Wenn ich das mache, was ich will, bin ich dann nicht frei, weil mein Wille von meinem Instinkt erschaffen wird?
Im Prinzip entscheide ich mich nicht, sondern reagiere lediglich.
Instinktiv zu leben ist nicht klug und vernünftig und führt nicht zur Weisheit, sondern ist ein in die Kausalität sich fügen.
Das primitive Gehirn wird fremdgesteuert durch Emotionen und daran gehindert sich zu verändern um sich zu entwickeln
Der Instinkt funktioniert egoistisch und will seinen Willen durchsetzen.
Das Bewusstsein kann durch entsprechende Erkenntnisse die Manipulation beenden.
Es muss sich nur überwinden.
3 Antworten
Zu allererst ist es nicht wahr, dass jede instinktive Reaktion egoistisch wäre, denn es kommt darauf an, von welcher Art der Instinkt ist, beziehungsweise von welcher Art der Wille ist, aus dem der Instinkt abstammt.
Weil nun aber der Instinkt vom Willen abstammt, die überlegte Reaktion jedoch auch Willen mitunter hat, ist es also auch nichts völlig anderes. Der Unterschied besteht nur darin, aus welchem Vermögen man Hauptsächlich handelt: aus dem Willen oder aus dem Verstand.
Dabei kann man nur aus dem Verstand handeln, wenn der Wille dem Verstand verschieden ist, sie also uneins miteinander sind, der Wille sich aber nicht völlig dem Verstand widersetzt.
Das ist kein guter Zustand, aber ein besserer, als wenn man einem bösen Willen Folge leistet. Wenn der Wille böse ist, der Verstand aber vergleichsweise besser, dann muss man versuchen dem Verstand solange Folge zu leisten, bis der Wille sich angepasst hat. Würde man aus dem Willen stattdessen völlig handeln, dann würde man seinen Verstand damit verändern.
Das Ziel ist also, seinen Willen zu verbessern, indem man versucht so lange nach seinem Verstand zu handeln, bis man einen guten Willen hat, aus dem man dann scheinbar alleine handeln kann. ‚Scheinbar‘, weil der Verstand dem Willen gleicht und so unbemerkt miteinfließt.
Du hast anscheinend keine Vorstellung von Reflexen und Verstand.
Du bist nicht der Chef in deinem Kopf. Dein Unterbewusstsein ist der heimliche Herrscher, der 35.000 Entscheidungen pro Tag für dich trifft. Und du? Du darfst vielleicht 700 davon bewusst abnicken und dir dabei einbilden, du wärst der Kapitän deines Lebens.
Aber lass uns das mal durchspielen. Du greifst nach einem Glas Wasser. Warum? Weil du Durst hast? Klingt logisch – ist aber falsch. Dein Gehirn hat diesen Griff längst eingeleitet, bevor du überhaupt merkst, dass dein Mund trocken ist. Dein Bewusstsein hinkt hinterher und liefert dann eine Erklärung: "Ich war durstig." Tatsächlich bist du nicht der Entscheider – du bist der Pressesprecher, der nachträglich die Entscheidungen rechtfertigt. Klingt frustrierend? Vielleicht. Aber auch genial.
Denn seien wir ehrlich: Wäre es wirklich besser, jede einzelne Entscheidung bewusst zu treffen? Stell dir vor, du müsstest jedes Mal überlegen, ob du beim Gehen zuerst den linken oder den rechten Fuß bewegst. Du wärst nach zwei Stunden völlig fertig. Dein Unterbewusstsein ist effizienter. Es kennt die Abkürzungen, die Muster, die Routinen. Es sorgt dafür, dass du morgens die Zähne putzt, ohne erst ein Meeting mit deinem Gehirn einberufen zu müssen.
Aber hier kommt der Twist: Dein Unterbewusstsein ist kein unkontrollierbarer Tyrann. Es ist ein extrem lernfähiger Assistent. Und wer programmiert diesen Assistenten? Richtig: dein Bewusstsein. Du kannst ihm Befehle geben, neue Routinen einpflanzen, alte Muster überschreiben. Dein Unterbewusstsein ist wie ein Hochleistungscomputer, aber dein Bewusstsein ist der Programmierer.
Willst du weniger prokrastinieren? Sag deinem Unterbewusstsein, dass es loslegen soll – und zwar nicht einmal, sondern immer wieder, bis es die Botschaft kapiert. Willst du dich gesünder ernähren? Zeige deinem Unterbewusstsein durch Wiederholung, dass der Apfel attraktiver ist als der Schokoriegel. Dein Bewusstsein ist vielleicht langsam, aber es ist hartnäckig.
Die Frage ist also nicht, ob du frei bist. Die Frage ist: Wie gut bist du im Programmieren?
Du bist kein Sklave deiner Muster – du bist ihr Schöpfer. Vielleicht nicht über Nacht, aber mit jedem bewussten Befehl, den du deinem Unterbewusstsein erteilst, veränderst du seine Software. Freiheit ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Und du entscheidest, ob du ihn meisterst – oder ob dein Unterbewusstsein weiterhin das Steuer übernimmt, während du hinten auf der Rückbank sitzt und denkst, du wärst der Fahrer.
Ok.
Das war mir bereits bewusst.
Darum habe ich mich vom Instinkt befreit.
Jetzt bin ich frei.
Erst jetzt kann ich mich entscheiden denn vorher habe ich nur reagiert.
In dem engen Denk- und Wortschatzbereich, in dem sich Deine Beiträge bewegen, sich Mantra-artig wiederholend, vermittelst Du den Eindruck, sehr unfrei zu sein, nicht herauskommen zu können aus diesem engen Korsett. Sorry... ;-)
Irrtum.
Ich sende keine Botschaften, wie es primitive Wesen machen.
So funktioniert das nicht!
Ich habe keinen Instinkt mehr, sondern nur noch Reflexe.
Verstand besitzt Du erst, wenn Du verstehst, was Du tust.