16 und noch nie verliebt?

6 Antworten

  • Zunächst vorab: Das ist nicht schlimm und geht viel mehr Menschen so, als du denkst. Sicherlich haben mit 16 die meisten mal für jemanden geschwärmt, aber längst nicht alle. Sei nicht zu frustriert, die anderen reden da bloß nicht drüber und würden sich auch gerne öfter verlieben oder schwärmen. Mit dir ist gewiss alles in Ordnung.
  • Die Lebenserfahrung und etliche Studien zeigen, dass grob etwa jeder 100ste Kandidat als Partner in Frage kommt und uns emotional anspricht. Je mehr Mainstream man ist und je jünger man ist, desto mehr Kandidaten passen (vielleicht jeder 50ste) und umgekehrt gilt, je besonderer man ist und je älter man wird, desto weniger Kandidaten passen (vielleicht runter bis jeder 200ste).
  • So oder so sieht man, dass man möglichst viele Menschen treffen muss, damit ein passender dabei sein kann. Es ist also sinnvoll, möglichst oft neue Menschen kennenzulernen, indem man neue Hobbys und Sportarten ausprobiert, sich in Vereinen engagiert und möglichst viel ausgeht und Einladungen ausspricht und annimmt. Die Chance auf das Finden eines Partners korreliert eng mit der Anzahl neuer Kontakte.
  • Der zweite wichtige Punkt ist, dass man umso eher romantische Gefühle entwickelt, je aufregender, spannender, neuer oder ungewohnter gemeinsame Erlebnisse sind. Das müssen keine Extreme sein, aber Dinge, die in uns andere starke Emotionen hervorrufen, lösen ganz offensichtlich auch romantische Gefühle. Aufregend kann z.B. eine Achterbahn auf dem Jahrmarkt sein, falls man noch nicht völlig routiniert ist, oder zusammen Klettern ausprobieren (wieder: falls man noch nicht routiniert ist) und so weiter. Aber auch einfach harmlose Spaß-Aktivitäten wie Schwimmengehen, Wandern, Radtouren, Tanzen können geeignet sein, wenn man zusammen einen schönen Tag hat.
  • Es kommt zwar vor, dass man einfach so irgendjemanden toll findet oder sich gar verliebt, aber statistisch weitaus öfter ist dies der Fall, wenn man was zusammen erlebt, und sei es die erzwungene Vorbereitung eines Schulreferats oder ein aufregender Tag bei einer Klassenreise.
  • Ratschlag: Versuche aus dem Gewohnten etwas auszubrechen und neue Gelegenheiten zu schaffen. Tanzkurse, Sportarten, irgendein Engagement...

Die Antworten à la "der Richtige wird kommen" und "manche Menschen brauchen mehr Zeit" unterstützen Amatonormativität. Vielleicht ist das bei dir der Fall, vielleicht aber auch nicht. Du könntest auf dem Aromantik-Spektrum sein (falls du dich damit identifizieren möchest - ich kenne auch Leute, die in ihren Zwanzigern - oder noch älter - sind, noch nie verliebt waren, sich aber nicht als aromantisch bezeichnen).


ute2787 
Beitragsersteller
 29.08.2018, 21:03

Aber ich wünsche es mir so sehr. Mein Lebenswunsch ist eine glückliche Familie, ein eigenes Haus ein Ehepartner den ich sowie er mich über alles liebe. Und ich habe Angst, dass ich das nie haben werde.

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Gray90  01.09.2018, 04:46
@ute2787

Hm... vielleicht solltest du darüber nachdenken, warum du das willst, bzw. ob es dir vielleicht von der Gesellschaft eingetrichtert wurde, dass man das zum Glücklichsein braucht.

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ute2787 
Beitragsersteller
 29.08.2018, 21:12

Und außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass ich aromantisch bin. Ich habe oft das Bedürfnis einen Freund haben zu wollen, auch bei Filmen und romantischen Szenen bin ich immer total neidisch auf die Leute. Das sind doch eher Anzeichen, das ich nicht aromantisch bin oder?

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Gray90  01.09.2018, 04:55
@ute2787

Jein... wie gesagt, das ist ein Spektrum. Ich bin evtl cupio (d.h. in einer romantischen Beziehung sein zu wollen, ohne romantische Anzehung zu einer Person zu spüren; bin mir aber nicht wirklich sicher, deswegen bezeichne ich mich meistens einfach als aromantisch) und konnte mir auch theoretisch vorstellen bzw. hab es mir gewünscht, in einer Beziehung zu sein. Ich mag es, zu küssen und zu kuscheln, und ich hab mir schon immer einen besten Freund gewünscht (den ich aus diversen Gründen nie hatte). Ich bin auch mittlerweile in einer Beziehung - ich find es z.B. aber ganz gut, dass es eine Fernbeziehung ist (schon seit 6 Jahren). Und ich merke halt immer wieder, dass er in mich verliebt ist, ich ihn aber lieb habe. Wie gesagt, es ist ein Spektrum und allein du kannst bestimmen, ob du dich dem zugeordnet fühlst.
Vielleicht hast du halt wirklich noch niemanden getroffen, in den du dich hättest verlieben können. Ich find es auch immer putzig, wenn Leute behaupten, dass es den Einen/die Eine gibt, aber schon in zig Beziehungen waren... Es gibt halt Leute, die sich sehr oft verlieben, andere, bei denen das weniger oft passiert, und bei anderen halt nie. Wenn es dir am Herzen liegt, ich zu verlieben, dann drücke ich dir die Daumen, dass das irgendwann geschieht. Aber, wie gesagt, man muss nicht verliebt sein um in einer Beziehung zu sein, und man muss nicht in einer Beziehung sein, um glücklich zu sein.

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Ist normal, jeder ist anders. Ich bin 20 und war in meinem Leben nur einmal verliebt.

Das ist vollkommen normal, manche Menschen brauchen einfach etwas mehr Zeit als andere.