Welche Kriegsverbrechen hat Portugal in den letzten 500 Jahren begangen?

4 Antworten

Portugal war Kolonialmacht - in Südamerika, Afrika und Asien. Sowohl bei der Eroberung der Kolonien als auch beim Kampf gegen die respektiven Befreiungsbewegungen insbesondere in Afrika ist es mit Sicherheit zu Kriegsverbrechen gekommen - bzw. zu Handlungen, die unter heutiger Rechtsprechung als Kriegsverbrechen zu werten sind (im 16. oder 17. Jahrhundert waren die angelegten Maßstäbe andere)

Was soll denn ein Kriegsverbrechen zur Selbstverteidigung sein?

Wenn die Soldaten in Selbstverteidigung oder regulär gegen fremde Truppen agieren, dann ist das kein Kriegsverbrechen.

Wenn sie Gefangene oder Zivilisten erschießen, dann ist es ein Kriegsverbrechen, egal ob es in einem fremden Land oder im Heimatland geschieht und ungeachtet der Umstände. In so einem Fall kann man auch schlecht von Selbstverteidigung sprechen.

In den Kolonien kam es zu zahlreichen Konflikten zwischen portugiesischen Siedlern und den indigenen Völkern. Diese Konflikte waren oft von Gewalt geprägt, und es wurden zahlreiche Gräueltaten verübt.

Zwischen 1961 und 1974 kämpfte Portugal gegen Unabhängigkeitsbewegungen in seinen afrikanischen Kolonien Angola, Guinea-Bissau und Mosambik, während dieses Krieges wurden von beiden Seiten zahlreiche Kriegsverbrechen begangen. 

Die genannten Verbrechen waren oft Teil eines systemischen Vorgehens und nicht das Ergebnis individueller Ausrutscher.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Globalgeschichte