Ab wann gilt ein Baum als tot?

11 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Bäume sterben grundsätzlich langsamer, oft ist es ein längerer Prozess - es sei denn sie werden gefällt. Natürliches Sterben ist in der Regel verbunden mit einzeln absterbenden Ästen. Über Jahre hinweg. Schneller verläuft das natürliche Sterben nach Massenbefall durch Schadorganismen - z.B. Borkenkäfer oder Pilze.

Tot ist ein Baum sobald er keine Fotosynthese mehr leisten kann. Allerdings können bei einigen Bäumen die Wurzeln weiter leben und neu austreiben.

Insgesamt ein komplexes Thema. Das "Geheimnis Baum" ist in vielen Bereichen noch unerforscht.

Die Trennung zwischen Leben und Tod bei Bäumen und auch anderen
Lebewesen lässt sich meiner Meinung nach nicht genau definieren.
Vor 7 Jahren habe ich einen riesigen aIten Blauregen gerodet
und entsorgt. 4 jahre gIaubte ich er wäre weg, bis vor zwei Jahren
ein neuer Trieb aus dem Boden wuchs. Wie konnte er so Iange ohne
Licht und Sonne überIeben? Der Tod lässt sich nicht genau definieren, da wir keine sichere Kenntnis darüber haben wann er eintritt und ob er überhaupt eintritt und nicht nur in eine andere Lebensform übergeht. Ein Baum kann oberirdisch sichtbar abgestorben sein und trotzdem noch Ieben. AufsitzerpfIanzen wie MisteIn sind für mich ganz gute Hinweise, wie auch PiIze. Wachsen Pilz und Baum zusammen in einer Lebensgemeinschaft, in der jeder vom anderen profitiert, dann lässt sich das reIIativ genauer feststeIIen. Wenn der Baum keine Lebenszeichen mehr zeigt, würde ich ihn wie beim Menschen erst einmaI aIs scheintot bezeichnen. Kommt es zu Störungen im Leben des einen , wirkt sich auf den anderen Partner negativ aus. Der Pilz hilft dem Baum bei der Wasser- und Nährstoffaufnahme aus dem Boden und bei der Produktion von Hormonen und wehrt Krankheitserreger ab. Der Baum Iiefert dem Pilz schIießIich Produkte aus der Fotosynthese, Kohlehydratverbindungen oder Zucker. Erst wenn der PiIz, der mit dem Baum eine Symbiose eingegeangen ist nicht wiederkommt, würde ich den Baum aIs diesen endgüItig für tot erklären.



Spielwiesen  29.05.2017, 19:49

Das, was du über Pilze schreibst, sehe ich auch so - außer beim Hallimasch. Wenn der auftritt, kannst du davon ausgehen, dass die Bäume drumherum nicht mehr lang stehen, denn der Pilz zerfrisst sie unterirdisch. Zum Glück habe ich für Hallimasch schöne Rezepte und kann sie auch zubereiten - trotzdem ist es traurig, wenn schöne Apfelbäume dran glauben müssen.

1

Wenn sie keine Blätter mehr hervorbringen oder bei Nadelbäumen alle Nadeln, die noch nicht ausgefallen sind, nur noch braun sind, ist das ein ziemlich sicheres Zeichen, dass der Baum abgestorben ist. Er wird dann zwar noch nicht unbedingt sofort eine Gefahr darstellen, weil er noch nicht gleich umkippt, denn bis sein Stamm so mürbe ist, dass der Baum aufgrund des Eigengewichts und Wind umfällt dauert es noch eine Weile. Das Dumme ist, dass dies dann nicht berechenbar ist, daher werden solche Bäume lieber gefällt, damit nicht zufällig ein anderes Wesen erschlagen wird, einschließlich anderer Pflanzen, wie zum Beispiel junge Bäume.

Im Prinzip ist das Mürbe werden, mit der Verwesung eines tierischen Wesens vergleichbar. Der Baum ist dann bereits tot.

Sommergrüne Bäume: Wenn im Frühjahr nichts mehr austreibt, dann ist der Baum tot.

Immergrüne: Wenn alles trockenbraun ist und kein Neuaustrieb mehr kommt, dann ist der Baum tot.

Ziemlich einfach und ziemlich eindeutig.

Ein Baum ist als Lebewesen erst dann wirklich tot, wenn jeder einzelne Zweig völlig verdorrt ist. Das kannst du selber überprüfen, wenn du einen einzelnen, kleinen Zweig nimmst und den einpflanzt. Machst du das richtig, dann wächst er.

Umgangssprachlich gilt ein Baum aber als tot, wenn er als kompletter Baum keine Chance mehr hat.

Gruß