Absichtlich FI schalten
Moin!
Hab mal ne Frage: Ich würde gerne der Interesse halber mal versuchen, einen Fehlerstromschutzschalter auszulösen. Die Sicherungen würde ich ja nie auf so eine Art testen können, die hundert Ampere will ich meinen Leitungen nicht zumuten. Aber um den FI rauszuhauen müsste ich doch nur einen "kleinen" definierten Strom zwischen Phase und Schutzleiter fließen lassen oder nicht? Funktionieren auch so diese FI Tester vom Elektriker? Da werden doch wohl 50mA reichen oder? Der soll mich ja im ernstfall vor diesem bereits tödlichen Strom schützen. Laut Ohmschem Gesetz komm ich auf 4600 Ohn und mindestens 11,5 Watt. Kommt das hin?
Danke schonmal, Philipp
6 Antworten
Den Fehlerstromschutzschalter (RCD) kann man mit einem geeigneten DUSPOL auslösen.
Professionelle Geräte (nicht das Baumarkt-Spielzeug) wie sie Elektriker benutzen haben an beiden Bedienteilen eine Taste, mit dem der RCD ausgelöst werden kann.
Der typische Auslösestrom eines normgerechten RCDs liegt im Bereich zwischen 15 und 30 mA.
Der RCD löst übrigens auch aus, wenn man den Neutralleiter und den Schutzleiter miteinander verbindet.
Du nimmt einen solchen Widerstand und lötest diesen an einen langen Draht, steckst das eine Ende unter Sicherheit an die Phase in die Steckdose und das andere Ende schmeißt Du in die Badewanne, dann muß der FI auslösen. Auf die Wattzahl kommt es nicht an, er muß unverzögert auslösen oder der Widerstand schmort eben.
Jenau dafür ist die Test-Taste da. DIe verbindet die Phase eines der Ausgänge über einen Widerstand mit dem Nulleiter VOR dem FI, erzeugt also einen Fehlerstrom.
Wenn Du "Fernauslösen" willst, reicht es Erde mit Nulleiter zu verbinden. Laufen Geräte am FI versaut das auch den Summenstrom des FI und der löst aus, es knallt aber nicht!
FALSCH:FALSCH: Es wird ein Außenleiter VOR dem RCD über einen Widerstand mit dem Neutralleiter NACH dem RCD verbunden.
Hier ein Schaltplan eines RCD:
http://www.elektro-wissen.de/Bilder/FI-Schutzschalter-gross.jpg
Man sieht ganz klar, dass die Phase der Verbraucherseite mit dem N der Versorgerseite verbunden wird.
Und hier die Begründung:
Der Strom der Prüftaste würde anders herum ständig auf den Neutralleiter gelegt auch wenn der FI ausgelöst hat. Damit liegt der vom Netz getrennter N auf Phase und damit die gesamte Verkabelung hinter dem FI. Mit dem Prüftaster kann man dann also die Instalation beliebig lange unter Phase setzen.
Wird der Prüfstrom Phasenseitig HINTER dem FI abgegriffen, dann ist die Phase nach dem auslösen sofort weg, umgekehrt wird die Phase hinter dem FI dann nur noch harmlos an N gelegt was weit ungefährlicher ist.
Der Widerstand ist korrekt - da der Strom eigentlich nur sehr kurzfristig fließen sollte. wäre die Belastbarkeit nicht so hoch anzusetzen
Da aber ein RCD (so heißt das Teilchen heute) i.d.R. bei 30mA auslöst, müsste man auch einen dementsprechend höheren Widerstand (<7667 Ω) nehmen, um die Schaltschwelle auszutesten.
Der Fi sollte bei 30 mA = 6,9 W auslösen. P=UxI.
FALSCH: Es wird ein Außenleiter VOR dem RCD über einen Widerstand mit dem Neutralleiter NACH dem RCD verbunden.