Abzocke vom Fitnessstudio, juristische Schritte lohnenswert?
Hallo, ich habe folgendes Problem:
am 11.06. habe ich bei Clever Fit einen Tarif für eine 30 Tage-Testaktion, verbunden mit einer Mitgliedschaft, abgeschlossen. Bereits vor Unterzeichnung des Vertrags habe ich der Mitarbeitern ausdrücklich erklärt, dass ich vor Ablauf der Testaktion den Tarif kündigen und somit keinen Jahresvertrag eingehen möchte.
Die Mitarbeiterin hat mir und meiner Freundin, welche auch beim Gespräch dabei war, persönlich gesagt, dass eine sofortige Kündigung noch bis zum 31.07. möglich sei(auch, wenn der Tarif !30 Tage!-Aktion heißt), da meine Mitgliedschaft erst am 01.08. beginnt; der Mitgliedschaftsbeginn steht auch so im Vertrag. Also hätte ich mich laut ihr vor Ablauf dieses Datums jederzeit dazu entscheiden können, doch keine Mitgliedschaft mehr eingehen zu wollen. Ich hatte mich zusätzlich in den AGB des Studios informiert und herausgefunden, dass erst ab Mitgliedschaftsbeginn die Vertragslaufzeit beginnt bzw. der Vertrag gültig ist. Aus diesen Gründen habe ich meine Kündigung des Tarifs erst am 27.07., dennoch meiner Meinung nach fristgerecht, im Studio eingereicht.
Nun habe ich vor ein paar Tagen meinen Kontostand geprüft und gesehen, dass mir am 02.08. 102€ von Clever Fit abgebucht wurden, außerdem bin ich nun wohl doch im Jahresvertrag schon längst drin. In einem Telefonat mit dem Personal meinte der Mitarbeiter zu mir, dass ich den Tarif nicht bis zum. 31.07., sondern nur bis zum 10.07.(dieses Datum steht im Vertrag übrigens nirgends drin) hätte kündigen können; schließlich heißt der Tarif 30 Tage-Testaktion und ist somit nicht länger als 30 Tage kündbar. Abgesehen davon wurde im Vertrag ein Preis vereinbart, welcher insgesamt weit unter den 100€ liegt, welche mir abgebucht wurden. Woher die zusätzlichen Kosten kommen, wurde mir bisher noch nicht gesagt und ich kann es mir auch selbst nicht erschließen.
Meine Frage(n) nun: Lohnt es sich, in diesem Fall juristische Schritte einzuleiten, komme ich aus diesem Vertrag wieder raus? Mir wurde schließlich nicht nur die Möglichkeit verweigert, einen Vertrag zu kündigen, welcher zum Kündigszeitpunkt noch nicht mal gültig war, mir wurde dazu auch noch vor Unterzeichnung kompletter Quatsch erzählt, bzw. wurde ich wahrscheinlich einfach angelogen. UND die zocken mir natürlich viel mehr Geld ab, als ich eingestimmt habe.
ich freue mich auf eure Antworten, schönen Abend noch!
3 Antworten
Du hast 40 Tage Zeit um Lastschriften von deinem Konto rückbuchen zu lassen. Danach werden die natürlich eine Rechnung mit Mahnung schicken, auf diese mit einem Einspruch und Erklärung antworten und abwarten. Wenn die dann vor Gericht gehen ist das für dich einfacher und kostengünstiger abzuwehren als wenn du die verklagen willst.
Lohnt es sich, in diesem Fall juristische Schritte einzuleiten, komme ich aus diesem Vertrag wieder raus?
Nein. Wenn ein 30 Tage Test-Zeitraum vereinbart war, der 30 Tage nach Vertragsabschluss in einen Jahresvertrag übergeht, kannst du den nicht erst 46 Tage später kündigen.
Abgesehen davon wurde im Vertrag ein Preis vereinbart, welcher insgesamt weit unter den 100€ liegt
Zähl einfach mal zusammen, was da noch an Aufnahmegebühr, Trainingsplangebühr usw. im Vertrag genannt wird.
Mir wurde schließlich nicht nur die Möglichkeit verweigert, einen Vertrag zu kündigen, welcher zum Kündigszeitpunkt noch nicht mal gültig war,
Das ist Quatsch. Du kannst Verträge selbst dann kündigen, wenn deren Laufzeit noch gar nicht begonnen hat.
mir wurde dazu auch noch vor Unterzeichnung kompletter Quatsch erzählt, bzw. wurde ich wahrscheinlich einfach angelogen
"Mündliche Nebenabreden sind nicht Bestandteil des Vertrages" So oder so ähnlich steht das sicher im Vertrag.
Alex
Hallo, danke erst mal für die Antwort! Ich habe mir den Vertrag und die AGB auch bereits, bevor ich die Frage gestellt habe, nochmal gründlich durchgelesen. Von mündlichen Nebenanreden ist dort nirgends die Rede, aber mir war ja auch irgendwie klar, dass ich nicht einfach etwas behaupten kann, was sich nicht nachvollziehen lässt.
Auch die Gebühren habe ich in meine Rechnung miteinbezogen: Servicepauschale sowie der erste Monatsbeitrag ergibt insgesamt lediglich 54,80€, selbst wenn ich einen bereits bezahlten(!) Beitrag der Kartenpauschale, sowie eine Trainingspauschale dazurechne, welche laut Vertrag erst nächstes Jahr fällig wird, so komme ich trotzdem nicht auf die 102€, die mir abgebucht wurden. Zusammengezählt habe ich es also; ergibt trotzdem keinen Sinn!
Juristische Schritte einzuleiten wird sich nicht auszahlen. Denn schon ein Rechtsanwalt kostet mehr als ein Jahresvertrag im Fitnessstudio