Welche Zukunft hat das normale Fernsehen?

4 Antworten

Ich schaue schon seit einem guten Jahrzehnt kein "normales Fernsehen" mehr, weil ich mir nicht gerne vorschreiben lasse, wie und wann ich etwas sehen soll, und dann auch noch gespickt mit Werbung. Früher sammelte ich VHS-Kassetten, dann DVDs, und irgendwann wurde ich wie die meisten auf den Streaming-Zug gezogen. Es ist bequemer, einfacher und man benötigt keinen Platz für die Filme. Ihr kennt das.

Nur vor einem Jahr ging mir ein Licht auf: Der Schrott, der auf Streaming-Plattformen verkauft wird, ist meist unterirdisch und wird immer schlechter. Zudem ist bei einem Internetausfall auch die Möglichkeit, Filme zu schauen, weg. Und als drittes besitze ich diese Filme nicht mehr – sie können jederzeit geändert oder gelöscht werden, ohne dass ich etwas dagegen tun kann.Gesagt, getan: Ich habe alles gekündigt und meine eigene kleine Videothek in Kombination mit Kodi gebaut. Stand heute: 1240 Filme und Serien.

Also sammle ich jetzt wieder Filme und bin heilfroh darüber. Endlich kann ich wieder Filme ansehen, ohne ewig langes Herumzappen, um am Schluss das kleinste Übel auszuwählen. Ich habe mit Freunden ein- bis zweimal die Woche einen Fernsehabend oder gelegentlich ein Freiluftkino. Wir haben den Spaß unseres Lebens, dank der Filme auf Blu-ray. So klischeehaft sich das auch anhört, man schätzt das irgendwie anders. Sicherlich ist auch eine Portion Nostalgie dabei, aber ich möchte es nicht mehr anders haben.
Und ich kenne nun auch keinen meiner Freunde und Kollegen (bis auf ein, zwei Ausnahmen) mehr, den ich nicht damit infiziert habe und die nun auch wieder sammeln. Allein schon wegen der Filmabende in Kombination mit Kochen und Grillen.

Woher ich das weiß:Hobby – Leidenschaftlicher Filme-Sammler

In der Medienwissenschaft wird dies natürlich diskutiert. Und es gibt die einhellige Ansicht, dass es einige lineare Formate gibt, die nicht aussterben werden, z. B. Live-Übertragungen von Großereignissen, Formate zu festen Tageszeiten (Nachrichten), Film- und Serienstarts (die Tendenz geht sogar wieder da hin, Folgen wieder einzeln zu veröffentlichen und nicht die ganze Staffel).

Dass On Demand auf dem Vormarsch ist, ist klar. Aber die linearen Channels werden deswegen nicht aussterben.

In 10 Jahren wird das Fernshen auf jeden Fall nicht untergehen. Ich kenne zwar tatsächlich niemanden, aber es gibt neben den älteren Zuschauern auch noch genug Jüngere die regelmäßig fern sehen. Und die Kinder von denen werden dementsprechend auch noch mit dem Fernseher aufwachsen. Aber ich denke mit jeder weiteren zukünftigen Generation werden immer weniger Leute fern sehen. Auf Dauer wird es den Sendern immer schlechter gehen, aber bis zum kompletten Untergang des Fernsehens werden noch viele Jahrzehnte vergehen, ich denke nicht, dass wir das noch miterleben werden.

Denke schon, dass es dann noch normales TV gibt. Der ein oder andere (private) Sender mag wohl verschwunden sein, aber ARD/ZDF zb wird es weiter geben. 10 jahre sind ja auch nicht wirklich viel