Alkoholiker Vater, wie soll man damit umgehen?

jentolon  02.07.2024, 20:01

Was machen die anderen ? Habt ihr euch mal zusammengesetzt und geredet - Mutter und deine Brüder?
Wie alt ist dein Vater und hat er schon typische Krankheiten eines Alkoholkranken?

Anonym2494 
Beitragsersteller
 02.07.2024, 20:03

Haben uns schon öfters zusammen gesetzt, meine mutter hat schon alles mögliche probiert, und wir wissen alle nicht mehr weiter, er will ja nicht mal erkennen das er ein problem hat

2 Antworten

Dein Vater sagt doch klipp und klar, dass er es bevorzugen würde, wenn Du ausziehst und ihn quasi in Ruhe lässt. Das ist sein gutes Recht.

Er will Deine Unterstützung nicht, und das solltest Du akzeptieren. Also zieh aus, und lass Deinem Vater sein Leben, so wie er es haben möchte.


Anonym2494 
Beitragsersteller
 02.07.2024, 20:04

und dann was, dann sauft erst richtig los, fliegt die treppen runter und bricht sich sein genick, bei 80 treppen nicht unrealistisch

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Whatelse23  02.07.2024, 20:10
@Anonym2494

Es ist sein Leben, und er hat das Recht es so zu leben, wie er das für richtig hält. Im Gegensatz zu ihm scheinst Du kein eigenes Leben zu haben, und solltest Du schnell ändern, wenn ich ehrlich sein darf.

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Dein Vater ist alkoholkrank - der erste Schritt wäre, dass er sich eingesteht, dass er es ist und prof. Hilfe annimmt. Der zweite Schritt wäre eine Reha - Entzug und Therapie in einer Klinik für Alkoholkranke - die Krankenkasse zahlt es. Es gibt eine hohe Rückfallquote, hier ist es wichtig, dass er sich dann gleich wieder prof. Hilfe holt/zulässt.

Macht er den ersten Schritt nicht, bleibt der Alkohol an der ersten Stelle vor euch allen. Mach dir klar, dass ist nicht dein Vater, sondern der Alkohol-(kranke). Habe keine negativen Gedanken bezüglich deines Vaters.

Wenn er so weiter macht, dann werden sich typische Symptome einer Alkoholkrankheit zeigen. Bspw. Fettleber, Leberzyrrhose, Krampfadern in der Speißeröhre die platzen können und man verbluten kann, Schädigung der Organe, Hirnschädigungen, Speißeröhrenkrebs oder Krebs allgemein (wenn er noch raucht verstärkt sich das Ganze noch), epileptische Anfälle wegen den Hirnschäden, Wesensänderungen, kognitive Beeinträchtigungen, Demenz, etc. - Verwahrlosung, Isolation, Verlust von allem

Aber auch das Umfeld, die Familie wird durch die Alkoholkrankheit geschädigt, besonders Kinder, wenn diese bspw. noch jung sind. Auch sie können psychisch aufgrund des Verhaltens, Gewalt, etc. erkranken.

Verheimlicht nach außen nicht, dass euer Vater alkoholkrank ist. Geht offen damit um.

Was ist zu tun?

Du kannst nur Angebote machen - bspw. Prospekte von Kliniken und Rehamaßnahmen geben. Der Weg ist einfach, er muss einfach nur dem Hausarzt Bescheid sagen und wollen. Der Hausarzt veranlasst alles, die Krankenkasse zahlt.

Wie kommt er zu der Einsicht? - da gibt es keine Garantie, einige haben sie spät bekommen, als sie (und auch ihre Familie) am Boden waren. Andere waren nie einsichtig.

echte und leere Drohungen, Beschimpfungen, etc. bringen nichts. Die machen mit euch selbst auch etwas Negatives. Es bringt nichts mit einem Betrunkenen zu streiten. Habe keine Wut oder Hass gegen deinen Alkoholvater - denn er ist krank und es ist nicht er. Wie umgehen, wenn er nach Hause kommt - allein lassen - am nächsten Tag morgens mit ihm reden.

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Man kann den anderen Menschen nicht zu etwas zwingen - du kannst es nicht verändern - aber sagen, du bist da, wenn er sich dazu entschließen sollte und es nichts schlimmes dabei es zuzugeben, sich Hilfe zu holen und gesund zu werden, länger zu leben - weil man auch noch lang einen Papa haben möchte.

Aber wie gesagt, du kannst nur deine Situation ändern. Wenn sich nichts ändert, dann ändere dein Leben. Du hast nur dieses eine und lass es nicht von dem Alkohol deines Alkoholkranken Vaters kaputt machen.

Zieh aus - schaffe Distanz - räumliche und psychische.

Was ihr als Familie machen könnt - auch deine Mutter - da müsst ihr euch zusammen setzen - ich meine wie ihr euer Leben ändert. Bspw. ihn alleine lasst - wenn er keine Hilfe annimmt.

Sollte der Punkt gekommen sein, bei dem er Hilfe annimmt - so macht es ihm immer deutlich, dass ihr dann da sein werdet.

Als Ergänzung - du bist nicht verantwortlich für sein Leben (du kannst nicht 24/7 an seiner Seite sein und aufpassen - dass er betrunken irgendwo hinfliegt - wenn dies geschieht, dann ist das so).

Wofür du aber verantwortlich bist - ist dein Leben.

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Wünsche dir und euch alles Gute.

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edit:

Als Ergänzung - er kann einen Entzug nicht alleine machen - es kann lebensgefährlich sein - das muss unter ärztlicher Aufsicht am Besten in einer Klinik erfolgen.

Du hast ihn sicher schon zittern sehen - das ist eine Entzugserscheinung. Beim Entzug kann es zu Weiterem kommen bspw. zum Delir oder Wahnvorstellungen.

Was mir noch einfällt - ihr könnt euch auch Hilfe von außen holen.