4 jährige dreht total durch,eifersüchtig auf Geschwisterchen..Hilfe ....

17 Antworten

Hi..

geht die 4-jährige Tochter schon in den Kindergarten? Wenn nein, wäre das vielleicht ganz gut, dass sie dort hingeht. Da bekommt sie neue Freundinnen, bekommt Aufgaben, die sie mit Sicherheit sehr gut machen wird. Sie wird Lob erhalten und mitarbeiten dürfen.

Wenn sie nach Hause kommt, dann hat sie etwas zu erzählen. Vom Tag, den sie im Kindergarten verbracht hat. Vielleicht hat sie dann die eine oder andere Bastelei dabei oder ein schönes gemaltes Bild.

Und ist entspannter (hoffe ich). Wenn sie nach Hause kommt, dann beziehst du sie in die Pflege des Babys mit ein. Sie sollte dem Baby mal Fläschchen geben dürfen oder auch mal den Wagen schieben, damit Mami schnell das Essen machen kann oder anderes. Ein Lied singen beispielsweise??

Du machst es schon richtig. Nimmst dir Zeit für die Große, kuschelst mit ihr und schenkst ihr Aufmerksamkeit. Aber du musst auch Grenzen setzen. Wenn sie ausflippt, nur weil du mit jemanden telefonierst und Bücher durch das Zimmer wirft, dann muss sie begreifen, dass es so nicht geht.

Das darfst du ihr nicht durchgehen lassen. Sag am Telefon "warte mal einen Moment" und dann nimmst du die Kleine zur Seite und sagst ihr, wenn sie nicht sofort ruhig ist, damit du zu Ende telefonieren kannst, dann geht sie in ihr Zimmer. Und bleibt dort, bis du fertig bist. 4-jährige verstehen das schon sehr gut.

Wichtig ist, dass sie lernt, das sie nicht mit allem durch kommt. Sonst wird es zum ausgewachsenen Problem.

Aber beziehe sie ruhig ein in die Pflege des Babys. Das wird ihr gut tun, denke ich. Das ist ein Stückchen Verantwortung. Geschwisterliebe kommt nicht immer von heute auf morgen. Das ist ein Prozess, in dem die Eltern auch viele Fehler machen können.

Ich wünsche euch alles Gute!


ainos  15.06.2014, 17:27

Sehr gute Antwort. Ich würde raten,dass die Mutter Hilfe bei einem Therapeuten sucht, dass Verhalten ist in dieser Form schon sehr auffällig. Da sind schon lange Probleme die mit dem Baby nichts zu tun haben. Als Mutter will man das Beste tun,merkt aber manchmal die Fehler -Zuwendung/ Grenzen,welche Rolle spielt der Vater.

Diese Probleme sollten dringend behoben werden,da läuft grundsätzlich was falsch. Vielleicht war die Kleine eine Prinzessin ,kennt keine sozialen Formen und Grenzen. Das könnte auch auf das Baby ,später Kleinkind später zutreffen.

Oder hatte die kleine ein traumatisches Erlebnis eine Erfahrung gemacht? sie leidet entsetzlich. Ihr Verhalten zeigt eine extreme soziale Störung,Angst Wut.

Da sollte ein Familientherapeut vor Ort dringend aufgesucht werden,vor allem wenn nun noch ein Baby da ist.

Ist etwas im Kindergarten/im Umfeld geschehen-plötzlich,oder war es schon immer schwierig.

Ich hatte auch zwei Töchter nur 1 -1/2 Jahre auseinander, die älteste Frühgeboren, ich bin längst Grossmutter von drei Enkeln. Ich habe was ähnliches erlebt im Umfeld-da war von den Eltern alles extrem,zuviel Nähe-dann wieder zuviel strenge, ja Härte.Das Kind ging nicht mehr von mir weg.

Die Familie muss eine gemeinsame Therapie machen,noch kann man helfen

rhapsodyinblue  15.06.2014, 18:47
@ainos

Danke!

Es kann aber auch sein, dass dieses Kind nie gelernt hat, Grenzen zu akzeptieren. Dass es immer und überall im Mittelpunkt stand und vielleicht auch sehr verwöhnt worden ist.

Mit Konsequenz und Liebe wird sie es lernen, dass man keine Babys beißen oder anspucken darf. Wichtig ist, dass die Mutter sich durchsetzt und ihrer Tochter Grenzen aufzeigt. Wie ich schon mit dem Telefonieren geschrieben habe, das muss auch für das Beißen oder Spucken gelten. Sie muss lernen, dass sie damit nicht weiter kommt. Dass sie keine Beachtung bekommt, wenn sie sich so aufführt.

Bis dahin ist es ein langer Weg.

Yasemin1987 
Beitragsersteller
 15.06.2014, 21:49

Das ist es sie würde extremste verwöhnt. Hat alles bekommen. War immer die Prinzessin. Vorallem bei der Oma (meine Schwiegermutter)hat sie am meisten betütelt. Das war damals ganz schlimm gewesen. Aber sie ist vor 1 Jahr in die Türkei ausgewandert. Werde es jetzt sowieso bei der u8 aufjedenfall ansprechen.

KittyCat2909  15.06.2014, 16:16

Super Antwort!

Würde dir gerne mehr als nur ein Daumen hoch geben :/

Es ist schwierig für das Kind, das siehst du ja selbst, das Baby zu akzeptieren. Zum Glück hast du vollkommen richtig reagiert und NICHT mit ihr geschimpft. Das würde alles nur noch schlimmer machen. Ich kann dir die "Familienkonferenz" von Thomas Gordon empfehlen. Da geht es um sehr verständnisvolle Gespräche zwischen Eltern und Kindern. Oder auch das "trauma, Bindung und Familienstellen" von Franz Ruppert, der in seinem Buch versucht, Störungen in der Eltern-Kind Beziehung zu erklären, den Ursprung und auch Wege aufzeigt, diese zu heilen. Notfalls, bevor das Kind Verhaltensauffälligkeiten manifestiert, würde ich einen Kinderpsychologen zu Rate ziehen. Ich wünsche dir viel Kraft und euch gemeinsam viel Glück.

Das Thema Eifersucht ist sehr häufig bei Geschwistern. Vor allem der / die Erstgeborene fühlt sich logischer sehr zurückgesetzt, weil er seit dem zweiten Kind nicht mehr die ungeteilte Aufmerksamkeit erhält. Dies äußert sich bei jedem Kind unetrschiedlich stark, und fast alle Eltern haben dieses Problem mehr oder weniger stark auch. Das ist eine Phase, durch die man einfach durch muss. Wichtig ist es, dass man sich als Eltern (sowohl Vater als auch Mutter) immer wieder exklusiv für beide Kinder auch mal einzeln Zeit nehmen kann, beide gleich behandelt, und aber auch wenn alle zusammen sind für beide gleich da ist. In solchen Phasen gilt oft die Rechnung: 1 Kind + 1 Kind = 3 Kinder

Ich habe auch zwei Mädels.

Bei mir lief das Ganze allerdings total anders ab.

Als die Kleine geboren wurde, trat meine Große (1 Jahr alt) nicht zur neugeborenen Schwester in Konkurrenz, sondern zu mir. Sie war wie eine zweite Mutter für die Kleine. Sie wiegte ihre Schwester, gab ihr nach dem Abstillen das Fläschchen, fütterte sie, spielte mit ihrer kleinen Schwester und paßte auf sie auf. Die beiden sind bis heute ein Herz und eine Seele. Ab und an fliegen zwar mal die Fetzen, aber wenn's drum geht, dann halten die beiden zusammen.

Ich bezog meine Große (und später dann auch die Kleine) in alles mit ein. Es wurde immer auf gleicher Augenhöhe - wie unter Gleichgestellten - miteinander gesprochen und ich vertraute meiner Tochter, gab ihr altersgemäße Aufgaben, an denen sie wachsen und ihr Selbstvertrauen stärken konnte. .

Aggression ist - in meinen Augen - die Folge von Frustration. Ich würde vorschlagen, Du schaust einfach mal, worin Deine Große ständig frustriert wird, daß sie derart aggressiv reagiert. Wenn meine - damals einjährige Tochter - bereits Aufgaben übernehmen konnte, dann kann das eine Vierjährige erst recht. Traue ihr was zu! Nimm sie ernst und behandle sie mehr als Dir Gleichgestellte. Du glaubst gar nicht, wie vernünftig und eigenbestimmt selbst Kleinkinder agieren können, wenn man sie nur läßt.


tachyonbaby  16.06.2014, 14:42

Dazu fiel mir gerade ein Zitat in die Hände:

Einen Menschen erziehen heißt ihm Gelegenheit geben, sich zum vollkommenen Meister und Selbstbeherrscher seiner gesamten Kraft zu machen.

Johann Gottlieb Fichte (1762 – 1814)

Bekommt die Große wirklich genauso viel körperliche Zuwendung/Streicheleinheiten wie die Kleine?

Ansonsten muss sie lernen, dass man die Aufmerksamkeit und Zuwendung von Mama und Papa teilen muss. Kann etwas hart werden und Nerven kosten, ist aber wichtig.


Yasemin1987 
Beitragsersteller
 15.06.2014, 09:21

Ja sie bekommt sogar mehr streicheleinheiten wie die kleine. Damit sie nicht so eifersüchtig wird. Sie will am Liebsten von allen soviel Aufmerksamkeit wie es nur geht. Es ist auch so bei Oma und Opa und Tanten.!!

Spassbremse1  15.06.2014, 10:17
@Yasemin1987

Ja dann bleibt nur, sie liebevoll aber konsequent mit der neuen Situation vertraut zu machen. Wichtig ist auch, dass sie Spielkameraden in ihrem Alter hat ...