Ab wie viel Jahren trägt ein Obstbaum früchte?

2 Antworten

Ab den Zeitpunkt der Blüte und Befruchtung
durch Insekten(Bienen etc.)
Je nachdem wie groß du Sie gekauft hast könnte
da Heuer schon klappen. Bei mir war es ein Jahr nach
der Pflanzung. Da es aber Frühblüher sind darf kein
Frost dazwischen kommen.

Mit dem Düngen kannst du noch ein bisschen Warten.    

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn man nur wüsste wann ein Baum das erste mal trägt;)

Genau kann man das nicht sagen aber sich aus verschiedenen Faktoren ableiten.

In erster Linie hängt es von der verwendeten Unterlage ab. Als dem Teil auf dem der Baum veredelt wurde. Schwachwüchsige bringen früher Früchte leben dafür nicht so lange. Starkwüchsige tragen später leben länger.

Ferner spielen folgende Faktoren mit

  • Sorte der Unterlage
  • Obstart
  • Jahreszeit der Pflanzung
  • Anzahl der Blüten je Baum
  • Anzahl der Befruchter Insekten
  • evt noch weiteren Faktoren
  • Licht einfluss
  • Alter des Jungbaumes
  • Substanz der Erde
  • Düngung
  • Obstbaumschnitt
  • Befruchtersorte in der Nähe

Zumeist hat man schon im ersten Jahr eine große Menge an Blüten am Baum und dennoch gibt es keine oder nur sehr wenige Früchte.

Meine 40 Obstbäume haben sehr unterschiedlich mit der Fruchtbildung begonnen, wobei ich bis heute beim ein oder anderen noch auf die ersten Früchte wart.

Mein dritter Halbstamm (mittelwachsend) ist 2013 als 3 Obstbaum gepflanzt und hat bis heute noch nicht einmal eine Blüte gehabt. Grund ist vermutlich, dass er zu wenig Licht bekommt, obwohl er einer der mächstigsten Bäume auf meinem Grundstück ist.

Auf einen Pfirischstrauch warte ich auch noch vergeblich 2014 als einjähriger gepflanzt.

Im Gegensatz dazu hatte einer mein jüngsten Apfelbäume im Frühjahr gepflanzt im Herbst schon so voller Äpfel, dass ich Angst vor Astbruch hatte.

Die überwiegenden Faktoren sind bei meinen Obstbäumen identisch, Düngung Lichteinfluss usw.

Ein wesentlicher Faktor stellt dabei der richtige Obstbaumschnitt dar.

Schau Dir mal die beiden Bilder an:

Bild zum Beitrag

Bild zum Beitrag

Das erste Bild zeigt einen ungeschnittenen Zwetschgenbaum, das zweite einen Hochstamm Apfelbaum.

Beide sind nicht richtig geschnitten und zeigen die EXTREME an. Die Zwetschge ist ungeschnitten und hat nur an der Basis der Zweige viele Blüten, während an den peitschenartigen fast senkrecht verlaufenden Astverlängerungen Blüten eher selten sind. Der Apfelbaum hingegen ist eher zu flach geschnitten, d.h. dass die Äste zum Stamm hin zu flach sind.

  • flach generative Wachstum
  • steil vegitatives Wachstum

bedeutet, dass Zweige die flach stehen mehr Blüten haben und mehr Früchte bekommen, während steil wachsende Triebe ein schnelleres Baumwachstum ergeben.

....

und genau da kommen die Probleme beim Säulenbaum

Etliche Säulenbäume die ich schon gesehen haben ähneln eher pappeln. Sie sind zu schmal, wobei die Äste sehr schnell fast senkrecht in die Höhe schießen und obendrein viel zu dicht beieinander sind so dass kaum noch Licht in den Baum einfallen kann. Solche Bäume tragen so gut wie keine Früchte. Dafür schießen die Bäume immer weiter in die Höhe und wachsen wachsen wachsen weiter. Ich vergleiche diese gerne mit Mondrakten.

Ferner ist der Säulenbaum ein Marketinggag. Es gibt tatsächlich nur einen natürlich wachsende Säulenobstart und dies ist beim Apfelbaum. Alle anderen müssen durch Schnittmaßnahmen zum Säulenverhalten erzogen werden.

Schnitt beim Säulenapfel setzt auf nahezu waagrechte Seitentriebe die aber einmal jährlich zurückgeschnitten werden müssen, damit diese kurz bleiben und nicht steil nach oben weiterwachsen.

Befruchtersorte: Der Abstand zu einer Befruchtersorte ist weiterhin entscheidend. Die meisten Obstbäume sind selbststeril, d.h. die eigenen Blüten können nicht untereinander bestäubt werden. Bei der Pflaume und Zweschge aber auch bei der Quitte sind mit auch selbstvertile Sorten bekannt (wo dies eben doch geht).

Besser ist daher wenn man unterschiedliche Sorten der gleichen Obstart pflanzt, sodass die Bestäubung auch sichergestellt ist. Bei Apfel und Zwetschge ist dies deswegen meist überflüssig, weil es in Deutschland in ausreichendem Abstand eine Befruchtersorte gibt.

Die Konsequenz daraus kann bedeuten, dass einige Obstbäume nie ausreichend Früchte tragen können, weil die Blüten nie mit Fremdpollen befruchtet werden.

Wenn deine Nachbarn auch Obstbäume haben kannst du dies zumeist vernachlässigen. Außerdem kann es sogar bei selbststerilen Sorten zu einer Eigenbefruchtung kommen, wobei dann die Anzahl der Früchte eher gering bleiben wird.

Wenn ich nun Wetten müsste, würde ich behaupten, dass du dieses Jahr eine kleine Ernte von einzelnen Bäumen erwarten darfst. Dies kann auf 3 bis 4 Früchte evt auch 10 ausfallen.

Die Zwergbäume werden eher Früchte tragen als die Säulenbäume, bei denen ich allenfalls 1 oder 2 Früchte erwarten würde evt auch gar keine. In den kommenden Jahren sollte sich dann die Ausbeute verdoppeln können.

Obstbäume sind nun mal eine Philosophie für sich.

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Dropsii 
Beitragsersteller
 18.03.2019, 08:05

Wow Danke für deine ausführliche Antwort.

ich bin ein Gartenneuling. Habe den Garten letztes Jahr ziemlich verwüstet übernommen, sind knapp 300qm. Daher muss ich da drauf achten, dass das alles passt und Säulenobst/ Zwergobst würde platzmäßig am besten passen

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WAYKOW  18.03.2019, 08:43
@Dropsii

Buschbäume brauchen nur geringfügig mehr Platz 2,5m Abstand. Und aufpassen das Befruchter in der Nähe ist.

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