Sind Zoos ein notwendiges Übel für den Artenschutz – oder reine Tiergefängnisse?

3 Antworten

Wenn die Tiere genug auslauf haben finde ich ein Zoo im Prinzib gut. Bei manchen Zoos ist auch der Artenschutz für besonders gefärtete Tiere ein Muß. Zudem viele Kinder aus der Stadt können auch mal sehen wo ihr Fleisch, Wurst, Milch, Butter und Käse her kommt.

Schau mal, hier. Da wurde diese Diskussion auch schon geführt und in diversen Antworten auch schon erkärt, welche Aufgaben Zoos alle so wahrnehmen und dass es nicht nur darum geht, die Tiere dort für Besucher nur zur Belustigung zur Schau zu stellen:

Hier noch zwei weitere Antworten von mir, damit ich sie hier nicht erneut tippen muss (in allen Anderen obigen Themen habe ich auch geantwortet):

  

 

Das Thema wurde hier schon sehr häufig besprochen. Hier mal ein Link auf noch viel mehr Antworten für Dich:

GuteFrage Suche nach "Zoos noch zeitgemäss"

Zoos dienten früher mal als Prestigeobjekte von Reichen und Globetrottern die exotische Tiere von ihren Reisen mitbrachten und als Schauobjekte für die Bevölkerung.

Schauobjekte sind sie immer noch, weil die Kosten irgendwie gedeckt werden müssen und da sind die Eintrittsgelder sehr hilfreich (obwohl die nicht alles abdecken, viele weitere Fördermittel, Patenschaften etc. kommen dazu), aber heute hat man sich der Forschung und Erhaltung seltener Arten verschrieben, dazu gehören heute sogar aussterbende Haustierarten, nicht nur Wildtiere, obwohl es inzwischen eine ganze Reihe von Arten gibt die es ohne die Erhaltung und Nachzucht in Zoos gar nicht mehr gäbe, Davidshirsch, Wisent, Przewalski-Pferd und weitere. Außerdem dienen die Tierbestände in Zoos als genetische Reserven, wenn die wenigen verbliebenen Artgenossen in der Wildnis genetisch verarmen und auf diese Weise auszusterben drohen.

Schutzgebiete in den Herkunftsländern der Tiere bringen oft nichts, wenn dort hemmungslos gewildert und abgeholzt wird, da sind die Tiere Freiwild für jeden mit Flinte oder Falle. In den seltenen Fällen wo Wiederansiedlung funktioniert hat, geschah das in Übereinkunft mit den Einheimischen, die die Tiere aus Eigennutz bewachen und vor Wilderern schützen, aber das läuft nicht überall. Ein Krieg oder Bürgerkrieg in dem die hungernde Bevölkerung Nahrung braucht, kann ganz fix auch in einem ausgewiesenen Schutzgebiet den ganzen Tierbestand wegfressen. Denn überall wo Menschen hungern, kommt zuerst das Fressen und irgendwo unter ferner liefen die Moral.

Damit die Tiere sich in Zoos gut vermehren und gesund bleiben, versucht man bei der Größe der Käfige oder Gehege so gut wie möglich sich an den Bedürfnissen der Tierart zu orientieren. Ein Löwe z. B. kommt mit einem Minikäfig zurecht, weil Löwen auch in freier Wildbahn am liebsten 23 Stunden am Tag nur faulenzend herumliegen, und den Rest der Zeit müssen sie sich gezwungenermaßen bewegen um an Nahrung heranzukommen, machen das aber gar nicht gern. Ein Wolf dagegen würde in einem engen Löwenkäfig neurotisch, Wölfe sind Laufmaschinen die täglich viele Kilometer in freier Natur zurücklegen und daher auch in Gefangenschaft riesige Gehege beanspruchen.

Es ist nicht so als ob Wildtiere tatsächlich "frei" wären - auch in der Natur gibt es Reviergrenzen die nicht überschritten werden dürfen, wenn ein Tier keine Angriffe von Artgenossen erleben will, und ein "stolzer" Adler hat keinen Bock zu fliegen wenn er kein Revier zu verteidigen und kein Futter zu suchen hat, dann sitzt er tagelang auf dem gleichen Ast und ist im Energiesparmodus, sein liebster Zustand (wie beim Löwen). Vor Vermenschlichung von Tieren muß man sich grundsätzlich hüten, Tiere haben ganz andere Bedürfnisse und Wünsche als ein Mensch sich das vorstellt.