Sind die Menschen zunehmend weniger in der Lage, Beispiele und Vergleiche zu verallgemeinern und den Sinn zu übertragen?

6 Antworten

Mit vielen ist keine Diskussion mehr möglich, weil sich kaum noch lange genug konzentriert werden kann, um ein Thema logisch zu besprechen. So kann man auch erklären warum Beispiele nicht auf ein anderes Thema bezogen werden können. Dazu fällt es vielen auch immer schwerer den Hauptpunkt eines Gesprächs herauszufinden.

Woran das liegt weiß ich auch nicht


DaraLina  02.09.2024, 13:12

Stimme dir zu, allerdings erschließt sich mir der Sinn nicht, an einer Diskussion teilzunehmen, wenn ich mich dazu nicht genug konzentrieren kann oder mich dem Thema nicht widmen möchte. Aber jeder handelt ja so wie es ihm gerade möglich ist, also akzeptieren wir diese Art des Menschen.

Emeilio  02.09.2024, 13:28
@DaraLina

Wäre den meisten wohl lieber, wenn sie sich ohne Probleme konzentrieren könnten, nur leider können das mit der Zeit immer weniger(Z.B. wegen Social Media). Jeder muss und möchte aber mal an Diskussionen teilnehmen. Muss jeder wie gesagt akzeptieren.

DaraLina  02.09.2024, 15:27
@Emeilio

Danke für die Info. Bin älteres Semester und wie es bei jüngeren Leuten ist, ist mir nicht geläufig, so weiß ich das jetzt, verstehe dadurch auch besser. Danke dir.

DaLiLeoMishu  03.09.2024, 11:35
@DaraLina
allerdings erschließt sich mir der Sinn nicht, an einer Diskussion teilzunehmen, wenn ich mich dazu nicht genug konzentrieren kann oder mich dem Thema nicht widmen möchte. 

Mir ebenfalls nicht.
Ich erlebe hier aber in Diskussionen auch gezieltes Trolling/Stänkern, wo es gar nicht um das Thema, sondern um die negative Stimmung gehen soll.

Das das tatsächlich so ist, sehe ich auch so. Ob es zugenommen hat, weiß ich nicht. Ich erlebe das heutzutage genauso wie vor 5 Jahren und von davor gibt es keine Erfahrungen meinerseits damit. Schade ist es ohnehin. Manchmal antworten User einfach auf die Schnelle, wenn es um ein Thema geht, über das sie sich vor einiger Zeit eine Meinung gebildet haben und entwicklungsmäßig noch nicht wieder an dem Punkt angekommen sind, sich auf neue Weise damit zu beschäftigen. Das ist ist so und keinen Vorwurf wert, allerdings sind solche Antworten dann nicht unbedingt sinnvoll und könnten genauso weggelassen werden. 🤷🏻‍♀️ Wenn man sich nämlich mit einem Thema oder Frage nicht jedes Mal neu auseinandersetzt, übersieht man Details und kann nicht wirklich adäquat darauf antworten. Das ist auch eine Art Verallgemeinern, aber im negativen Sinne. Nach dem Lesen bestimmter Begriffe: "Ah, Thema erkannt, Meinung dazu aufgetischt (auch wenn eigentlich am Problem vorbei) und weg mit der Frage".. Hilfreich ist das nicht.

Dazu kommt, dass sich viele schnell angegriffen fühlen, wenn jemand vermeintlich etwas schreibt, was nicht ihrem Bild bzw. ihrer Meinung entspricht. Dann entsteht sowas wie "der kann gar nicht recht haben" im Kopf und es wird drauf los attackiert. Ja, viele gehen da schnell hoch. Liegt es am Stress, am zermürbten Selbstwert, daran dass jemand einen schlechten Tag hatte.. ? Vielleicht von jedem Etwas.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 02.09.2024, 11:41

Ich stelle fest, dass ich etwas über Dritte schreibe, über Erlebnisse, die ich vielleicht früher gehabt habe, und sofort geht jemand in den Selbstverteidigungsmodus über oder verteidigt ritterlich die Person, die ich angeblich angreife und die sie selbst gar nicht kennt.

Kann es daran liegen, dass man hier in der dritten Person jemandem seine Meinung sagen muss, weil man beim "du" gemeldet werden kann?

DaraLina  02.09.2024, 11:48
@WilliamDeWorde

Das klingt nach Ablehnung des Grundes dessen, über was du schreibst, schlechthin. Aber ohne Beispiel und genauem Ablauf, kann hierzu nichts weiter sagen.

Den unteren Abschnitt verstehe ich nicht. Ich dachte es geht um sachliche Themen und nicht darum, jemandem seine Meinung zu sagen.

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 02.09.2024, 11:50
@DaraLina

Ja, in erster Linie geht es gewiss um sachliche Themen, aber mitunter lässt es sich im Verlauf der Diskussion nicht vermeiden. Hast du denn noch nie geschrieben: "Du solltest lieber mal den ganzen Text lesen" oder so?

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 02.09.2024, 12:01
@DaraLina
Das klingt nach Ablehnung des Grundes dessen, über was du schreibst

Ich vermute eher den Drang, andere prinzipiell in Schutz zu nehmen, vielleicht weil man die Vielfalt verteidigen mag oder Parallelen zu eigenen Erlebnissen sieht.

Es ist ein verinnerlichtes Dagegensein, getrieben vom Wunsch, dass keiner den anderen kritisieren dürfe, damit alle in Harmonie ihr Wesen ausleben können.

DaraLina  02.09.2024, 12:04
@WilliamDeWorde

Ja, doch natürlich habe ich Ähnliches schon geschrieben. Ich verstehe den Zusammenhang zwischen dem Selbstverteidigungsmodus, und deiner Frage ob es damit zusammen hängen kann, dass man beim "du" gemeldet werden kann, aber nicht.

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 02.09.2024, 12:08
@DaraLina
Zusammenhang zwischen dem Selbstverteidigungsmodus, und deiner Frage ob es damit zusammen hängen kann, dass man beim "du" gemeldet werden kann

Das ist wie bei einem Kampf: Wird das eine Mittel verboten, ändert man die Taktik. Die Frage ist also: Vermuten einige, wenn ich sie nicht direkt mit "du" anspreche, dass ich sie trotzdem meine und nur das Angezinktwerden vermeiden möchte? Und weil sie glauben, dass ich sie mit den Worten "manche" und "einige Mitmenschen" sehr wohl meine, gehen sie in den Verteidigungsmodus ...

DaraLina  02.09.2024, 12:10
@WilliamDeWorde

Hmmm, das könnte ich selbst so nicht nachvollziehen. Möglich ist das wahrscheinlich durchaus, kann ich aber nicht mehr dazu sagen.

Da hast Du nur zu Recht. Ich gebe mir wirklich Mühe, niemanden zu verletzen und anzugreifen und benutze eine bildhafte Sprache. Trotzdem werde ich gar nicht selten missverstanden.

Ich wünschte, es wäre so, aber tatsächlich wird hier sehr viel verallgemeinert. Sinn macht das oft keinen.


DaraLina  02.09.2024, 11:59

Der Sinn im Verallgemeinern liegt darin, den ursächlichen Aspekt zu erfassen und auf andere Situationen zu übertragen. Was sehr sinnvoll ist. Authisten können das oft nicht, was das Leben für sie schwieriger macht. Beispiel (Ich kenne eine Authistin, bei der genau das so ist): Wenn man ihr erklärt, dass ein Apfel Wasser enthält und dieser austrocknet, wenn man ihn (aufgeschnitten) liegen lässt, versteht sie das, sie kommt aber nicht auf die Idee, dass dies bei einer Birne das Selbe ist. Der Vorteil der Verallgemeinerung in dem Fall von Obst zu sprechen als von einem Apfel, macht Sinn. Es gibt aber andere Beispiele im zwischenmenschlichen Bereich, die viel weit tragender sind. Wenn man zum Beispiel anhand einer Situation den ursächlichen Aspekt, der einem gefallen oder missfallen hat, beispielsweise eine bestimmte Eigenschaft einer Person nicht herausfiltert und per Verallgemeinerung begreifen kann, dass dies auch für andere Menschen gilt bzw. gelten kann, wird lernen schwierig.

Es gibt sicher bessere Beispiel, so auf die Schnelle fällt mir nur das ein.

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 02.09.2024, 12:03
@DaraLina
so auf die Schnelle fällt mir nur das ein

Haha. Das ist wohl häufig der Knackpunkt.

DaraLina  02.09.2024, 12:07
@WilliamDeWorde

Also sind meine Beispiele unverständlich? Dann tut es mir leid, aber wenn ich mehr Zeit vergehen lasse und erst abends wieder schreibe, liest es eh keiner mehr. 🤷🏻‍♀️ Also was tun?

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 02.09.2024, 12:14
@DaraLina
Also sind meine Beispiele unverständlich?

Nein. Jedermanns Beispiele hinken in einigen Punkten. Das macht aber nichts, wenn man in der Lage ist, den Kern zu erkennen, anstatt sich am Beiwerk hochzuziehen.

DaLiLeoMishu  02.09.2024, 12:32
@DaraLina
Also sind meine Beispiele unverständlich? Dann tut es mir leid, aber wenn ich mehr Zeit vergehen lasse und erst abends wieder schreibe, liest es eh keiner mehr. 🤷🏻‍♀️ Also was tun?

Ich habe verstanden, was du oben in dem Kommentar zum Übertragen und Lernen anhand des Beispiels Autismus und mit Obst erklärtest.

Ja, vieles ist sooooo wahr

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Gruß, GK

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