach, wenn man sich plötzlich 500 Kilometer von Zuhause entfernt wieder findet.

Aber er soll nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Die Bundespolizei bietet eine unglaubliche Zahl von Möglichkeiten und Einsatzgebieten und oft ist man schneller dort wo man eigentlich hinwill als man denkt.

Er kann jederzeit ein Versetzungsgesuch stellen um an eine näher gelegene Stelle zu kommen. Alternativ kann er auch einen Tauschpartner suchen.

Aber wenn er wirklich nicht mit dem Job und der Entfernung klar kommt, könnte er z.B. er sich bei Sicherheitsfirmen bewerben. Die nehmen sehr gerne ausgebildete Polizisten.

Aber er muss sich im klaren sein, dass diese Sicherheitsfirmen nicht einmal annähernd soviel bezahlen, wie er bei der Bundespolizei verdient. Aber selbst wenn er eine gut bezahlte Stelle bekommt, die es durchaus gibt, hat er niemals die soziale Absicherung wie es der Staatsdienst hergibt.

Wenn Du bei der Polizei krankheitsbedingt den Beruf nicht mehr ( z.B. durch einen Unfall) ausüben kannst, wird Dir die Möglichkeit gegeben, in den Verwaltungsdienst zu gehen oder Du gehst in Frühpension wo Dir Mindestens 1400,- Euro im Monat zur Verfügung stehen.

Passiert Dir das draußen, steht Du auf der Straße und kannst irgendwann von Hartz4 leben.

Auch kann es Dir als Beamter nicht passieren, dass die Firma Leute wegen Arbeitsmangel oder gar pleite entlässt. Wenn Du Dir nichts zu schulden kommen lässt, bist Du bis zur Pensionierung unkündbar. Zeig mir die Firma die das draußen in der freien Wirtschaft anbietet?

Aber die Entscheidung, ob er einen nicht super, aber zumindest gut bezahlten Job der eine lebenslange Anstellung garantiert wegwerfen will, muss Dein Bruder schon ganz für sich alleine treffen.

Aber ich kann nur noch einmal betonen, dass er früher oder später mit aller Wahrscheinlichkeit die Chance bekommt, heimatnah eine Stelle zu besetzen. Gleichzeitig kann es passieren, dass er wenn er kündigt in der Nähe von Euch auch keine Stelle bekommt und schon wieder weit weg arbeiten muss.

Aber wie irubis schon geschrieben hat, dass er nach der Ausbildung eine heimatferne Stelle bekommen kann, wusste er vor der Einstellung und hat genau dafür noch einmal vor Ausbildung expliziert unterschrieben.

Das das keine zufrieden stellende Antwort ist, ist mir klar. Es ist nun eine hammerschwere Entscheidung die Dein Bruder nun treffen muss.

Schöne Grüße
TheGrow


BertaDQ 
Beitragsersteller
 06.03.2013, 17:03

um es noch mal zu sagen. Ihm war durchaus bewusst, dass das kein Wunschkonzert ist, als er sich beworben hat war er auch für alles offen. nun hat sich sein leben kurz vor antritt der ausbildung ein wenig geändert und nun guckt er halt, ob er seine jetzige situation ein wenig ändern kann. ich denke jeder wird verstehen, wenn der partner fest an den heimat ort gebunden ist und man nicht 3 jahre lang am wochenende pendeln will. deswegen versucht er gute alternativen zu finden. Ich denke, wenn er keine andere alternative sieht, dann wird er wohl dabei bleiben aber sich umgucken wird ja nicht schaden.

danke dir!

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TheGrow  06.03.2013, 17:15
@BertaDQ

Hallo BertaDQ,

ich habe gerade eben erst gelesen wo er jetzt ist und kann verstehen, dass er mit der Gesamtsituation unzufrieden ist.

Ich war selbst nie in Bad Bergzabern, insofern kann ich zwar nicht von eigenen Erfahrungswerten sprechen.

ABER das was ich von anderen Polzisten gehört haben, die in der Abteilung in Bad Bergzabern ihren Dienst versehen mussten, war alles andere als auch nur ansatzweise hinnehmbar.

Von deren Erzählungen her, kann man den Dienst dort eher mit einem Straflager, als von einer adäquaten Tätigkeit bezeichnen. Aber nochmal, ich selbst kenne es nur aus Erzählungen und ob da wirklich alles so ist, wie erzählt wurde, kann ich manchmal gar nicht glauben

Er soll zusehen, dass er dort weg kommt. Es gibt wesentlich bessere Dienstorte und wenn es wirklich die große Liebe ist, sollte man sich vielleicht mal überlegen, ob nicht seine Freundin zu ihm zieht.

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BertaDQ 
Beitragsersteller
 06.03.2013, 19:24
@TheGrow

Ja, er hat vor kurzen erst dort angefangen und wollte gucken obs nicht so geht, aber nach dem ersten Tag hat er mich direkt gefragt, ob ich mich mal schlau machen könnte, was er für Möglichkeiten hat. Es scheint echt nicht schön zu sein...

Sie kann leider nicht zu Ihm ziehen, da sich im Familienunternehmen in der Geschäftsleitung ist und gerade darauf vorbereitet wird, das Unternehmen zu übernehmen ;)

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Mit der Tätigkeit, weit entfernt von seinem Wunschort, musste er rechnen. 500 km sind durchaus normal. So ist es bei der Bundespolizei eben. Der Polizist als Ausbildungsberuf ist sehr speziell, die Ausbildung nutzt außerhalb der Polizei so gut wie nichts.

Möglichkeiten:

Kündigen, komplett neuen Beruf lernen (abhängig vom Arbeitsmarkt)

Tauschpartner nahe seines Heimatortes finden (schwierig).

Bei der Polizei des Landes in dem er jetzt Dienst macht, unterzukommen (sehr schwierig).

Sich mit der momentanen Situation, so wie ca. 10.000 andere Bundespolizisten auch, arrangieren.


BertaDQ 
Beitragsersteller
 06.03.2013, 08:45

also, nur zur Erklärung. Ihm war durchaus bewusst, dass er überall hinkommen kann. Zum Zeitpunkt der Zusage war das auch alles okay. Kurz danach hat er allerdings seine Freundin kennengelernt, mit der es ziemlich ernst geworden ist. Sie kann von hier nicht wegziehen, da sie in der Geschäftsleitung ihres Familienunternehmen arbeitet. Es geht also nicht darum, dass mein Bruder irgendeinen Sonderstatus hat, sondern nach einer Lösung für sein Problem such, was ihm schlaflose Nächte bereitet. Er hat sich schon bei der Landespolizei beworben, aber er such nach noch mehr Optionen.

Danke für deine Hilfe!

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Irubis  06.03.2013, 09:02
@BertaDQ

Um sein Problem zu lösen, wird ihm vermutlich nichts anderen übrigbleiben, als bei der Bundespolizei zukündigen. Seine Ausbildung nutzt außerhalb der Polizei nur sehr wenig. Er kann nicht damit rechnen, dass die Personalplaner der Bundespolizei auf derartige Probleme eingehen. Ich kenne den Laden sehr gut und weiss auch, wie dort mit dem Personal umgegangen wird. Irgendwelchen Versprechungen würde ich nicht glauben.

Er hat sich schon bei der Landespolizei beworben, aber er such nach noch mehr Optionen.

Wo macht er jetzt Dienst, in welches Bundesland möchte er?

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BertaDQ 
Beitragsersteller
 06.03.2013, 11:01
@Irubis

Er rechnet ja auch nicht damit, dass man darauf eingeht, dass sagt ja niemand. wie gesagt, er möchte nur alle optionen durchgehen bevor er wirklich die drastischste maßnahme ergreift.

er ist in bad bergzabern bei der Hundertschaft und möchte nach nrw.

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Irubis  06.03.2013, 11:09
@BertaDQ

Dann sollte er zunächst versuchen, nach Düsseldorf/Köln zu kommen, in den Bereich der BPOLD Sankt Augustin. Die Rheinschiene hat einen recht großen Personalbedarf. Ist er erstmal in deren Bereich, kann er dann versuchen, weiter nach Hause zu kommen.

Er ist jetzt in einer Einsatzhundertschaft, die er zunächst durchlaufen sollte. I.d.R. bleibt man dort nicht auf Dauer. Vielleicht sollte er versuchen, diese "Durststrecke" durchzuhalten.

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BertaDQ 
Beitragsersteller
 06.03.2013, 13:20
@Irubis

er weiß schon, dass er voraussichtlich 3 Jahre dort bleiben muss.

Ich werd ihm auf jeden fall erzählen, mal gucken was er draus macht :)

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Umschulung kannst Du jede machen. Eine Umschulung ist eine verkürzte Ausbildung von 2 Jahren. Dabei ist egal, was Du vorher für einen Beruf hattest.

Dein Bruder kann auch eine Versetzung in Eure nähe beantragen. Wenn er all zu unglücklich ist, soll er zum Psychologen gehen und sich bescheinigen lassen, dass er näher zu seiner Familie soll, um psychologische Probleme zu vermeiden. Das bei dem Antrag dabei und dann hat er sehr gute Chancen.


Irubis  06.03.2013, 08:17

Wenn er all zu unglücklich ist, soll er zum Psychologen gehen und sich bescheinigen lassen, dass er näher zu seiner Familie soll, um psychologische Probleme zu vermeiden. Das bei dem Antrag dabei und dann hat er sehr gute Chancen.

na ja... das ist den Personalplanern der Bundespolizei ziemlich egal. Mit oder ohne Psychoprobleme - seine "Chancen" werden sich sicher nicht verbessern. Das geschilderte Problem haben ungefähr 10.000 Beamte der Bundespolizei, ein großer Teil davon keine Dienstanfänger mehr. Wer bei der Bundespolizei anfängt, sollte sich vor Augen halten, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Großstädten und nicht bei einer Wunschdienststelle eingesetzt wird. Die Bundespolizei ist kein Sozialunternehmen, sondern eine Polizei, die einen klar definierten Auftrag wahrnehmen muss.

Mein Tipp: er sollte sich mit seiner Situation abfinden und arrangieren; seinen Lebensmittelpunkt neu definieren - oder kündigen.

Meine Antwort klingt zwar hart, sie ist es auch, aber sie entspricht den Tatsachen.

btw: Psychologische Probleme könnten den Arbeitgeber auf die Idee bringen, dass der Beamte dienstuntauglich ist und ihn (jetzt vermutlich noch z.A.-Beamter) gar nicht BaL werden lässt sondern vorher rausschmeisst.

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BertaDQ 
Beitragsersteller
 06.03.2013, 08:50
@Irubis

wie gesagt....andere Optionen keine Belehrung. Ihm ist wohl klar, dass er nicht der einzige mit einem solchen Problem ist. Aber Dinge ändern sich nunmal im leben...

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BertaDQ 
Beitragsersteller
 06.03.2013, 08:52

der erste Part klingt schon mal gut :)

Also, wie gesagt eine Versetzung hat er jetzt nicht Beantragt aber sich bei der Landespolizei beworben.

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D bietet sich am Besten der Wechsel zur Landespolizei an. Alternativ kann er bei einer Behörde anfangen, da er die erste Fachprüfung hat.


Irubis  06.03.2013, 08:41

D bietet sich am Besten der Wechsel zur Landespolizei an.

Geht nur in der Theorie, in der Praxis fast unmöglich und nur durch "Beziehungen" zu schaffen.

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BertaDQ 
Beitragsersteller
 06.03.2013, 08:47
@Irubis

Also er hat sich schon bei der Landespolizei beworben. Einiges aus seinem Zug haben schon während der Ausbildung gewechselt. Er hofft drauf, aber er glaubt nicht dran, deswegen wollte er alle Optionen kennen.

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BertaDQ 
Beitragsersteller
 06.03.2013, 08:57

Das mit der Behörde hab ich ganz überlesen^^. Kannst du mir das ein wenig genauer erklären?

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Still  06.03.2013, 11:51
@BertaDQ

So genau weiß ich es zwar nicht, aber als Polizeibeamter kann man sich jederzeit in der Verwaltung bewerben, da man ja Beamter ist. Finanziell fällt dann aber die Polizei - und Schichtzulage weg.

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BertaDQ 
Beitragsersteller
 06.03.2013, 13:10
@Still

Cool danke, das hilft mir schon weiter :)

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D bietet sich am Besten der Wechsel zur Landespolizei an. Alternativ kann er bei einer Behörde anfangen, da er die erste Fachprüfung hat.