Als Christin ein Kopftuch im Alltag tragen?

14 Antworten

Im Christentum gibt es keine religiöse Pflicht, ein Kopftuch im Alltag oder Mantilla in der Kirche zu tragen.

Jesus hat nie ein Wort über eine Kopfbedeckung für Frauen gesagt. Im Gegenteil:

"Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien auf dem Feld, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht." Matthäus-Evangelium, Kapitel 6, Vers 28-30

Jesus war es wichtig, wenn die Frauen und Mädchen seine Lehren studierten und als Diakoninnen diese an andere Menschen weitergeben.

Marta und Maria – Haushalt oder Studium?

Diese Geschichte zeigt dir, wie Jesus mit traditionellen Geschlechterrollen aufräumte: Wie des Öfteren, wenn Jesus auf dem Weg nach Jerusalem war, besuchte er die Geschwister Marta, Maria und Lazarus. Meistens hatte er eine ganze Menge Leute im Schlepptau. Es ist anzunehmen, dass sie nicht gesättigt dort ankamen und nur auf einen Kelch Wasser kurz reinschauten, sondern dass sie wirklich hungrig waren. Marta und Maria waren in eine traditionelle Frauenrolle hineingewachsen. Sie waren es gewohnt, dass ihr Platz in der Küche war und sie die Gäste bewirteten. Marta machte sich gleich an die Arbeit und verhielt sich so, wie man es von einer Frau erwartete. Sie arbeitete in der Küche, während die Männer nebenan über theologische Fragen diskutierten. Und Maria? Sie scherte aus und fügte sich ganz und gar nicht der Frauenrolle. Statt Marta in der Küche zu helfen, tat sie etwas, das normalerweise nur Männern gestattet war. Sie setzte sich Jesus zu Füßen und hörte ihm zu, genauso wie die Jünger. Es war damals üblich, dass sich die Gelehrtenschüler zu Füßen des Rabbis setzten; das war die Unterrichtshaltung. Maria saß bei Jesus und hing wie gebannt an seinen Lippen. Marta ärgerte sich darüber und beklagte sich bei Jesus, dass sie die ganze Arbeit allein machen musste. Jesus reagierte völlig anders, als Marta erwartete. Er sagte zu ihr:  „Meine liebe Marta, du sorgst dich um so viele Kleinigkeiten! Im Grunde ist doch nur eines wirklich wichtig. Maria hat erkannt, was das ist – und ich werde es ihr nicht nehmen“ (Lukas 10, Verse 41-42). Jesus liebte Marta genauso wie Maria. Er sah, wie sie sich bemühte, aber er erklärte ihr auch, dass das pflichtgetreue Tun zweitrangig ist. Viel wichtiger ist die Beziehung zu Jesus. Ihm zuzuhören und von ihm zu lernen, darauf kommt es an. Jesus machte ihr klar, dass seine Lehren sich nicht nur an Männer richten, sondern genauso an Frauen. Marta hätte sich auch dazusetzen und ihm zuhören dürfen, mehr noch: Sie hätte es tun sollen! (Lk 10,38-42)

Das Kopftuch an sich ist kein religiöses, sondern ein kulturelles Kleidungsstück.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin vom Islam zum Christentum konvertiert.

Das Kopftuch für die gläubigen Frauen war nur beim Gebet und im Gottesdienst vorgeschrieben, weil die Frau mit unbedecktem Kopf (nach der Ordnung Gottes) ihren Mann ehrt. Im Gottesdienst soll jedoch ALLEIN Gott, Jesus geehrt werden.

„Denn der Mann darf das Haupt nicht bedecken, weil er Gottes Bild und Ehre ist; die Frau aber ist die Ehre des Mannes. Darum soll die Frau [ein Zeichen der göttlichen] Macht auf dem Haupt haben, um der Engel willen.“

‭‭1. Korinther‬ ‭11‬:‭7‬, ‭10‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/1co.11.7-10.SCH2000

Daraus hat sich die clevere Gewohnheit entwickelt, dass die Frauen im Gottesdienst mit Hut erscheinen.


mimisophia  27.01.2025, 10:39

So ist es. Jesus waren Kopfbedeckungen von Frauen völlig schnuppe. Ihm war es wichtiger, das sie seinen Worten und Lehren studierten und weitergaben.

Also bei meinen deutschen Grosseltern war Kopftuch noch "normal". Aber aktuell ists halt aufgrund diverser politischer und religiöser Haltungen recht negativ belegt.

Mir wärs egal. Auffallen wirst damit sicher. Aber wahrscheinlich mehr negativ als positiv.

Nonnen machen nichts anderes.

Grundsätzlich gilt: Ob und was man auf dem Kopf hat, ist jedem selbst überlassen. Die eigenen Beweggründe spielen dabei absolut keine Rolle.

Klar kannst du das machen, es ist ja nur ein Modeaccessoire. Mit Jesus hat das absolut nichts zutun, dieses Anliegen ist rein weltlich.