Alltag an der Uni?

5 Antworten

Es kommt extrem darauf an, was man studiert. Und wo.

Es gibt Module, die für gleich 5 (oder mehr) unterschiedliche Studiengänge Pflicht- oder Wahlmodule sind. Das ist bei Grundlagenthemen die Mathe ein beliebtes Modell, das brauchst ja für z.B. Physik und Chemie genauso wie für Informatik und Maschinenbau oder BWL. Und dann hast du ggf. alle 300 Erstis dieser fünf Studienfächer gemeinsam in einer Lehrveranstaltung.

Aber es gibt auch Hochschulen, die es aufteilen nach "Mathe 1 für Naturwissenschaftler" und "Mathe 1 für Ingenieure" und "Mathe 1 für BWL", sodass in ersterer nur die Chemiker und Physiker, in der zweiten die Informatiker und Maschinenbauer und in der dritten nur die BWLer sitzen und die Veranstaltungen entsprechend kleiner sind.

Je spezieller dein Studiengang ist und je spezieller die Themen sind, desto kleiner werden aber auch die Vorlesungen. Es gibt Studiengänge, die nur 20 Studenten pro Semester haben und dann an einer Stelle sogar die Wahl zwischen drei Wahlmodulen bieten - macht sieben Studenten pro Lehrveranstaltung.

Wenn das Studienfach auch so speziell ist, dass kaum Überschneidungen mit anderen Studienfächern bestehen, bleiben die Studenten innerhalb des Studienfachs auch recht stark unter sich. Klar, da und dort hat mal einer ein Modul geschoben oder nicht bestanden, dafür hat man 'nen anderen aus einem höheren Semester mit in der Lehrveranstaltung sitzen... Aber es kann sich durchaus ein Stückweit anfühlen wie eine Schulklasse, wenn man mit 15 von 20 Studenten in seinem Semester immer die gleichen Lehrveranstaltungen besucht.

In kleinen Masterstudiengängen kann es dann so familiär werden, dass sich die Dozenten mit den 5 Studenten pro Semester auch mal abends im Ratskeller treffen, die Vorlesung spontan vom Hörsaal ins Büro des Professors verlegt wird, man sich stillschweigend aufs "Du" geeinigt hat...

Auch was man an Vorlesungen wirklich besuchen sollte (Anwesenheitspflicht hin oder her) und was man sich sparen kann, hängt wirklich von der einzelnen Vorlesung ab. Man muss von Semester zu Semester schauen, wo es wichtig ist anwesend zu sein und zuzuhören... und wo man besser dran ist wenn man sich den Stoff eigenständig erarbeitet. Hängt sicherlich auch mit davon ab, was für Ambitionen bezüglich der Noten man hat ;)

Man hat beides. Jedes Semester muss man sich "Module" wählen, die man in seinem Studiengang braucht. Das ist ein bisschen so wie die Fächer in der Schule. Da gibt es zum Teil sehr große Vorlesungen, Mathe und Physik sind oft hunderte Leute in der Vorlesung da fast alle Studienfächer das irgendwann belegen müssen. Aber es gibt auch kleiner Kurse, je nach Studiengang, z.B. bei Biologen und Chemikern die Labore.

Der Alltag sieht je nachdem wie man ihn selber gestalten massiv unterschiedlich aus. Bei Hochschulen gibt es keine Anwesenheitspflicht (auch wenn es an Hochschulen eher üblich ist als an Unis, dass erwartet wird zu kommen). Da gibt es manche, die gehen zu jeder Vorlesung und andere, die kommen vielleicht einmal die Woche zur Uni und erarbeiten den Rest daheim.


Adomox  16.08.2024, 16:07
da fast alle Studienfächer das irgendwann belegen müssen

Das ist minimal übertrieben, befürchte ich.

auch wenn es an Hochschulen eher üblich ist als an Unis

Unis sind Hochschulen. Du meinst hier Fachhochschulen.

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law2k  16.08.2024, 16:08
@Adomox

Warum übertrieben? Die meisten Studiengänge haben ein Mathe- oder Physikmodul. Mir fallen jetzt spontan eigentlich nur künstlerische, sozialwissenschaftliche (auch nicht immer z.B. Wirtschaft) oder sprachliche Studiengänge als Ausnahme ein. Aber ja, ich meinte natürlich Fachhochschulen.

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Adomox  16.08.2024, 16:11
@law2k

Kein einziger geisteswissenschaftlicher Studiengang, der mir bekannt ist, teilt sich eine Mathe-Vorlesung mit MatNat-Studierenden. Ich würde vermuten, rechtswissenschaftliche und medizinische Studiengänge sind hier ebenfalls nicht vertreten, und sozialwissenschaftliche Studiengänge decken ihren Mathe-Bedarf i.d.R. selbst. Physik ist in noch weniger Fächern vertreten. Damit fallen dermaßen viele Studiengänge weg, dass ich nicht von "fast alle Studienfächer" sprechen würde.

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law2k  16.08.2024, 16:12
@Adomox

Okay, von mir aus. Aber sie gehören definitiv zu den größten Modulen. Mathe- und Physik werden eigentlich immer in den Audimax-Hörsälen abgehalten, genau eben damit viele Leute reinpassen.

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Adomox  16.08.2024, 16:13
@law2k

Dass Mathe- und Physikvorlesungen großes Publikum haben, streite ich gar nicht ab.

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law2k  16.08.2024, 16:14
@Adomox

Stimmt, du schriebst ursprünglich nur dass es übertrieben wäre. Damit hast du Recht. You win 😁​

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Hallo du

Das kommt ganz auf deinen Studiengang an, und ob du an einer Hochschule oder Universität studierst.

Wenn du z.b an einer Universität Jura studierst, hast du eigentlich nur Vorlesungen in großen Hörsälen mit hunderten von Menschen.

Du kannst aber auch sowas wie Maschienenbau an einer Hochschule studieren, dort ist der Unterricht praxisorientierter und oftmals in großen Klassenräumen aktiver gestalltet.

Gruß Paul

Jein, du hast quasi beides.

Bei den Vorlesungen hast du meistens zwischen 60-1100 Leute zusammen. Das war jedenfalls bei mir so.

Bei Seminaren sind meistens Teilnehmeranzahlen von 20-40 Personen üblich. Das kann aber auch wie bei der Vorlesung variieren.

Ein weiterer Unterschied ist, dass es bei Seminaren meistens viel interaktiver gestaltet wird als bei Vorlesungen. Auch hier kommt es auch auf viele Faktoren an.

Deinen Stundenplan bastelst du dir selber je nachdem welche Module du zu belegen hast.

Das hängt im Detail vom Fach ab. I.d.R. hat aber niemand nur Vorlesungen, sondern auch Seminare und andere Kursformate, die in kleineren Gruppen stattfinden. Meist hat man auch keine fünf vollen Tage in der Woche, sondern im Idealfall wenige volle Tage oder - weniger schön - über fünf Tage hinweg vereinzelt Veranstaltungen. Wie man Freistunden gestaltet, ist eine sehr individuelle Sache - da habe ich schon alles von Lernen bis Schlafen miterlebt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Postdoc / Wissenschaftlicher Mitarbeiter