5 Jähriger möchte tod sein?
Hallo,
ich bin am überlegen wie ernst ich die Situation nehmen muss. Mein Kind meinte schon öfter, dass er gerne Tod wäre. Einmal hat mich das total getroffen und extrem traurig gemacht, so dass er sich wie ich jetzt heute im Gespräch mit ihm erfahren habe es mir nur sagt, wenn ich nicht weine und es auch keinem weiter erzähle.
Heute meinte er im Auto, dass ihn ja keiner gefragt hätte, ob er auf der Welt sein möchte. Den Gedankengang finde ich wirklich komplex und überlegt. Jetzt denke ich ernsthaft einen Psychologen zu kontaktieren.
Meist möchte er in Situationen tod sein in denen wir beide "Streit" haben bzw. ich sauer bin, wobei ich generell eher ausgeglichen bin. Trotzdem kommt es vor. Zudem fühlt er sich fremdbestimmt "Nichts darf er entscheiden".
6 Antworten
Es kann natürlich sein, dass er mit seinen Äußerungen übertreibt und sich so deine Aufmerksamkeit verschafft. So wie andere Kinder Schreianfälle bekommen und sich auf den Boden werfen, wenn sie ihren Willen nicht durchbekommen.
Aber trotzdem würde ich das nicht leichtfertig abtun, sondern der Sache ernsthaft nachgehen. Ich kenne Menschen, denen das über einen längeren Zeitraum ähnlich ging, so von 7 bis 14 Jahren. Da passte das Lebensgefühl nicht mit der Lebenswirklichkeit zusammen. Da waren Sehnsüchte, die mit der harten Realität kollidierten, die von der Umwelt nicht erkannt oder nicht verstanden wurden. Vor allem fehlte eine Perspektive, eine Hoffnung auf Veränderung. Gerade in diesem Alter fühlt man sich sehr ausgeliefert.
Deswegen musst du mit ihm reden. Genauer gesagt, ihn reden lassen. Über sein Lebensgefühl, seine Hoffnungen, Sehnsüchte, aber auch seine Ängste.
Und ihr müsst Perspektiven erarbeiten. Nicht für "irgendwann mal, wenn du groß bist", sondern für morgen.
Dafür hol dir gerne Hilfe. Das muss kein Psychotherapeut sein, - da bekommst du frühestens in einem halben Jahr einen Termin. Eine Erziehungsberatungsstelle, z. B bei der Diakonie oder der Caritas wäre vielleicht die schnellere Variante.
Herzlichen Dank für die lange Antwort. Bringt nochmal weitere Denkanstösse 💫
Schwierige Situation. Das dies im Streit aufkommt, kann an ANZEICHEN sein, dass er halt in dem Moment irgendwas sagen will, was sehr schlimm ist.
Da muss man ihm mal bewusst machen, was dies wirklich bedeutet: keine Spiele mehr, kein schönes Gefühl mehr usw.
Einfach etwas, was er dann damit verbinden kann. Ich denke nicht, dass er die BEDEUTUNG von TOD kennt.
Ich bezweifle, dass dein Kind wirklich tot sein möchte, sondern eher sowohl selbst bestimmen, als auch keine Konflikte möchte. Jedoch bin ich natürlich kein Psychologe, und ich denke schon, dass es bei dem Thema wichtig ist, mit einem darüber zu sprechen.
Huhu,
Erzieherin hier.
Mit 5 Jahren begreifen Kinder noch nicht, was "tot" bedeutet.
Ich würde Dir tatsächlich den Psychologen empfehlen, denn Dein Kind schnappt irgendwo Dinge auf, die nicht kindgerecht sind. Und das zu verarbeiten ist schwierig.
Ich würde definitiv zum Kinderpsychologen gehen.