Alkoholismus und Arbeitgeber?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Kommt auf den Arbeitgeber an.

Bei meinem Ex-Arbeitgeber habe ich verschiedene Situationen mit verschiedenen Ausprägungen/Reaktionen erlebt:

  • Einmal wurde vom Vorgesetzten bzw. den Kollegen herausgefunden, dass ein Teamleiter ein massives Alkoholproblem hat und zum Schluss hin auch am Arbeitsplatz getrunken hat. Der Besagte war dann relativ schnell einsichtig, hat sich in den Entzug begeben und er konnte als er trocken war weiterarbeiten. Natürlich nicht mehr in der Führungsposition.
  • In einem anderen Fall ging es um Drogen. Da war der Betroffene selbst am Arbeitsplatz komplett nüchtern, aber in der Freizeit berauscht bis zum Anschlag. Als das dann rauskam, weil er doch etwas zuuu entspannt war durchgängig, war er nicht einsichtig. Da war der Vertrag dann doch auch recht schnell "in beiderseitigem Einvernehmen" beendet...

Dich sollte aber die Sorge um den Arbeitsplatz nicht davon abhalten, dir Hilfe zu suchen. Alles Gute für dich!

angetrunken auf der Arbeit erscheinen kann ein Grund für eine fristlose Kündigung darstellen.

Ob dein AG für deine Situation Verständnis aufbringen wird kann niemand vorher sagen die Wahrscheinlichkeit ist aber recht gering solange du nicht etwas gegen deine Sucht unternimmst

Da Alkoholismus eine Krankheit ist, könnte Dein Arbeitgeber Dir nicht so ohne weiteres kündigen. Du wärest für die Zeit einer Entgiftung und evtl. anschließender Entzugsklinik im Krankenstand.

Viele der sehr großen Firmen haben einen Suchtberater.

Du kannst Dir, falls Du das möchtest, auch eine AA Selbsthilfegruppe in Deiner Nähe suchen, und so versuchen, das Problem in den Griff zu bekommen. Das ist natürlich nur sinnvoll, wenn Du aufhören willst, Alk zu konsumieren.

Du hast auf der Arbeit komplett nüchtern zu erscheinen.


KURA1998 
Beitragsersteller
 30.08.2021, 22:38

Danke achoen

0

Hallo!

Alkoholismus ist seit 1968 eine anerkannte Krankheit. Das heißt, dass niemandem gekündigt werden darf, weil er alkoholkrank ist. Nur wenn er Fehler auf der Arbeit macht und uneinsichtig ist, kann es zur Kündigung kommen. Der normale Ablauf ist dann:

  1. Vorgesetzter führt Gespräch: Lass dich beraten
  2. Vorgesetzter und Betriebsrat: Du musst dich beraten lassen und uns darüber Rückmeldung geben.
  3. Vorgesetzter, Betriebsrat und Personalrat: Lass dich behandeln und gib uns darüber Rückmeldung
  4. 1. Abmahnung
  5. 2. Abmahnung
  6. Entlassung
  7. Bist du eine angemessenen Zeit trocken, kannst du wiederkommen.
  8. Der nächste freie Arbeitsplatz ist deiner!

Wenn du - so wie du schreibst - einsichtig bist und bereit bist, alles dafür zu tun, dass du trocken bleibst, kann dir nicht gekündigt werden.

Mein Mann wollte seinen Urlaub für die Therapie nutzen, da er nicht wollte, dass es sein Arbeitgeber erfährt. Da seine angesparten acht Wochen Urlaub aber nicht reichten, musste er von der Therapie aus seinen Arbeitgeber informieren. Das war finanziell gesehen ein schlechter Weg, denn er bekam, da er seinen Urlaub dafür genommen hatte, nicht für die ganze Zeit Lohnfortzahlung. Sei also von Anfang an ehrlich gegenüber deinem Arbeitgeber.