Als Altenpfleger mit dem Tod umgehen?
Hallo ihr Lieben, ein etwas sensibles Thema, bei dem ich hoffe, viele Erfahrungsberichte zu bekommen. Erstmal zu mir: ich bin 28 Jahre alt, habe bisher als Medizinische Fachangestellte gearbeitet und bin nebenbei einer ehrenamtlichen Tätigkeit in der Altenbetreuung nachgegangen. Da ich gemerkt habe, dass mir die Arbeit in der Arztpraxis noch zu unpersönlich bzw. nicht „sozial“ genug ist und ich mehr Sinn suche, habe ich mich jetzt umorientiert und fange kommenden Monat eine Dreiviertelstelle zunächst als Pflegekraft im Altenheim an. Später wird mir die Weiterbildung zur Sozialbetreuung ermöglicht, solange bin ich aber, wie gesagt, in der Pflege tätig. Mir machen Körperausscheidungen, offene Wunden, Gerüche oder auch Demenzsymptome nichts aus, damit hab ich bereits einiges an Erfahrung und ich bin da sehr robust. Allerdings habe ich vor einem Thema doch sehr Respekt, vielleicht sogar leicht Angst, und das ist der Tod. Ich habe bisher erst einen Toten gesehen, als Jugendliche, und das war mein Opa. Das war eine schreckliche Erfahrung für mich, allerdings war er ja aber auch nah mit mir verwand. Im Altenheim wird es ja nun mit ziemlicher Sicherheit so sein, dass ich einige Todesfälle miterleben werde. Inwiefern sind die Pfleger dort involviert bezüglich Sterbebegleitung, was könnten dort meine Aufgaben sein? Muss ich bei dem Bewohner bleiben? Wird man langsam an das Thema rangeführt? Muss ich den Bewohner nach dem Tod herrichten, säubern etc?
Ich weiß, dass ist evtl. auch von Einrichtung zu Einrichtung verschieden und ich weiß auch, dass der Tod nunmal einfach dazugehört, dennoch stellt mich das Thema schon vor eine Herausforderung. Vielleicht kann mir jemand erzählen, wie es bei ihm beim Berufseinstieg war, ob es Tipps zur Bewältigung oder Vorbereitung gibt etc.
liebe Grüße!
8 Antworten
Du mußt den Tod als einen Bestandteil des Lebens akzeptieren lernen, denn er schließt das Leben ab.
Außerdem erlebst du gerade im Altenheim, dass der Tod eine Gnade sein kann. Da darf ein Mensch endlich sterben, der vielleicht schon seit Jahren nur noch dahin siecht. Viele Menschen wünschen sich in solchen Situationen den Tod.
Bei anderen Menschen wiederum, z.B. bei Krebskranken kann der Tod auch eine Erlösung sein.
Ob du einen Toten herrichten und säubern mußt, hängt von der jeweiligen Einteilung ab. Wenn du neu bist in dem Job, lassen einen die Kollegen in der Regel auch nicht alleine mit dem Problem. Außerdem sollte es Supervisionen etc. geben.
Aber wo bitte ist das Problem? Du hast immer noch einen Menschen vor dir und kannst mit deiner Aktion das letzte Mal seine Würde wahren, die vermutlich schon oft mit Füßen getreten wurde.
Ich würde das auch nicht können. Ich habe Mal einen Job in einem Altenheim im Büro bekommen. Als ich ein paar Tage später sah wie man einen Sarg durch das Heim schob, bin ich auf und davon und bin nicht mehr dorthin.
leider kann ich dir zu deiner aufgabenteilung nicht wirklich viel sagen. ich weiss nur, dass das säubern und herrichten von toten die aufgabe der bestatter ist.
das säubern und herrichten von toten die aufgabe der bestatter ist.
Das siehst du falsch. Du mußt einen Toten auch begrenzt säubern und herrichten wenn er in den sogenannten Abschiedsraum eines Heimes kommt, wo die Angehörigen in Ruhe Abschied nehmen können. Das hat überhaupt nichts mit den bestattertypischen Aufgaben zu tun.
Du musst damit lernen umzugehen. Das lernst du in Laufe der Zeit. Das kenne ich bei meiner Schwester. Am Anfang war es für sie schwer. Aber mit daher der Zeit, ging es dann.
Lass das ganze nur nicht zu nahe an dich ran
Zu deinem Aufgabenbereich kann ich nicht all zu viel sagen. Ich weiß nur, dass du die sterbenden Menschen genau so wie die, die noch Zeit haben pflegen musst. Nach dem Tod herrichten? Das machen doch die Bestatter.?
mit Herrichten meine ich nicht das Herrichten für die Bestattung sondern das Herrichten für den Besuch der Verwandten zB, oft scheiden Sterbende noch aus und das sollte man der Würde des Verstorbenen zu Liebe ja natürlich nicht so lassen, bis der Bestatter kommt.
Vielen lieben Dank für deine Antwort, das ist immer sehr beruhigend!
Hallo,
Hier sind grundsätzliche Tipps, um mit der Situation umzugehen: Trauer ist bei Menschen verschieden. Du kannst mit einem Menschen reden. Es gibt im Internet und über das Telefon kostenlose Seelsorge.
Ich bin Christ. Der Glaube hilft vielen Menschen. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott und ein Leben nach dem Tod gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.
Alles Gute
Hallo, ich bin selber „praktizierende“ Katholikin wenn man das so sagen kann und muss sagen, dass mir das natürlich hilft. Auch weil es mich in dem Gedanken bestärkt, dass es nach dem Tod nicht vorbei ist. Dennoch bin ich mit dem Thema ja noch nicht oft in Berührung gekommen und scheue mich noch davor. Ich weiß, dass man da hineinwächst und dass kein Meister vom Himmel gefallen ist. Ich möchte mich einfach so gut es eben geht vorbereiten und vielleicht schon Strategien haben, die mir helfen damit umzugehen, wenn es dann soweit ist.