Geld sparen lohnt sich doch nicht (da da Leben irgendwann vorbei ist)?
Hallo,
ich habe bis heute nie etwas von meinem Geld gegönnt. Ich war 17 Jahre arbeiten und hatte nie ein Auto oder Urlaub gemacht. Ist es nicht traurig? Heißt im Prinzip, dass man sich selbst nicht leiden kann? Ich bin bestimmt geizig gegenüber mir selbst.
Warum sparen, wenn das Leben so oder so irgendwann mal endet?
7 Antworten
Leben heißt auch, gut zu sich selber zu sein. Und da gehört es nun mal dazu, dass man sich von seinem verdienten Geld auch Dinge verdient, die einen glücklich machen. Auch geizige Menschen brauchen hin und wieder Dinge, die sie befriedigen. Das Leben kann sehr lang werden, wenn man nur hortet und das letzte Hemd hat keine Taschen. Von daher ist es schon wichtig, dass man im Hier und Jetzt lebt, das aktuelle Leben mit schönen Dingen füllt, die man genießen kann. Du gehst ja auch arbeiten dafür, hast dir also auch die eine oder andere Belohnung für DICH verdient. Und trotzdem lohnt sich sparen für größere Anschaffungen, auf die man hinarbeiten kann, die etwas besonderes darstellen und außergewöhnlich sind, wie zum Urlaub etc.
Das ist Abwägungssache. Gewisse Rücklagen helfen natürlich, schlechtere Zeiten abzufedern, z.B. bei Krankheit, Arbeitslosigkeit oder auch als Altersvorsorge.
Sich gar nichts zu gönnen, kann man machen, aber es ist, wie Du sagst: das Leben endet eh und das letzte Hemd hat keine Taschen.
In der Generation meiner Eltern war schuften bis zum Umfallen angesagt. "Gegönnt wird in der Rente" hieß es da. Das Ende vom Lied war, dass einige in Rente gingen und vom ersten Tag an krank waren, weil der Körper die jahrelange Überlastung endlich "ausleben" durfte.
Ein Mix aus beiden ist schon sinnvoll. Alles Schöne aufzuschieben bringt einen auch einfach um gute Erlebnisse. Alles Geld direkt rauszuhauen kann einen aber auch in die Bredouille bringen. Und letztlich ist es natürlich eine Frage der finanziellen Möglichkeiten. Ich hab das Glück, sowohl Urlaub machen zu können als auch Rücklagen aufzubauen.
Na dann lern doch draus und gönne dir etwas, es ist ein Unterschied zwischen Sparen und Knausern, du sollst ja auch leben.
Das kannst Du ja auch machen. Oder einen anderen Weg finden. Wie gesagt, da ist jeder frei, solange man ein wenig finanziellen Spielraum hat.
Du hast es so beigebracht bekommen und ich kenne eine weitere Person, die auf diese Weise zwar extrem vermögend geworden ist, aber jetzt im Alter allein und depressiv jeden Tag zu Hause sitzt und dem Ende entgegen sieht.
Lerne Umdenken. Sparsamkeit ist dann wichtig und nützlich, wenn Du nicht viel Geld hast - ja. Einfach alles am besten noch vor dem 1. des Monats auszugeben, ist denkbar schlecht - ja. Aber sich nie etwas zu gönnen, ist am Leben vorbei.
In der Tat, von meinen Großeltern und Eltern. Nur habe ich in den letzten Jahren so viel versäumt. Jetzt möchte ich umdenken.
Ich bin auch eher der Sparer/Investierer.
Man sollte aber niemals so viel sparen/investieren, dass es dein Leben an sich einschränkt und deine Lebensqualität schmälert. Sparen solltest du das, was du kannst ohne Lebensqualität einzubußen. Fahr in den Urlaub, gönn dir mal was, geh gut essen, kauf dir was du möchtes, spar was du kannst.
Man sollte nur einen Teil sparen/investieren, da man eben nicht unendlich lebt. Im hier und jetzt soll das Leben gut sein.
Sparen macht dann Sinn, wenn man ein festes Ziel hat oder dient zur finanziellen Absicherung ohne jegliche Versicherungen. Du musst auch positiv denken: Durch all die Jahre hast du durch Zinsen dein Geld um ein Stück vervielfacht. Es gibt allerdings klar eine Grenze zwischen Sparen und Verschwenden: Sparen ohne festes Ziel macht nicht so viel Sinn, genauso wenig wie Sparen und alle Ersparnisse dann ausgeben. Finde einen Mittelweg und setze dir ein festes Ziel, welches du mit deinem Sparen erreichen möchtest und erfülle dieses auch.
In meiner Familie war es nie besser. Es wurde ohne Ende gearbeitet und niemand hat bis heute die Rente erreicht, sind vorher erkrankt und verstorben.