Sollte das Bildungssystem stärker auf praktische Fähigkeiten und weniger auf theoretisches Wissen aufgebaut sein?

8 Antworten

.... stärker auf praktische Fähigkeiten....

da muss man ein gesundes Maß finden. Das wird aber daran scheitern, dass Lehrer nicht so ausgebildet werden.
Als ich Schüler war, hatten wir ab 7. Klasse einen kompletten Tag für praktische Arbeit.
Da waren Lehrer nur zur Aufsicht eingeteilt, wir Schülerinnen und Schüler hatten praktischen Unterricht in Produktionsbetrieben. Das geht aber heute nicht, denn das hat der Staat angeordnet. In der DDR-Diktatur musste ein Betriebsdirektor solche praktische Arbeit organisieren, geeignete Leute anstellen und hat dafür keinen Pfennig bekommen.
Scheiß Diktatur, denn wir wurden zum Lernen gezwungen.
Ich kann zwar heute mit Feile, Hammer, Bohrmaschine (auch mit Mistgabel) umgehen, das nimmt aber unseren Handwerken nur die Arbeit weg.


Udavu  01.07.2024, 11:08
Scheiß Diktatur, denn wir wurden zum Lernen gezwungen.

In der DDR-Diktatur war wegen der herrschenden Mangelwirtschaft Improvisationstalent und Beziehungen zu Bückware gegen "blaue Kacheln" existenziell.

Kessie1  01.07.2024, 11:15
@Udavu

Wobei es auch so genug Leute gibt die learning by doing praktizieren und somit auf einen Handwerker verzichten können. Egal ob im Osten oder Westen.

guenterhalt  01.07.2024, 12:38
@Udavu

Ich bin Ingenieur mit Hochschulabschlus, nicht Personenschützer.

Kessie1  01.07.2024, 12:57
@guenterhalt

Was sollte das jetzt mit dem Thema zu tun haben? Und waren nun alle Menschen in der DDR Ingenieur?

guenterhalt  01.07.2024, 15:49
@Kessie1

natürlich nichts, das war nur eine Hinweise, welche Unterschiede es zwischen technischen Berufen und Personenschützern gibt, die sich noch einbilden die besseren Menschen zu sein.

Kessie1  01.07.2024, 15:53
@guenterhalt
die sich noch einbilden die besseren Menschen zu sein

Ist das so?

Und du meinst ein persönlicher Angriff sollte jetzt mal kurz eingeworfen werden? Zumal du kaum das technische Verständnis der Person beurteilen können dürftest.

Kessie1  01.07.2024, 16:44
@guenterhalt

Mag daran liegen, dass du mich kaum meinen kannst und nur eine andere Person an dem Dialog hier noch beteiligt ist.

schwarzwaldkarl  01.07.2024, 16:51
@Kessie1

Es soll aber auch Personenschützer geben, welche ein wesentlich besseres technisches Verständnis haben als so mancher Pseudo-Techniker... ;-)

Es geht um eine gute Grundlage für alle Bereiche des Lebens. Stichwort: Fachidiot.

Nein, nicht alles was man in der Schule lernt braucht man, in vielen Fällen geht es darum, dass dieses Fähigkeiten überhaupt irgendwann gefördert werden.

Sich damit beschäftigen. Das ist das Ziel.

Nicht alles erschließt sich dir als Schüler sofort.

Aus einstigen „Hass-Fächern“ entwickeln sich später dennoch nützliche Sachen für das Leben.

Vielleicht magst du dich einem mit deinem Gehirn beschäftigen. Wie es funktioniert und wie es trainiert wird. Gib ihm eine Chance.

Manfred Spitzer, der Gehirnforscher:

https://www.youtube.com/watch?v=NR-KPZEL3Aw

Du weißt heute noch nicht, was überflüssig ist oder nicht. Was man an Praxis oder Theorie braucht, kommt alles viel später.

Siehe zum Beispiel USA. Dort haben die Schüler keine Pflicht, eine zweite Sprache zu lernen und auch keine Motivation, weil Englisch eh die ganze Welt versteht. Das kannst du an den Gehirnen der US Bürger sehen, dass sie diese ganzen Möglichkeiten des Gehirns brach liegen lassen.

Ist das nicht wahnsinnig interessant?


Was nutzt dir eine praktische Fähigkeit, wenn du die Theorie dahinter nicht verstehst?
Wie kannst du sie dann sinnvoll einsetzen, ohne jemanden neben dir stehen haben zu müssen, der dir sagt, was du zu tun hast?

Praxis ist die Umsetzung des theoretischen Wissens.


Grautvornix  01.07.2024, 12:51
Praxis ist die Umsetzung des theoretischen Wissens.

Das kann nicht sein, denn wie hätten die ersten Menschen dann Werkzeuge entwickeln können, bevor sie theoretisches Wissen überhaupt haben konnten?

Was nutzt dir eine praktische Fähigkeit, wenn du die Theorie dahinter nicht verstehst?

Das trifft nicht für einfache Anwendungen zu.

Ich muss nicht wissen wie ein Baum zu seiner Statik kommt, wenn ich mir ein einfaches Holzhaus aus ganzen Stämmen bauen will. Das sieht bei einer Windmühle schon ganz anders aus.

Aber du hast natürlich recht, ab einem Schwierigkeitsgrad muss man schon die Theorie dahinter verstehen.

Kommt drauf an, wie man das „praktische" auslegen will. Ein 8. Klässler muss sicherlich noch kein Waschbecken im Badezimmer montieren können. Es wäre aber nicht verkehrt, wenn z. B. in den Physikunterricht mehr praktische Experimente einfließen würden. Gerade mit einem Fahrrad oder einer Modellbahn lässt sich Masse, Elektrik usw. sehr gut veranschaulichen.
Umgekehrt kommt in Kunst und Sport der Theorieanteil sogar oft zu kurz. Da könnte es durchaus etwas mehr sein.

Dein Posting klingt ganz stark nach einem allg. Gymnasiast/Abiturienten, also hast weder eine Realschule noch z. B. ein TG besucht. Oder du willst schlicht nicht wahr haben, dass z. B. Parabelfunktionen beim Wurf von Gegenständen vorkommen. Bzw. setzt fälschlicherweise praktische Fähigkeiten mit handwerklichen Fähigkeiten gleich.

Wobei man immer auch die Theorie hinter dem was man tut verstanden haben muss. Es gibt immer wieder Neuerungen, wo nicht alle mögl. Varianten erklärt werden können, was man falsch machen kann. Also z. B. bei Magnetstreifen bzw. Disketten, dass man sie in keine Behälter mit magnetischen Verschlüssen oder Lautsprecher tun bzw. nicht lochen sollte (es ist garnicht so lange her, dass ich mit Leuten gesprochen habe, die sich über kaputte Magnetstreifen auf Bezahlkarten gewundert haben, bis sie sich die Magnet-Verschlüsse der Handtasche/Handyhülle angeschaut haben).

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung