400 E-herd an 230V anschließen??

7 Antworten

Wer macht denn heute noch einen einphasigen Herdanschluss? Und dann vor allen Dingen nur mit 16A als Absicherung? Wahrscheinlich wurde die Anlage mal modernisiert und da wurde dann einfach der vorhandene H16 oder eine entsprechende Diazed durch einen B16 ersetzt.

Der Herd braucht aber wohl keine 400V sondern 3x230V oder eben 1x230V entsprechend hoch abgesichert. Auf die drei Phasen wird da die Leistung dann verteilt. Jeweils eine große und eine kleine Herdplatte an eine Phase, und die dritte Phase ist für die Versorgung der Bratröhre.

Bis in die 1980er hat man die Herde einphasig angeschlossen, allerdings dann mit einer Absicherung von 25A. Die 3x2,5mm² die du geschrieben hast geben locker mindestens 20A her. Wenn die Verlegeart und Leitungslänge passen kann man die auch mit 25A absichern. Damit ist der Betrieb deines Herdes kein Problem mehr, meine Eltern haben hier seit den frühen 80ern einen 10,5 kW-Herd abgesichert mit einem Leitungsschutzschalter L25A, Leitungslänge höchstens 5m und Verlegeart C. Da ist noch nie die Sicherung geflogen im Normalbetrieb, auch nicht zu Weihnachten wenn man mal auf mehreren Platten gleichzeitig gekocht hat (Rotkohl, Knödel und Sauce) und gleichzeitig eine Gans im Ofen schmurgelte.

Es ist zwingend das sich das vorher ein Elektriker komplett anschaut, der muss dann entscheiden ob die Gegebenheiten für eine höhere Absicherung gegeben sind.

https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsverlegung#Referenzverlegeart

Bei normalen Haushalt-E-Herden werden die Verbraucher ohnehin nicht mit Drehstrom, sondern einphasigem Wechselstrom betrieben. Das wird so realisiert, indem jeweils 2 Platten und der Backofen an je einer der 3 Phasen hängen.

Du kannst also durchaus eine einzelne Phase für alle Verbraucher nutzen, indem du die parallel anschließt, aber das ist nicht empfehlenswert. 

In deinem Fall würden bei allen Verbrauchern auf Max. etwa 36 Ampere fließen, weshalb du lediglich 2 Platten parallel, oder Backofen plus evt. 1 Platte nutzen kannst.

Eine höhere Absicherung geht nicht, weil die Steigleitungen gewöhnlich nur einen Querschnitt von 1.5 mm² haben und die vertragen nur etwa 16 A Dauerbelastung.


germi031982  25.11.2017, 16:50

Die Leitung zum Herd ist 3x2,5mm² hat er geschrieben. Das hat man früher schon so gemacht, und mit früher meine ich in den 1950ern. Von der Sicherung kamen dann zwei Adern 2,5mm² im Bergmannrohr und es wurde eine Einzelader 1,5mm² zur Wasserleitung gelegt (als PE). Absicherung mit Leitungsschutzschalter H16 oder entsprechender Diazed.

Bei einer 2,5mm²-Leitung wäre auf jeden Fall 20A als Absicherung möglich, unter Berücksichtigung der Umstände (Verlegeart und Leitungslänge) könnte man sogar auf 25A gehen. Wäre zulässig.

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nax11  25.11.2017, 17:15
@germi031982

Tatsächlich, 3*2,5 - muß ich überlesen haben und danke, daß du mich darauf hingewiesen hast.

Macht bis zu 25 A - In dem Fall hätte er 3 Platten zur parallelen Verfügung - oder 2 Platten plus Backofen.

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Klar, du kannst die Brücken auf 1phasigen Betrieb umlegen. Aber bei 2 Platten auf volle Kraft fliegt nach wenigen Minuten der Automat raus.

Theoretisch kannst du, bei 2,5qmm,  auch einen B20 Automaten einbauen. 


germi031982  25.11.2017, 16:47

Bei den Verlegearten B1 oder C wäre sogar ein B25 möglich mit der 2,5mm² Leitung. Da kommts dann aber auch auf die Leitungslänge an.

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Können tust du schon, die Frage ist nur, welchen Aufwand du betreiben willst. Du benötigst (je nach Verlegeart) eine Anschlussleitung von 4 bzw. 6 mm². Deine Anschlussleitung zum Verteiler muss natürlich auch höher dimensioniert werden  - einschließlich der entsprechenden Sicherungen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Lehre und 40 Jahre Berufserfahrung