1 Antwort

Der Text ist anregend geschrieben und mit guten Bildern ausgestattet. Andererseits: Es ist immer recht schwierig, Zusammenhänge verkürzt darzustellen, ohne dass manches ein wenig zu ungenau wird. Du schreibst:

"Auf den Trümmern der mykenischen und minoischen Kultur errichten die Stämme der Ionier, Dorer, Äoler und Achäer zwischen 750 und 650 v. Chr. eine neue Zivilisation. Das archaische Griechenland unterscheidet sich von allen bisherigen Hochkulturen: Seine Bewohner möchte[n!] den Dingen auch jenseits mythisch-religiöser Erklärungen auf den Grund gehen."

Was waren die "Trümmer"? Haben Ionier, Dorer, Äoler und Achäer zusammengearbeitet oder waren sie eher in Konkurrenz? Wie unterscheidet sich nach deinem Verständnis die "Zivilisation" des archaischen Griechenlands von anderen Hochkulturen?

Wenn es "Das Denken in neuen Kategorien, wie Fakten, Ursachen und Wirkungen ist", wäre es dann nicht besser, das auch auszusprechen? Etwa mit einer Formulierung wie: "Das archaische Griechenland unterscheidet sich von den bisherigen Hochkulturen dadurch, dass ..."

Bei der Formulierung "Das westliche Mittelmeer überlassen die Griechen weitgehend den Phöniziern, die ihr Machtzentrum inzwischen (!) in das nordafrikanische Karthago verlegt haben." stört mich das "inzwischen". Es bleibt unklar, auf welchen Zeitraum es sich bezieht.

Kurz gesagt: Der Text ist erfrischend zu lesen, aber noch nicht ganz ausgefeilt.


Jens2468 
Beitragsersteller
 21.06.2024, 21:21

Hallo vielen Dank für das Feedback. Klar, das Problem ist immer wenn man einen wichtigen und relativ langen Zeitraum zusammenfassen will: was nimmt man rein, was lässt man weg. Zu Deiner ersten konstruktiven Bemerkung ("was waren die Trümmer"): der Text ist Teil einer Artikelserie, die ich nach und nach chronologisch veröffentlichen möchte, sozusagen ein Management-Summary der Menschheitsgeschichte (in der entsprechenden Kategorie meines Blogs). Die Frage wird (hoffentlich) in dem vorangegangenen Artikel beantworten, auf den ganz Am Anfang des Text verlinkt wird.

Die griechischen Stämme standen sicher in Konkurrenz zueinander - aus ihnen sind die zahlreichen Stadtstaaten hervorgegangen

Die Bemerkung zu "das Denken in neuen Kategorien" ist natürlich ebenso berechtigt. Ich beziehe mich da auf einen anderen Blogartikel zu den Anfängen der Philosophie im antiken Griechenland. Du hast mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich auf diesen Artikel nicht verlinkt hatte, das habe ich inzwischen nachgeholt - Vielen Dank dafür.

Zu Deinem Punkt bezüglich dem phönizischem Transfer in das heutige Tunesien (hab ich gerade nochmal schnell recherchiert: die Gründung als phönizische Kolonie geht wohl auf das späte 9. Jh v.Chr. zurück, der Aufstieg zur neuen Metropole der phönizischen Kultur vollzog sich im 5. Jh, in etwas zeitgleich mit den Perserkriegen

Fontanefan  21.06.2024, 21:30
@Jens2468

Danke sehr!

Bei "inzwischen" kann ich zwar nachschlagen. Aber als Leser weiß man nicht, zwischen welchen beiden Perioden dieses "inzwischen" liegen soll.