100% Kapitalismus in Deutschland?

4 Antworten

Ich sage mal, dass ich überhaupt daran zweifle, dass das was du beschrieben hast, wirklich Kapitalismus ist und nicht Anarchokapitalismus (was definitiv nicht dasselbe ist, Anarchokapitalismus ist auch nicht "Kapitalismus konsequent gedacht").

Anyway, ja, die Wirtschaft wäre definitiv ruiniert. Märkte können funktionieren, aber sie versagen eben auch sehr oft und sie bewegen sich auch nur sehr langsam. Ein Staat kann sehr viel schneller reagieren und große Mengen an Ressourcen im Sinne der positiven wirtschaftlichen Entwicklung verteilen. Siehe z.B. die Corona-Hilfen oder aber auch das Konzept Kurzarbeit.

Gerade das Konzept Kurzarbeit war sehr geeignet dafür, die Interesse von Beschäftigten und Unternehmen zu schützen und die Wirtschaft zu schützen.

Die Lebensqualität würde darunter leiden.

Die Leistungen von Bahn und Bus wären noch schlechter, der ÖPNV würde reduziert.

Die Trinkwasserqualität würde schlechter.

Lebensmittel-und Restaurantkontrollen würden entfallen.

Die Altersvorsorge, Krankenversicherung , Alters-und Pflegeheime wären privatisiert und könnten sich nicht alle leisten.

Aber selbst die USA haben eine staatliche Polizei und Armee, staatliche Schulen und Universitäten, Arbeitslosenunterstützung.

Ein 100%iger Kapitalismus wäre demnach unrealistisch.

Die USA und China subventionieren ihre Wirtschaft zur Zeit massiv.

Sie liefern sich geradezu ein Subventions-Wettrennen. Das kann man schlecht finden, ist aber nunmal Fakt.

Und wir leben in einem globalisierten Wettbewerb.

Ein kleines Beispiel: Deutschland war einmal Weltmarktführer in der Solartechnik. Merkel fuhr die Subventionen für diesen Wirtschaftszweig zurück während China seine Solarindustrie zeitgleich massiv subventienierte.

Heute ist Deutschland weg vom Fenster und China ist Weltmarktführer.

Also: Ganz schlechte Idee.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter