Wie steht ihr zum Israel Palestina konflikt?
Und wenn ihr auf einer „Seite“ steht, warum steht ihr auf der Seite?
8 Antworten
Also, zunächst einmal finde ich , dass, wenn man ein so ernstes und heikles Thema zur Diskussion stellt, sollte man "Palästina" schon richtig schreiben können.
Ich stehe auf keiner Seite, beobachte die Situation dort nun schon seit gut 50 Jahren und bin sehr wohl darüber im Bilde, dass Antisemitismus die treibende Kraft - nicht etwa "Besatzung durch die Juden" die treibende Kraft hinter den unzähligen Konflikten ist , welche bereits seit 1948 kein Ende nehmen . Die Juden haben das Land nicht "besetzt", sondern es war s.Zt. britisches Mandatsgebiet und würde den Juden von den Briten zugewiesen.
"Der neue Staat ging aus einem Teil des britischen Mandatsgebiets Palästina hervor. Die arabischen Staaten Ägypten, Transjordanien, Syrien, Libanon und der Irak griffen Israel noch am gleichen Tag an."
Verschärft hat sich das ganze, seit Gründung der Diese hat sich auf die Fahne geschrieben, "jeden Juden zu vernichten, bis keiner mehr da ist. Ganz offiziell haben sie das verkündet.
Die Schreibweise Palestina ist grundsätzlich nicht falsch sondern Englisch, aber ich akzeptiere dass es nicht passt da der rest des Satzes auch auf deutsch ist.
Grundsätzlich auf der Israels. Wobei die Politik der israelischen Regierung und die Orthodoxen und der Siedler absolut falsch und inakzeptabel sind.
Ginge es nicht um den einzigen jüdischen Staat dieser Erde, wären die Siedlungen kein Problem. Dann wäre das Westjordanland längst israelisches Staatsgebiet. Denn die Sieger von Kriegen bestimmen über das Gebiet. Siehe Elsass, Südtirol. Sudetendeutschland, Danzig, Königsberg....
Die Siedlungen sind auch eine Folge der Vertreibung von 900.000 Juden aus arabischen Ländern seit 1948.
Flucht und Vertreibung der Juden aus den arabischen Ländern waren nahezu total. Von den fast 900.000 in arabischen Ländern vor 1948 lebenden Juden sind heute nur wenige Tausend übriggeblieben.
https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/321671/flucht-und-vertreibung-von-juden-aus-den-arabischen-laendern/
John Olivers bislang zwei Folgen von Last Week Tonight bringen fast alles Wichtige auf den Punkt. Israel ist ein brutaler Apartheidsstaat, Netanyahu ist ein gewissenloser Verbrecher und versucht die ganze Region sowie die USA in den Krieg reinzuziehen, damit er nicht in den Knast wandert.
https://www.youtube.com/watch?v=pJ9PKQbkJv8
https://www.youtube.com/watch?v=NqK3_n6pdDY
Darüber hinaus gibt es nur zu sagen:
Es wird ständig das Narrativ verbreitet, dass Israel nicht für seinen Völkermord verantwortlich sei, den es an den Palästinensern in Gaza und nebenbei auch im Westjordanland verübt, sondern dass die Palästinenser "selbst Schuld" seien, weil sie "die Hamas nicht rauswerfen." Netanjahu sei "nur ein bisschen über die Stränge geschlagen", die inzwischen über 35.000 getöteten Zivilisten werden teils ohne jede Grundlage zu "Hamas-Kämpfern" umdeklariert und teils mit größter Menschenverachtung als „Kollateralschäden“ abgetan.
Dazu die folgende Klarstellung:
Der Aufstieg der Hamas ist ein direktes Produkt von Netanjahus Machenschaften. Er hat mehrfach offen erklärt, dass es seiner Politik dienlich ist, die Hamas als Gegner zu haben statt der säkularen und gemäßigten Fatah, die Israel als Staat anerkannt hatte. Netanjahu selbst hat die Autorität der gemäßigten Fatah untergraben und die Hamas als Gegner aufgebaut, um eben genau die Glaubwürdigkeit der Palästinenser im Friedensprozess zu untergraben.
Es war zudem eben Netanjahu, der zugleich das Ansehen der palästinensischen Autonomiebehörde von Mahmoud Abbas beim palästinensischen Volk gezielt beschädigt und sie zum Komplizen der israelischen Besatzer und der illegalen Siedler gemacht hat.
Damit trägt Netanjahu persönlich erhebliche direkte Mitverantwortung für die Hamas-Attacken vom 7. Oktober.
Selbst die Hamas ist natürlich nicht nur das Produkt von Netanjahus Machenschaften, sondern auch der 75 Jahre menschenrechtswidriger Besatzung, Unterdrückung, Landdiebstahl und ethnischer Säuberung durch Israel mit Unterstützung seiner Verbündeten im Westen.
Für die Legitimierung der Hamas in den Augen der Palästinenser sind Israels Handlungen als Apartheidsstaat zum großen Teil mit verantwortlich, der Araber als Bürger zweiter Klasse behandelt.
Nicht einmal die UNO schreibt von 35.000 getöteten Zivilisten. Daran sieht man wie wenig Wahrheit hinter deiner Meinung steckt.
Ich weiß jetzt nicht, wo deren Grenze liegt
Es gibt keine Grenze.
Je nach Grund der Tötung können bereits zehn Tote die Kriterien der Genozid-Definition erfüllen, zehntausend dagegen nicht. Oder umgekehrt oder in beliebigem Verhältnis.
Kann ich dir locker zwischen zwei Ausscheidungen erklären.
Auf der Seite Israels.
Die Palästinenser haben viele Fehler gemacht und möchten diese nun militärisch und politisch korrigieren. Letzteres könnte ihnen, dank der islamisch beherrschten Welt auch gelingen.
- Die Palästinenser haben den Zweistaatenplan der UN-Vollversammlung 1947 abgelehnt.
- Sie haben mit Hilfe von mehreren arabischen Armeen versucht, die Israelis "ins Meer zu werfen" - 1948, 1967 und 1973. Jedes Mal haben sie dabei Gebietsverluste erlitten.
Die arabischen Staaten haben Hunderttausende Juden nach 1948 zur Flucht gezwungen.
Flucht und Vertreibung der Juden aus den arabischen Ländern waren nahezu total. Von den fast 900.000 in arabischen Ländern vor 1948 lebenden Juden sind heute nur wenige Tausend übriggeblieben.
https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/321671/flucht-und-vertreibung-von-juden-aus-den-arabischen-laendern/
Die meisten dieser Flüchtlinge sind nach Israel geflüchtet. Viele haben in den umstrittenen Siedlungen eine neue Heimat gefunden.
Dieser Krieg erzeugt nur noch mehr Hass.
Ich bin auf Seiten derjenigen Menschen, die sich wünschen, dass er aufhört. Egal, wo sie leben.
Tatsächlich gibt es sogar noch immer menschgewordene Körperöffnungen, die der Ausscheidung dienen, die darüber diskutieren, ob man bei der Zahl der Opfer überhaupt von einem Völkermord sprechen kann.
Ich weiß jetzt nicht, wo deren Grenze liegt. Also ab wie vielen toten Arabern man das Wort Genozid in den Mund nehmen darf, mir drängt sich aber regelmäßig der Verdacht auf, dass bei anderen Bevölkerungsgruppen diese Grenze deutlich niedriger läge.