alleinerziehend mein sohn tanzt mir auf der nase rum wieso?

17 Antworten

Ich hab selbst 2 Kinder und ich finde, daß man ihnen solch Motivation oftmals gar nicht zutrauen möchte, aber es ist wirklich so. Sie fordern einen mit großer Ausdauer. Sie führen einen an eigene Grenzen, was für uns dann ein Erfahrungswert ist. Wir erkennen dann, wo unsere eigenen Grenzen sind. Ich finde dies interessant.

Wenn ich den Text von Dir lese, finde ich, daß er auch nach seinen Grenzen sucht. Es ist eine ganz natürliche Entwicklungsphase und für das Kind sehr wichtig. Er macht es nicht aus Böswilligkeit, sondern um seine Grenzen zu erhalten - er fordert sie also, weil er sie braucht, auch um sich sicher und geborgen zu fühlen. Du bist auch nicht böse oder falsch, wenn Du sie ihm gibst - Grenzen kann man auch mit Liebe setzen - aber trotzdem bestimmt. Bei diesem Machtspiel kann das Kind auch mit Sieg und Niederlagen umgehen lernen. Dies ist auch sehr wichtig. Also ich würde an Deiner Stelle die Grenzen früher stecken und vor allem nachts nicht mehr laufen, da brauchen Kinder nichts mehr, außer Ruhe.

Ich denke auch, daß Du zu viel mit ihm unternimmst, und schätze, daß dahinter vielleicht eine Art Schuldgefühl steckt und der Versuch, ihm es an nichts fehlen zu lassen. Aber auch zu viel des Guten ist zu viel und weniger ist mehr!!!! Kinder dürfen gerne auch lernen mit Frust, Langeweile, schlechten Gefühlen usw. umzugehen, dies stärkt sie fürs Leben. Man kann nichts mit vielen Unternehmungen ausgleichen, schon gar nicht einen Vater ersetzen, aber dieser ist ja eh für ihn da - wie schön. Bekommen Kinder zu viele Reize, z.B. durch Unternehmungen, Eindrücke...., können sie diese nicht mehr gut oder gar nicht mehr verarbeiten. Die Folge davon ist, daß sie unruhig werden, nicht mehr abschalten können. Uns Erwachsene geht es damit eigentlich genauso. Aber wir wollen dies nicht immer wahrhaben. Zeiten, in denen es langweilig ist, nicht viel los ist, der Alltag herrscht, es eintönig ist, werden nicht so geschätzt, wie Zeiten, in denen es turbulenter zugeht, obwohl dies meiner Meinung nach nicht berechtigt ist, und Zeiten der Stille genauso wichtig sind, wie die der Aktivität. Ich wünsche Dir, daß Du auch mal unternehmungslose, ruhige, leise und stille Zeiten zu Hause genießen kannst. Du würdest bestimmt merken, wie Druck von Euch beiden fällt, wie sich innerer Frieden in Euch breit machen würde und wie angenehm es wäre. Auch mußt Du ihn keineswegs ständig beschäftigen, er kann auch gut mal allein sein.

Vielleicht fehlt Dir Vertrauen in Dich selbst, weil Du so oft zu ihm ins Zimmer läufst. Höre unbedingt auf, Dich zum Kasperl zu machen und glaube daran, daß Du alles für ihn gemacht hast und es abends dann für Euch beide am besten ist, wenn Ruhe ist. Überlege Dir eine Zeit und glaube nicht, wenn er schreit, daß ihm wirklich was fehle (bzw. bin ich mir sicher, daß Du zwischen wahren Bedürfnissen und einem Machtspiel unterscheiden kannst). Du brauchst nicht glauben, daß es gut für ihn wäre, wenn Du läufst, nein, es wäre gut für ihn, wenn Du stark genug wärest, Grenzen zu setzen und nicht zu laufen, sonderen Deinen wohl verdienten Abend zu genießen. Daß wäre auch gut für ihn, denn dann wüßte er, woran er ist und könnte endlich in Ruhe einschlafen. Probiers aus, es klappt bestimmt. Wirst halt ein paar Abende recht konsequent sein müssen, aber dann wirst Du große Erleichterung spüren und einen großen Ballast loswerden. Also, versuche nicht ihn zu bestrafen, sondern versuche besser die Situation zu durchschauen, zu verstehen und anders zu reagieren. Unsere Kinder sind nicht böse, sondern oftmals wir Erwachsenen zu verständnislos gegenüber all den Entwicklungsphasen und deren Bedeutung, gegenüber unserem eigenen Verhalten und den Hintergründen dazu. Warum läufst Du denn so oft, glaubst Du wirklich noch, daß ihm was fehle? Was eigentlich braucht mein Kind wirklich, damit es sich wohl fühlt, damit es gut versorgt ist? Gute Lebensmittel, gutes Wasser, Aufmerksamkeit, Liebe, Vorbilder - weil Kinder einem alles Nachahmen, Geborgenheit, Sicherheit... was noch?

Dein Wunsch, alles richtig machen zu wollen, stellt für mich ein Problem dar. Es ist meiner Meinung absolut nicht möglich, im Leben alles richtig zu machen, und schon gleich gar nicht mit einem Kind, haben wir es doch nie gelernt. Wenn Du gewillt bist, zu verstehen, zu lernen und mit besten Gewissen Dein Kind zu erziehen, wäre das für mich ausreichend. Alles andere ergibt sich dann. Wir können alle nur vorwärts leben und rückwärts verstehen. Das ist normal und so ist das Leben. Alles andere ist anmassend und perfektionistisch. Liebe mache ich meine eigenen Fehler bzw. Erfahrungen im Leben, als die Tugenden eines anderen zu übernehmen. Ich glaube, wenn Du es schaffen könntes, mehr Vertrauen in Dich, in Deine eigenen Impulse, in Deine eigenen Ideen, Wünsche.........zu bekommen, daß Du endlich mal zu Dir und Deiner Art stehen könntest, daß Du dann sehr viel erfolgreicher, leichter, angenehmer und zuversichtlicher an all Deine Herausforderungen, die Dir Dein Leben stellt, gehen und sie bewältigen könntest. Habe Geduld mit Dir, sei liebevoller zu Dir als Du es bisher warst und stärke Dich. Du bist besser als Du glaubst. Gib Dir die Chance, dies einmal in Erfahrung zu bringen, indem Du Dich einmal auf Dich verlässt, nicht auf andere hörst und zu Dir selbst und Deiner Ansicht stehst. Dann wird er auch zum Schreien und Treten aufhören, weil Du Dich dann mehr achtest.

Konsequent sein! Was heute erlaubt ist, kann morgen nicht verboten sein und andersrum. Sag ihm, dass Du mit seinem Verhalten nicht einverstanden bist und verlass' den Raum bzw. schick' ihn für ein paar Minuten auf einen "stillen Stuhl " (oder ähnliches), wenn er ausflippt. Deine Handlungen müssen für ihn nachvollziehbar und verlässlich (d.h. immer ähnlich) sein, auch wenn es sich um ein Verbot handelt. Es muss klar sein, was Du meinst und von ihm erwartest.

Naja "bestrafen" eher nicht, sondern Konequenzen ziehen, und ihm zeigen was richtig und was falsch ist, was er darf und was nicht. Abends beim schlafen gehen, würde ich ein Ritual einführen, auch um ihn zur Ruhe zu bringen aber mit dir zusammen, ine Gute Nacht Geschichte zum Beispiel oder zusammen eine Kassette mit ihm anhören und ihm danach auch zu verstehen geben, dass jetzt schlafenszeit ist... Wenn sich das Ritual eingespielt hat wird es bestimmt besser werden.

Erwartest Du hier wirklich eine pauschale Lösung Deines Erziehungs- Problems? Womöglich noch in einem Satz? Wende Dich an eine Erziehungsberatungsstelle, wenn Du wirklich an einer Lösung arbeiten möchtest, denn das bedeutet es: daran arbeiten, die Situation zu verbessern.

Gerade, wenn man alleinerziehend ist, will man es dem Kind an nichts fehlen lassen. Anscheinend hat dein Kleiner keine Grenzen kennen gelernt, und hat zum Beispiel erfahren, je länger ich schreie, irgendwann gibt Mama nach.

Das ist manchmal auch das einfachste, aber eben nicht das Beste für das Kind.

Du solltest schleunigst deinen Erziehungsstil ändern, und deinem Kind auch Grenzen aufzeigen und Regeln aufstellen.

Das hier genau zu erklären ist ein bisschen schwierig, such dir bei Google mal ein Elternforum, und stöber dort ein bisschen. Auch deine Frage kannst du dort stellen und wirst sicherlich mehr Tips als hier erhalten.

Wenn du magst, kannst mich auch gerne per Mail anschreiben. Habe das Thema nämlich auch durch :)

Alles Liebe Gwyn