Manche Veganer fühlen sich moralisch überlegen, fliegen aber dauernd um die Welt und richten damit erheblichen Schaden an. Ist das nicht total widersprüchlich?
Ich finde man kann beides nicht getrennt betrachten. Denn fügt man der Umwelt erheblichen Schaden zu, leiden darunter auch sehr viele Tiere und Menschen.
Ist es also nicht Doppelmoral, wenn Veganer meinen sie sind bessere Menschen, weil sie zwar nicht die Ausbeutung und das Quälen von Tieren unterstützen, aber gleichzeitig so unnachhaltig leben.
Sehe das vor allem bei einigen veganen Influencern, die gefühlt dauernd um die halbe Welt fliegen und dabei kein schlechtes Gewissen zu haben scheinen.
Und die militante Veganerin kann ich aus dieser Sicht erst Recht nicht ernst nehmen. Mal abgesehen davon, dass sie auch schon sehr viele andere sehr fragwürdige Dinge gesagt hat.
Lebe selbst vegan, aber finde einige Veganer sind zu extrem und teilweise sehr widersprüchlich. Es gleicht teilweise eher einer Religion und ist sehr dogmatisch, selbst wenn es zu manchen Punkten logisch gesehen Gegenargumente gibt. Und das stört mich an der veganen Szene, mit solch extremen Leuten möchte ich gar nicht in Verbindung gebracht werden.
3 Antworten
Natürlich hast du damit Recht. Um ein Flugzeug zu bauen braucht man jede Menge Rohstoffe. Diese Rohstoffe werden z.B. in Ländern wie China in großem Stil gefördert was u.a. auch mit der Vernichtung von Lebensraum für Tiere verbunden ist. Man braucht große Flughäfen wenn alle so viel fliegen. Dafür werden Flächen versiegelt die sonst Lebensraum für Tiere wären. Man braucht Energie. Egal wo du sie herholst, es schädigt den Lebensraum für Tiere. Schon bei der Förderung. Und danach. Regelmäßig havarieren Öltanker und es sterben Meerestiere. Sogar in das Windrad fliegen Milane und sterben. Überleg mal wie viel Lebensraum schon alleine durch die deutschen Braunkohlereviere vernichtet worden ist. Wer viel fliegt tötet Wildtiere das ist eine ganz klare Sache.
Sie denken schon rational aber nicht ganzheitlich. Diese ganze unsägliche Massentierhaltung lehne ich ebenfalls ab. Warum sollte ich meinen Hund verhätscheln aber dann lege ich mir die Bratwurst von einem der 50 Mio. Schweine auf den Grill die jedes Jahr in Deutschland nach einem kurzen, jämmerlichen Leben geschlachtet werden? Hat mein Haustier mehr Recht zu leben? Ich persönlich esse Fleisch aber achte auf die Haltung. War aber auch lange Vegetarier und respektiere Vegetarier aber auch Veganer absolut. Nutzt nur wenig wenn ich auf der anderen Seite durch mein Konsumverhalten zur Zerstörung von Lebensraum beitrage. Ich lege deshalb z.B. jede Flugreise und jede Autofahrt auf die Goldwaage und versuche auch diesen ganzen Amazon Verpackungsmüll zu verhindern. Jeder sollte auf seinen persönlichen ökologischen Fußabdruck achten.
Ja, sehe das auch so. Würde mir wie ein moralischer Rückschritt vorkommen nicht mehr vegan zu leben.
Aber das meinte ich eben, man kann nicht nur eine Sache betrachten, nicht ganzheitlich trifft es ganz gut. Ich hoffe diese Leute verstehen das auch irgendwann.
Wäre Fleisch aus der Jagd für dich moralisch in Ordnung? Ein Tier muss dafür allerings ja trotzdem noch sterben und ich finde das ist nicht nötig in der heutigen Zeit.
Ich habe damals wegen gesundheitlicher Probleme angefangen wieder Fleisch zu essen. Ob das wirklich nötig war, weiß ich nicht. Ein Tier aus der Jagd hatte ein freies Leben, schon. Aber das Gemetzel das Jäger jedes Jahr in Deutschland veranstalten finde ich grauenvoll.Ich habe mich hier
https://www.gutefrage.net/frage/ist-es-ethisch-vertretbar-wildschwein-zu-essen
mal mit einigen Jägern gebattlet.
Aus meiner Sicht ist das ein Zusammenwirken der industriellen Landwirtschaft mit den Jägern. Durch die ökologisch schädlichen und immer mehr zunehmenden Maisfelder werden die Wildschweine angelockt und künstlich gemästet und vermehren sich unnatürlich stark. Und dann holt man die Jäger weil es dem Anbauer zu teuer ist, das Land zu schützen und zu umzäunen. Ein krankes System an dem die Jägerschaft mitwirkt. Sowas unterstütze ich nicht.
OK, ja Jagd ist ein weites Feld. Gibt vieles an der Jagd zu kritisieren. Nur denke ich es ist viel besser solches Fleisch zu essen als aus der Massentierhaltung.
Das sehe ich ebenso. Aber das Grundproblem bleibt. Das Fleisch aus der Jagd kann vielleicht 1 Prozent des Gesamtbedarfs in Deutschland decken. Das Fleisch aus Biohaltung nochmal 1 Prozent. Und was essen dann die anderen 98 Prozent für ein Fleisch? Vielleicht beruhigt es das eigene Gewissen aber es löst das Problem nicht. Die ganze Tierhaltung muss umgestellt werden, die Preise vervierfacht und der Konsum dadurch drastisch reduziert werden, nur so wäre es möglich.
Überheblichkeit, Arroganz, Doppelmoral, Selbstherrlichkeit
das fällt mir in diesem Zusammenhang ein - mehr muss man gar nicht dazu sagen
Naja, pauschalisieren kann man das auch nicht.
es gibt dafür ein Sprichwort: wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen
genau das trifft für die Personen aus der obigen Beschreibung zu
sie verurteilen andere, weil diese anderen (ihrer Meinung nach) die Welt durch ihre Art zu leben, schädigen und sie prangern dieses auch überall an
sie fühlen sich von eigenen Gnaden berufen, als Missionare ihre Botschaften in die Welt hinauszutragen, dass sie hierdurch selbst die Welt schädigen, das sehen sie als gerechtfertigt an, da sie für eine gute Sache unterwegs sind -
und da ist noch das Geld, dass sie für die eigene Lebensführung in Anspruch nehmen, was sie selbst durch ihre Tätigkeit nicht finanzieren könnten - sie handeln für einen Sponsor, der -nach außen hin- den Gutmenschen spielt, aber ganz andere Pläne verfolgt - die Rettung der Menschheit ist da nicht vorgesehen, vermutlich eher die Bereicherung der eigenen Schatullen
wer so denkt, ist überheblich, arrogant, selbstherrlich und die Moral ? ist sehr relativ, abhängig davon ob es um sie selber geht oder um die "anderen"
OK, verstehe was du meinst. Aber wer sollen denn diese Sponsoren sein und warum sollten sie solche Menschen unterstützen? Was haben denn diese Sponsoren davon wenn diese bezahlten Aktivisten es schaffen ein paar Leute vom Veganismus zu überzeugen?
egal, womit du Geschäfte machen willst: du musst sie an den Mann bringen - hierzu analysierst du, welche Käuferschicht für dein Produkt infrage kommt und wie viele das sind - am besten wäre es natürlich, du kannst ein Produkt anbieten, wo es keine Konkurrenz gibt, damit kannst du den Preis bestimmen und nicht deine Käufer -
du hast genug Geld übrig (aus anderen Geschäften): was machst du damit? die Erde wird nicht größer, die Bevölkerung nimmt immer mehr zu: Schlussfolgerung: wer Land hat, kann landwirtschaftliche Produkte anbauen (durch Arbeiter) und wird diese Produkte immer loswerden, da es sich um Ware handelt, die jeder Mensch braucht - du kaufst solche Flächen en gros - du hast ja Geld genug
die Veganer passen am besten in deine Pläne, das müssen aber mehr werden - du suchst dir unter ihnen einige aus und egal, ob sie 100%ig überzeugt sind von ihrer Lebensweise oder nicht: solange sie es gut hinbekommen, die Massen zu überzeugen, ist für dich alles OK und du lässt für sie ordentlich was springen (man nennt es ködern) - voilà: deine Geschäfte blühen
solche Vorgehensweisen gibt es, solange es Menschen gibt - es gibt einen alten Capra-Film, der genau dieses Thema anspricht - es geht nicht um Veganismus sondern um Faschismus und dessen Gefahren, aber das Prinzip ist das gleiche: man sucht eine Persönlichkeit, die die Massen begeistern kann, "ködert" diese, lässt sie "Gutmenschlichkeit" verbreiten und tritt als Wohltäter der Menschheit auf
tatsächlich will dieser Wohltäter sich auf den Präsidentensessel hieven - die Stimmen will er sich von den Anhängern seines Sprachrohres ergaunern
oder hast du eine bessere Erklärung ?
Es kann auch viel simpler sein. Dass die von mir beschriebenen Personen wirklich so extrem denken, überzeugt sind von ihrer Sache und keine andere Meinung akzeptieren und deswegen eben so aggressiv auftreten. Und dabei sind sie blind für ihre eigenen Widersprüche und was sie anrichten. Oder nehmen es in Kauf unter dem Motto: Der Zweck heiligt die Mittel.
Nachtrag: Und nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass der Besitzer von zum Beispiel einer veganen Supermarktkette solche Leute bezahlt weil er sich größenwansinnige Pläne ausmalt und gerne Diktator von Deutschland oder so wäre.
du vermischt die beiden Themen : der eine will die Macht im Land ergreifen, der andere hat Land gekauft und will sich damit eine Monopolstellung verschaffen
überall wird gejammert, dass die Lebensmittel irgendwann knapp werden : ist doch auch logisch, bei der Weltbevölkerungsexplosion kommt das ganz sicher und damit der Kampf ums Essen - wer dieses dann liefern kann, ist der King
die beiden Beispiele haben nichts miteinander zu tun, nur das Prinzip, zum Ziel zu kommen ist das gleiche : man schiebt eine Persönlichkeit vor, die die Massen fasziniert und bleibt selber im Hintergrund, bis eben die passende Zeit kommt, hervorzutreten
der Landbesitzer strebt nicht nach Diktatur - gäbe es sie aber, würde er sich den Diktator "kaufen" - unter jeder Diktatur gab und gibt es reiche Leute oder ?
Das wäre zumindest heuchlerisch. So wie fleischessende "Tierfreunde".
Allerdings verwundert mich die Frage auch ein wenig.
Wie viele Veganer tun das denn? Reden wir hier von Prozentzahlen vor, oder hinter dem Komma? Eine Quelle wäre nicht schlecht.
Ich bin übrigens das letzte Mal 2002 geflogen.
Es beruht eher auf Beobachtungen, glaube kaum, dass es Studien dazu gibt.
Spreche da unter anderem von der militanten Veganerin und ihren Freunden, aber auch einer sympathischen Youtuberin, die vegan lebt, aber ziemlich oft irgendwo in der Weltgeschichte unterwegs ist. Es ist nicht so als ob ich das nicht verstehen könnte und alle Menschen haben sicher kleinere und größere Widersprüche, aber es passt halt trotzdem nicht ganz zusammen meiner Meinung nach.
Die Frage sollte eigentlich sein, wieso Jemand, der sich in einer Sache engagiert, plötzlich in stärkerem Maße zur Selbstreflexion verpflichtet sein sollte, als die, die sich nicht engagieren.
Wenn du ehrenamtlich Obdachlosen hilfst, wirst du doch auch nicht automatisch dafür verdammt, dass du dir eine geräumige Wohnung leistest.
Wie gesagt, ich sehe eine Diskrepanz zwischen der veganen Einstellung und Jet-setting, allerdings strebt Veganismus nach der Reduzierung von Ausbeutung (hauptsächlich an Tieren, aber auch an Menschen). Und ein Jetsetter der vegan lebt, unterstützt und fördert weniger Ausbeutung, als wenn er nur Jetsetter wäre.
Würdest du sagen diese extremen Veganer sind überhaupt ansatzweise so rational vernünftig und gut wie sie denken? Hast du auch manchmal das Gefühl es gleicht eher einer Religion als einer rational durchdachten Lebensweise?