Warum sind Menschen, die eigentlich genug Geld haben, so sparsam?

9 Antworten

Über die Motivation kann man nur spekulieren. Vielleicht hatten sie nicht das Gefühl etwas zu brauchen? Mit zunehmendem Alter verändern sich evtl. auch die Prioritäten. Und wo das ganze Geld am Ende landet, ist einem dann evtl. auch egal. Mitnehmen kann man eh nichts.

Wenn sie damit glücklich waren ist das doch ok. Darauf kommt es ja letztlich an. Wenn sie aber tatsächlich ihr Leben lang gekrampft haben um jeden Pfennig zusammenzuhalten (mit welchem Ziel?), dann tut es mir leid für die beiden. Für mich schwer nachvollziehbar.

Ich bin bescheiden aufgewachsen, in fast ärmlichen Verhältnissen (Nachkriegszeit). Habe mich hoch gearbeitet. Verfüge heute über genug Geld. Könnte reisen, Autos kaufen, was das Herz begehrt. Brauche ich aber alles nicht. Ich habe ein Auto, nicht zum Angeben, sondern als Gebrauchsmittel. Reisen waren nie mein Fall. Nur für Essen und Trinken geben ich mehr aus als der Durchschnittsdeutsche. Ich verschenke auch mal Geld, wenn mein Gegenüber einen ehrlichen Eindruck macht.

Letztendlich möchte ich aber - da ich keine Kinder habe, die mich aufnehmen könnten - meine letzten Jahre oder Monate in einem vernünftigen Haus (betreutes Wohnen oder so) verbringen können und nicht auf die (Steuer-)Gelder des Staates angewiesen sein.

Das ist die Sichtweise einer langjährigen Rentnerin.

Sollte man sich denn vom Geld unter Stress setzen lassen und es unbedingt verbrauchen müssen? Verliert man was, wenn man etwas davon mit ins Grab nimmt?

"Die Person" hat sich vielleicht aus Geld und Konsum nichts gemacht. Sie hat verstanden, ihre Freizeit daheim zu nutzen und ihren Interessen nachzugehen und musste nicht nach Australien oder Panama fliegen, um mal ein paar Tage zu genießen und etwas zu erleben. Das Auto reichte als Gebrauchsobjekt; "die Person" war innerlich gefestigt genug, dass sie keinen Protzwagen als Statussymbol brauchte um irgendwas nach außen darzustellen.

Das Geld war gut genug, das sie sich Zeit ihres Lebens keine Sorgen machen musste, aber unbedeutend genug, dass sie sich nicht darum scherte und nicht Sklave ihres Eigentums wurde.

Uhren und Goldkettchen fand sie schön; die Uhren waren ein Hobby, dass sie mit ihrem Großvater verband; da hat sie sich auch schon mal einfach etwas gegönnt.

Sie starb einigermaßen zufrieden mit dem Leben, das sie geführt hat. Sie hat dabei keine Sekunde daran gedacht, oh, jetzt hab ich noch den und den Besitz, damit hätte ich mir ja noch einen Ferrari kaufen können. Und es war ihr absolut pfurzegal, was du oder ich darüber denken mögen.

Wenn die Leute schon Alles haben und glücklich sind ... wieso dann weiter Geld ausgeben? Also wofür? o_O Ich kann das absolut nachvollziehen!

Ich habe auch Geld auf dem Konto! Was ich nicht habe: Ahnung, wofür ich das Geld ausgeben sollte!? Aktuell benötige ich ja nix! :)

Auto: Nutze ich eigentlich auch nur zum Einkaufen! Und ich bin sehr gerne zuhause - fahre daher auch sehr ungerne in den Urlaub! Eigentlich wohne ich ja schon dort, wo andere Leute Urlaub machen und ich habe eh schon die ganze Welt bereist!

Und zum Einkaufen - sofern wir jetzt von Nahrung (Supermarkt, Metzger, Bäckerei), etc. reden: 150€ jeden Samstag (= 600€ im Monat) sind normal - und da ist noch kein Grilfleisch dabei! Und da sind auch noch keine Zigaretten oder Getränke dabei!

Darüber könnte man jetzt diskutieren, ob das "sparsam" ist!? o_O

Und wenn ich mal neue Kleidung benötige: Meine Socken kosten ja schon 60€ pro Paar, also frage nicht, was meine Schuhe, T-Shirts oder Hemden kosten!

Demnach: Wofür sollte man denn noch alles Geld ausgeben, wenn man doch schon Alles hat? Ergo: Das Gelb bleibt auf dem Konto und vermehrt sich ... bedeutet ja nicht, dass man "sparsam" lebt!

Woher ich das weiß:Hobby – Bin seit 30 Jahren in der Musikszene tätig.

Die meisten Menschen haben nur genug Geld, weil sie sparsam sind bzw investieren.

Der einfachste Weg ein Millionär zu werden ist es, ein durchschnittliches Gehalt zu haben, jeden Monat 1.000€ davon zurück zu legen und mit etwa 5% Rendite anzulegen. Das machst du 45 Jahre und dann hast du 2 Millionen Euro.


Inkognito-Nutzer   03.08.2024, 13:12

Und dann? Weitere Fragen bleiben unbeantwortet.

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JeyEm2  03.08.2024, 13:16
@Inkognito-Beitragsersteller

Dann hat man eine gute Rente und muss sich keine Sorgen mehr machen. Es ist auch gut, wenn am Ende viel übrig bleibt. Lieber am Ende mit viel Geld auf dem Konto abtreten als 10 Jahre länger leben und 5 davon in Armut, weil man sein Geld zu früh verpasst hat.

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Inkognito-Nutzer   03.08.2024, 13:33
@JeyEm2

Aha, und ein anderer kassiert dann am Ende alles ein, was sich jemand im Grunde genommen vom Munde abgespart hat?

Ich glaube eher, jemand der so handelt, hat, gelinde gesagt, keinerlei Weitblick.

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JeyEm2  03.08.2024, 13:47
@Inkognito-Beitragsersteller

Haus und Auto sowie selten Urlaub klingt nicht nach "vom Munde abgespart", sondern nach normaler Sparsamkeit.

Auch was du unten mit Aldi und Lidl schreibst, klingt völlig normal.

Hattest du die Person einfach mal gefragt, ob sie zufrieden ist?

Konsum macht nicht unbedingt glücklich.

Ich verstehe auch nicht, was das mit Weitblick zu tun haben soll. In der Regel haben nämlich diese Personen kein Weitblick, die nicht sparsam sind.

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