2 Stunden Vorlesung pro Tag?

11 Antworten

Kommt darauf an wie genau das gemeint war. Nur 2 h Veranstaltungen an der Uni sind natürlich Blödsinn. Wenn es aber explizit um Vorlesungen geht und mit Stunden die Vorlesungsböcke (a 1,5 h) gemeint sind, kann das schon sein. Es gibt ja auch noch andere Lehrveranstaltungen wie Übungen, Tutorien, Seminare, Praktika u.ä., die man besuchen sollte. Von der selbstständigen Arbeit ganz zu schweigen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemie- & Verfahrensingenieurin

Bei einem solchen Schmalspurstundenpln dürfte sich das Studium eher "ewig" in die Länge ziehen. Außerdem kommt bei Studenten, welche ihr Studium zielstrebig verfolgen, noch eine erhebliche Stundenzahl zur Vor-und Nachbereitung dazu.


Party4Life 
Beitragsersteller
 12.11.2019, 13:21

Kann man sich den Stundenplan etwa selbst zusammenstellen?

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wilees  12.11.2019, 13:31
@Party4Life

In der Regel ja oder anders ausgedrückt muss man ihn meist selbst zusammenstellen - es gibt eher wenige Studiengänge, wo die einzelnen Module fest vorgeschrieben sing.

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zalto  12.11.2019, 13:53
@Party4Life

Ja. Es gibt zwar unverbindliche Musterstundenpläne, aber was man bei wem in welcher Reihenfolge hören will, muss man selbst entscheiden. Es haben ja auch nicht alle dieselben Vorkenntnisse, denselben Ehrgeiz oder dieselben Rahmenbedingungen und Zielsetzungen beim Studieren. Die Freiheiten sind groß, aber so manch einer unterliegt im Kampf mit dem inneren Schweinehund und wird dann zum Opfer dieser Freiheiten.

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Es kann schon mal einen Tag mit wenig Präsenzstunden geben. Aber Uni ist nicht Schule. Einerseits sind nicht alle Veranstaltungen die Du besuchen solltest auch mit Anwesenheitspflicht, man erwartet dass Du Dich für Dein Fach genug interessierst um trotzdem hinzugehen, zumal die Inhalte früher oder später ohnehin erwartet werden. Es kommt außerdem nicht nur das in Prüfungen dran was exakt erzählt wurde, sondern es wird erwartet, dass Du das Gehörte nachbereitest und die nächste Veranstaltung vorbereitest. Wenn Du nur in die Vorlesung gehst und dann nichts mehr tust, dann musst Du entweder sehr gut sien oder Du wirst Probleme in der Prüfung bekommen.

Wenn Du Inhalte nicht verstanden hast, dann ist das allein Dein Problem und Deine Aufgabe Dich zu bemühen Dir die notwendigen Informationen zu beschaffen. Wenn Du etwas bisher noch nicht hattest ist es ebenfalls Deine Aufgabe Dir das anzueignen. Häufig gibt es auch Literaturlisten und Du musst die angegebenen Bücher beschaffen und lesen, das Wissen daraus kann vorausgesetzt werden.

Man kann in gewissem Maße seinen Stundenumfang beeinflussen, Du brauchst aber halt genug Veranstaltungen (und entsprechende Credits) um Dein Studium abschließen zu können. Credits sind in der Regel mit zeitlichem Umfang eines Seminars oder sonstiger Veranstaltung verknüpft. Da verschiedene Studenten unterschiedliche Veranstaltungen belegen können sind auch die Stundenpläne unterschiedlich. Zum Beispiel musste man bei uns einen Methodenkurs belegen, welcher das aber ist bleibt dem Studenten überlassen. Manchmal muss man sich auch zwischen Seminaren die zeitgleich stattfinden entscheiden. Oder man hofft darauf, dass im nächsten Jahr eine Veranstaltung angeboten wird die einem mehr liegt.

Die Vorlesungszeit ist meistens tatsächlich gar nicht so viel, arbeitsintensiv sind gerade in der Physik vor allem Übungen und Praktika.

Da wird dein Kumpel wohl auch die meiste Zeit hinein investieren müssen.

Im Studium hatte ich typischerweise an drei Tagen zwei Vorlesungsstunden, an einem zwei, dazu an zwei Tagen Übungsstunden und an einem Tag sechs Stunden Praktikum. Das macht vielleicht 12 bis 20 Stunden, aber mit allem Stoffnachbereiten, Übungsaufgaben und Protokollen waren das mehr als 40 h/Woche.

Ein Studium ist kein Spaziergang – auch wenn die Zeiteinteilung meist recht frei ist und Studenten „immer Zeit haben“ … Ein Studium erfordert tiefes Interesse und Engagement, zumindest in Physik.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung