Verwerflich Anwalt zu sein?

8 Antworten

Jeder Mensch hat das Recht auf Verteidigung. Die Richter entscheiden dann über die Strafe.

Ganz so einfach ist es nicht. Es gibt ja verschiedene Anwälte, wie Staatsanwalt und Rechtsanwalt und das dann noch einmal unterteilt.

Richter können dir ein Lied davon singen, wie unterschiedlich sie sind. Ja, es gibt die teueren und arroganten Typen, die versuchen, jeden Schwerverbrecher rauszuhauen, indem sie spitzfindig Verfahrensfehler suchen und finden. Denen ist egal, ob dadurch ein Serienkiller auf freien Fuß kommt.

Es gibt auch die, die nur Vorkasse abkassieren und sich danach nicht mehr groß bemühen oder sogar Entschädigungsgelder auf ihr eigenes Konto zahlen lassen und es erst nach 18 Monaten rausrücken. Derweil wurden schön Zinsen kassiert, aber keine Verzugszinsen anerkannt.

Es gibt auch Abmahnanwälte, die man online kontaktieren kann und die dann einen Vordruck aus der Schublade ziehen, Namen eintragen und dann 800 Euro Bearbeitungsgebühr vom Abgemahnten haben wollen. Das ist alles rechtens.

Ein anderer tritt für seinen Mandanten ein, schreibt aber dem Ankläger nur Humbug, in der Hoffnung, das derjenige sich mit dem Recht nicht so auskennt und aufgibt.

Der nächste sagt zwar zu allem "Ja, mach ich", macht aber nichts, weil bei Pillepalle über paar 100 Euro nicht genug rausspringt und die fetten Fische wichtiger sind.

Dann gibts die, die fürs Abwimmeln zuständig sind und nicht dem Recht dienen, sondern der Firma, die sie angestellt hat. Da wird einfach gemauert.

Fehlt noch was? Selbstdarsteller, die hinter antiken Schreibtischen thronen und bewundert werden wollen, dass sie sich nicht mit Firmenliquidation befassen - wo da doch das meiste zu holen ist. (Wie der Allgemeinmediziner, der sich brüstet, kein Radiologe zu sein)

Ach ja: Scheidungsanwälte, denen Feminismus wichtiger ist als Fairness ...

Du musst zugeben, das man das alles unterschiedlich sehen kann, auch hinsichtlich der Motivation, der Beruf zu ergreifen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du hast offensichtlich keine Ahnung vom Anwaltsberuf.

Der Anwalt muss einen Mandanten nicht um jeden Preis "raushauen", sondern vor allem dafür sorgen, dass es ein faires Verfahren gibt.

Wie sollte das gehen, wenn der Angeklagt/Beklagte keinen fachkundigen Vertreter hätte?


TJDettweiler 
Beitragsersteller
 03.07.2024, 12:11

Sind denn deine Unterstellungen nötig?

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BekommtjedeFrau  03.07.2024, 12:20
@TJDettweiler

Zuallererst ist die meiste Kohle eh nicht im Strafrecht.

Im Zivilrecht ist die Kohle!

Und ob Firma A jetzt Firma B Geld zu Unrecht bezahlen muss, kann dir doch eigentlich echt scheißegal ´sein.

Irgendwo haben sie es alle verdient.

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TJDettweiler 
Beitragsersteller
 03.07.2024, 12:31
@BekommtjedeFrau

Mir geht es um die Behauptung in meiner Frage würde irgendwas davon stehen:

Der Anwalt muss einen Mandanten nicht um jeden Preis "raushauen", sondern vor allem dafür sorgen, dass es ein faires Verfahren gibt. 

Ausserdem ist diese Behauptung falsch. Ein Anwalt muss lediglich dafür sorgen dass es ein faires Verfahren für seinen Mandanten gibt.
Nur das ist seine Aufgabe.

und wo die Kohle ist ist doch egal.

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Anwälte arbeiten für das Schweinesystem

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

PatrickLassan  03.07.2024, 12:07

Welchen 'Beruf' muss man ausüben, um zu einer derartigen 'Meinung' zu gelangen?

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MisterParkinson  03.07.2024, 12:10

Da machst du es dir etwas zu einfach.

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MisterParkinson  03.07.2024, 12:17
@fanymanki161

Ja Anwälte arbeiten im System. Genauso wie wir alle.

Fakt ist allerdings, dass wir leider im System leben. Und vorallem ein Strafverteidiger ist die Person, die sich vor das Individuum stellt wenn der Staat über das Individuum richtet.

Zudem bräuchten wir auch in einer sozialistischen Weltrepublik ein Rechtssystem und damit verbunden auch wieder Anwälte.

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Das Recht auf den Beistand eines professionellen Rechtsgelehrten ist eine sehr wichtige Komponente des rechtsstaatlichen Systems. Es schützt Menschen vor staatlicher Willkür.

Ebenfalls gehören zum Rechtsstaat der Grundsatz, nur die Schuld zu verurteilen die auch bewiesen wurde und bei Nichtbeweisbarkeit den Angeklagten lieber nicht zu verurteilen, als ihn ggf. unschuldig zu verurteilen. Auch, dass er angehört wird wenn er z.B. mildernde oder rechtfertigende Umstände geltend machen möchte. Das muss auch irgendwie umgesetzt werden.

Ebenso gehört zur Rechtsstaatlichkeit dazu, dass dies für Mörder und Vergewaltiger genauso gilt wie für jeden anderen.

Also nein, es ist nicht verwerflich, Anwalt zu sein. Man erfüllt damit eine sehr wichtige Funktion.