Ab wann Pferde beschlagen?

6 Antworten

Ich bin auch für Barhufer, mein Wallach geht selber barhuf seit ich ihn gekauft habe. Davor war er immer beschlagen, hat sich aber unbeschlagen positiv entwickelt und ohne Probleme umgestellt. In zwei Fällen sind Hufeisen allerdings empfehlenswert(auch wenn es für die Pferde nicht gesund ist, aber ohne würden sie auch Schäden davon tragen): Bei Kutschpferden, die viel auf Straßen gehen, weil die Hufe sich auf dem Teer einfach abnutzen und die Pferde das Horn so schnell nicht nachproduzieren können und bei Vielseitigkeitspferden, die Geländesprünge bewältigen müssen und zur Sicherheit Stollen brauchen. Für Stollen braucht man eben Stollenlöcher und dafür braucht man Hufeisen. Ohne Stollen auf eine rutschige Geländestrecke mit Hindernissen zu gehen finde ich unverantwortlich. Pferde können sich zwar gut ausbalancieren, aber es war von der Natur nonmal nicht vorhergesehen, dass sie Hindernisse mit einem Reiter bewältigen müssen.

Der Kollegin würde ich nichts mehr glauben. Denk doch mal nach. Welche Sinn macht es ein 2 jähriges Pferd zu beschlagen? Der soll auf der Weide stehen und da nutzen sich die Hufe nicht oder nur minimal ab. Pferde brauchen eine gute Barhufpflege, aber Hufeisen sind heutzutage für die Reitpferde nur noch Mode. Ich rege mich immer fürchterlich auf über die Pferde in den ganzen Pensionsställen, die seit sie angeritten wurden beschlagen sind und jeden Tag in der Halle geritten werden. Warum haben die Hufeisen??? Die Hufe würden sich durch den Sand nur minimal abnutzen, aber das ist für Pferde ja auch normal, dass die Hufe sich abnutzen. Deswegen haben sie ja die Möglichkeit, neues Horn zu bilden. Die Leute beschlagen ihr ePferde, weil alle das so machen und weil es auch ein bisschen einfacher ist, mit Hufeisen, da das Pferd problemlos über Schotter gehen kann, ohne dabei langsamer zu werden, weil es sich ausbalancieren muss und ohne dass man später alle kleinen Steinchen herauspulen muss. Aber Hufeisen sind unglaublich ungesund für Sehnen und Gelenke, weil sie einfach null federn oder nachgeben. Der normale Huf ist ein Prima Stoßdämpfer und passt sich den Bodenverhältnissen an, da er verformbar ist. Jetzt stell dir mal vor, du hast Schuhe mit Metallsohlen. Erstmal sind deine Füße total schwer und bei jedem Schritt werden deine Gelenke gestaucht. Kein Wunder, weshalb so viele Sportpferde im Alter aber auch in den jungen Jahren Gelenkschäden haben.

Also: Wenn nicht unbedeingt nötig: Hufeisen weglassen

Am besten gar nicht beschlagen und von einem Huforthopäden behandeln lassen - nicht vom Schmied. So hat man eine Chance, dass die üblichen Schäden die im Fohlen und Jungpferdalter vom Schmied hervorgerufen werden rechtzeitig erkannt bzw. vermieden werden.

www.difho.de (weil die Bezeichnung nicht anerkannt ist wendet man sich am besten an einen der Verbände, die eine fundierte Ausbildung garantieren)


friesennarr  10.08.2014, 21:27
So hat man eine Chance, dass die üblichen Schäden die im Fohlen und Jungpferdalter vom Schmied hervorgerufen werden rechtzeitig erkannt bzw. vermieden werden.

Ich muß sagen das ich einen Hufschmied hatte, der meinen Fohlen und Jungpferden nicht im entferntesten geschadet hat. Auch wenn ich jetzt auf einen HO umgestiegen bin, muß ich sagen das mein ehemaliger Hufschmied super gut schneiden konnte. Alleine daran, das nach der Entfernung der Eisen letztes Jahr bei meiner Stute der HO von Anfang an in 6 wöchigem Abstand gekommen ist - "weil sie ganz gut stand" so die Worte meines HO´s. Auch mein 3 jähriger stand sehr gut lt. HO. Es gibt auch sehr gute Schmiede - die gut Barfuss können - und die sogar Beschlagen können ohne gleich alles zu ruinieren. Grüßle

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FrauWinter  10.08.2014, 21:37
@friesennarr

Da hattest du Glück :-) Das ist ja durchaus ab und an der Fall, dass ein Schmied keine völlige Sch... baut bzw sogar gute Arbeit abliefert.

Aber bei der Menge an Schmieden ist das niemals garantiert - wie du sicher auch weißt. So aus der Ferne würde ich daher auf Nummer sicher gehen und nie zum Schmied raten.

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FrauWinter  10.08.2014, 21:54
@FrauWinter

Wenn so ein Hufschmied - oder von mir aus egal, wer den Huf bearbeitet - nicht erkennt, was Sache ist - und dabei sind ja einige Faktoren entscheidend wie Boden der Weide, Bewegungsmöglichkeiten, Stallaufenthalt/Stehzeiten, Fressverhalten auf der Weide, Fütterung - und dem durch sachkundige Bearbeitung entgegenwirkt, hat man später ein Pferd mit Gebäudefehlern. Und dann folgen Gelenkbeschwerden, Arthrosen usw.

Drum prüfe wer dem Pferd an die Hufe darf ;-)

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Gar nicht. Für unser übliches Freizeitreiten reichen Barfußpferde - und sollte es mal doch a bissele mehr werde gibt es mitlerweile geniale Hufschuhe.

Die einzigen Pferde die evtl. (und ich meine evtl.) beschlagen werden müssen sind Fahrpferde die viel vor der Kutsche arbeiten. Aber auch hier sind Hufschuhe möglich.

Pferde sollte man so spät wie möglich beschlagen werden und das nur wenn es arbeitet und dabei das Horn von seinem Huf stark abnutzt wird. Wenn also nur auf weichem Boden gearbeitet wird besser "barhuf" lassen. Die Nägel und das Eisen selber der Hufeisen greifen immer in die natürliche Funktion des Hufes ein und verhindern eine natürliche Ausdehnung des Hufes. Vor allem im Wachstum des Pferdes kann das zu Problemen im Huf und in den Gelenken führen!


friesennarr  10.08.2014, 21:21

Ein Huf ist immer so stark wie das Geläuf auf dem er laufen soll. Viel harter Boden wird der Huf schneller wachsen und härter werden. Bei weichem Boden wird der Huf langsamer wachsen und nicht so hart werden. Also je nach dem was gebraucht wird. Ist ja eigendlich logisch.

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Beschlagen im allgemeinen nur wenn es notwendig ist und bei den meisten Pferden ist es garnicht notwendig.

Ich meine Beschlagen, nicht Hufbearbeitung etc.