Todestag
Hi. Morgen ist der Todestag von der Freundin meines Bruders und der Mutter meiner 2 jährigen Nichte. Meine Nichte ist zwar erst 2 Jahre alt, weiß aber durchaus was für ein Tag morgen ist und warum ihr Papa so traurig ist. Das Problem ist, meine Nichte hat morgen Geburtstag. Die Freundin meines Bruders ist nämlich bei der Geburt ums Leben gekommen. Wir trauern natürlich alle, aber gleichzeitig wollen wir an ihrem Geburtstag nicht traurig sein sondern feiern können. Sie selbst ist noch zu klein um wirklich zu trauern aber wir tuen es. Und auch wenn wir nach außen glücklich sind, sind wir es innerlich absolut nicht. Ich frage jetzt in meinem Namen und dem Namen meines Bruder, wie wir uns etwas aufheitern können aber trotzdem nicht den Respekt vor der toten Person verlieren können. Es ist einfach etwas schwer, weil man normalerweise an einem Todestag nicht irgendwas feiert aber wir es trotzdem machen wollen und müssen. Gleichzeitig müssen wir aber auch Trauern können. Hat jemand Ideen?
Viele liebe Grüße, ich und mein Bruder
9 Antworten
Gebt einfach alles Emotionen eine Raum.
Wenn euch nach lachen und Freude über den Geburtstag und die kleine ist, dann macht das.
Und wenn es euch wegen der Trauer die Füße wegreißt, dann weint.
Kinder haben ein ganz anderes Verständnis. Wenn sie also fragt, warum Papa weint, dann sagt ihr einfach, ihr seid traurig, weil Mama nicht da ist. Das ihr Geburtstag gleichzeitig der Todestag der Mutter ist, erfährt sie noch früh genug.
Jedes Fest ist schwer, wenn ein geliebter Mensch fehlt. Egal ob der Geburtstag, der auf den Todestag fällt oder Weihnachten oder welche besonderen Ereignisse auch immer.
Mich reißen heute noch die Emotionen, das meine Eltern so vieles nicht erleben durften. Oder das sie einfach fehlen. Und ja. Da gibt's auch mal Tränen. Vor Freude, dass ich nun eine tolle Familie habe und gleichzeitig die Trauer, dass sie es nicht erleben.
Diese Welle kommt aber geht auch wieder. Das ist okay.
Bereitet der kleinen so gut es geht zwei schöne Stunden nur für sie. Das steht ihr zu und ihr durch. Sie ist eben auch ein Teil der Frau, die verstorben ist. Vielleicht ist dieser Gedanke ein klein wenig Trost für euch.
Das ist wirklich ein tragisches Ereignis mit dem ihr da zurechtkommen müsst.
Did Variante von "Kugel" unten fände ich zu heftig und völlig überfordernd für ein kleines Kind.
Ich würde ab morgen und für die Zukunft den Tag ein wenig strukturieren und auch einige Rituale umsetzen, die ihr für die Zukunft beibehaltet.
Strukturen und Rituale geben Menschen - also in diesem Fall der Kleinen, aber ganz sicher auch Euch Erwachsenen Halt und Sicherheit!
Dabei ist es meiner Einschätzung nach wichtig, Trauer und Freude ein wenig zu trennen , um dem Kind nicht immer wieder die Chance auf ihren Geburtstag zu nehmen und da freut man sich als Kind nun einfach mal drüber.
Ein Beispiel für die Zukunft den Tsg anzugehen wäre: Ihr macht sie morgens wach mit Kuchen, Kerzen und Geschenken und singt . Dann ist es IHR Geburtstag. Es gibt nichts schöneres für ein Kind!
Später irgendwann geht ihr gemeinsam zum Grab, nehmt Blumen mit und Kerze und haltet gemeinsam inne und bedankt Euch bei der Verstorbenen Mutter für das größte und schönste Geschenk was sie allen gemacht hat. Das ist dann eben der Moment der Mutter und des Gedenkens und der Trauer, die an dem Tag auch ihren Raum und eine Zeit braucht.
Danach solltet ihr etwas Schönes unternehmen und euch alle ablenken und gemeinsam ganz bewusst wieder der Freude und dem Leben zuwenden.
Diese Abfolge solltet ihr in den nächsten Jahren beibehalten.
Boa, echt schwierig. Tut mir leid.
Ich bin m38, ledig, kinderlos. Ich versuch's mal trotzdem, wenn ich darf.
Die Mutter wollte ihre Gene weitergeben, und dass die Familie weitergeführt wird. Die Kleine lebt also für ihre Mutter weiter.
Spätere Schuldgefühle für den Tod der Mutter verantwortlich zu sein, lassen sich vielleicht dadurch vermeiden, wenn sie weiß, dass sie so sehr gewünscht war, dass die Mutter sogar bereit war, dieses Risiko zu akzeptieren.
Ich weiß nicht, ob ein Besuch auf meinem Profil hilft. Mein Vater wollte mich eigentlich abtreiben lassen. Mit Schuldgefühlen kenne ich mich aus.
Seit einigen Monaten versuche ich meine Gedanken und Emotionen zu kontrollieren. Es erfordert etwas Geduld und Übung, aber es funktioniert.
Äußere Umstände können wir nicht beeinflussen. Wir können nur beeinflussen, wie wir darauf reagieren.
Ich selbst würde vermutlich erst trauern, um meine Gefühle nicht zu unterdrücken. Nach einer gewissen Zeit würde ich mir aber das Ziel setzen, dass ich JETZT glücklich sein will.
Sowohl Trauer, als auch Fröhlichkeit, haben für Euch an diesem Tag ihre Daseinsberechtigung. Wielange und wie intensiv entscheidet ihr für Euch selbst.
Happy birthday in stiller Anteilnahme. 🤗
Vielen Dank. Wir haben es so gemacht, dass wir happy Birthday gesägt haben und danach ans Grab Gegangen sind. Jetzt feiern wir ein bisschen aber nicht ohne an ihre Mama zu denken.
Egal, wie ihr Euch entscheidet, es ist richtig und es ist okay.
Wenn ich Selbstzweifel habe, frage ich mich, wie ich zu einem guten Freund reden würde. Achte darauf, wie Du mit Dir selbst sprichst.
Ihr seid einzigartig, wichtig und liebenswert. Vergiss das nicht.
An Tode denkt man eigentlich immer, es gibt verschiedene Wege das Todegedenken von dem Geburtstag zu trennen, sodass dass das Mädchen einen schönen Geburtstag hat.
1. Was hätte sich die Mutter in diesem Fall gewünscht
2. Was wäre, wenn man den Geburtstag immer eine Woche später schön feiert, oder am nächsten Wochenende
3. Ein Todegedenken kann auch fröhlich sein, indem man zum Beispiel alte Fotos anschaut und den Menschen wie er war in Erinnerung behält. Schöne Geschichte aus dem Leben sich gegenseitig erzählt über diesen.
4. Es wäre schön, wenn ihr vor dem Kindergarten eine Lösung finden könntet. Ab dem Kindergarten ladet normalerweise jedes Kind zum Geburtstag Kinder ein und feiert. Man kann zwar sich ausklingen, aber man wird auch von anderen Kindern auf deren Geburtstag eingeladen. Wir haben es immer im einen Indoorpark verlegt, weil meine im Kinder im Winter Geburtstag haben.
5. Von meinen Großeltern sind 3 schon gestorben, auch eine Tante ist schon an Krebs gestorben. Ich denke sehr oft im Jahr an die Menschen mit meinen Kindern und der Familie, der Todestag ist mir unwichtig. Wichtig sind mir die Geburtstage der gestorben Person, da gehe ich meistens immer auf das Grab.
Ich wünsche den Hinterbliebenen mein Beileid.
Ich wünsche dem Kind einen schönen Geburtstag, auch wenn es schwerfällt.
Wie wäre es, wenn ihr den Geburtstag Deiner Nichte nicht morgen sondern nächsten Samstag feiert? Realistisch gesehen, werden die Geburtstagsfeiern doch eh immer aufs Wochenende verschoben und die Kleine kann eh noch keinen Kalender lesen. Dann habt ihr wenigsten getrennte Tage zum Trauern und zum Feiern. Und wenn sie größer ist, könnt ihr damit vielleicht auch schon anders umgehen.
Vielen Dank. Dass ist eine tolle Idee. Ich werde sie meinem Bruder vorschlagen
Wow. Vielen Dank