Landwirtschaft - wie kann man sie umweltgerecht umstellen?

5 Antworten

Was ist eine "stark reglementierte Anbaupolitik Europa's"?

Gerade die europäischen Vorgaben (Naturschutz, Fördermittel etc.) machen aber umweltgerechte Landwirtschaft erst möglich und konkurrenzfähig...

...nur dem Markt überlassen, lässt alles herunterfallen, was kein Geld bringt...

Nationale Alleingänge bringen auch nix...

...und auf die "Vernunft" der breiten Masse der Kunden zu bauen, da reicht der Atem der meisten bäuerlichen Betriebe einfach nicht weit genug...


AllesSenf 
Beitragsersteller
 21.08.2024, 11:33

Die Europäischen Regelungen zum regionalen Anbau sind durchaus umstritten:

https://fragdenstaat.de/artikel/exklusiv/2022/12/agrarsubventionen-die-grossen-profitieren-die-kleinen-sterben/

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myotis  21.08.2024, 11:57
@AllesSenf

Du hast nach der Umwelt gefragt, nicht nach Betriebsstrukturen...

...und umstritten heißt nicht überflüssig oder so ;o)

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AllesSenf 
Beitragsersteller
 22.08.2024, 15:05
@myotis

ich schrieb auch nichts von überflüssig? Und ich fragte nach Reglementierung.

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myotis  22.08.2024, 16:43
@AllesSenf

Wie es eben bei Reglementierungen ist: man wird es nie allen recht machen...

auch innerhalb der EU-Kommission gibt es ja unterschiedliche Ansätze (Förderung des Marktes, des Umweltschutzes, das Tierwohl, der Struktur usw.)

Meine (sic!) Meinung ist, dass es in einer unreglementierten oder weniger reglementierten Agrarpolitik (also ohne z. B. Cross-Compliance bei Verstößen gegen Umwelt oder Tierschutzauflagen) schwieriger wird, eine Landwirtschaft zu etablieren, die "umweltgerechter" ist, also Punkte die ohne Regeln typischerweise zulasten der Allgemeinheit (hier der Umwelt) gelöst werden...

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Es ist kaum möglich.

Gründe

  • fehlende und unbezahlbar teure Erntehelfer
  • Konkurrenz durch Weltmarkt
  • zu niedrige Lebensmittelpreise
  • Preisdruck durch Kaufhaus-Konzerne
  • weitverbreitete Pflanzenkrankheiten
  • Mäuseplage
  • EU Gesetze
  • weltweite Handelsgesetze
  • überteuerte Erntemaschinen
  • Saatgut Abzocke
  • zu kleine Felder um Wirtschaftlich zu produzieren

Positives Beispiel ist Demeter und einige andere Marken. Da ist sicher nicht alles perfekt aber zumindest besser als üblich. Aber wer zahlt schon für eine Gurke 3-7 €?

Bioprodukte waren ein Versuch für eine naturverträglichere Anbautechnik. Aber heute ist Bio mindestens genau so schädlich wie herkömmlicher Anbau.

Selbst die EU kann nur begrenzt Gesetze verschärfen, denn sonst wäre man am Weltmarkt noch weniger konkurrenzfähig.


Gnadenhof798  20.08.2024, 11:22

Gegen Mäuseplage würde ein Verbot der Fuchsjagd helfen.

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WAYKOW  21.08.2024, 12:45
@Knallo659

eher nicht - jeder überpopulation birgt die Gefahr von Pandemien unter den Tieren.

und selbst wenn denn sind Eulen effektiver.

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Waldmensch70  21.08.2024, 13:25
@Gnadenhof798
Gegen Mäuseplage würde ein Verbot der Fuchsjagd helfen.

Womit Du "umweltgerechter" werden willst, indem Du bestimmte bereits bedrohte Arten (die der Fuchs dann ebenso als Nahrung nutzt) zur Ausrottung freigibst? Wie viel "umweltgerechter" ist das?

Die Jäger dürften das gar nicht so hinnehmen, da sie wiederum vom Gesetzgeber die Pflicht aufgetragen bekommen haben einen artenreichen Wildbestand zu erhalten und deshalb den Fuchs dezimieren müssen, damit diese anderen Arten eine Chance haben.

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Helfen würde schon die praktische Umsetzung des - vielgeforderten - Credos

  • Zurück zum Sonntagsbraten !

Leider "beißen" sich bei vielen Menschen hier Theorie und Praxis...

Täglich billige Tierprodukte auf dem Teller sind - noch - gang und gäbe. Das muss nicht sein - aus vielerlei Gründen !

Weniger davon, und dafür aus "guter" Haltung - die auch den Tieren gerecht wird...


Gnadenhof798  20.08.2024, 11:19

Es gibt keine "gute" Haltung. Die Tiere sind überzüchtet und werden auf ihrer eigenen Kacke gefangen gehalten. Es sind Qualzuchten, die ausgebeutet werden.

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Honeysuckle18  20.08.2024, 11:23
@Gnadenhof798

Musst du mir - als langjähriger und überzeugter - Veganerin nicht sagen... Ich habe das Wort "guter" extra in Anführungsstriche gesetzt !

Finde gut, wenn jemand wirklich darauf achtet - nicht alle gehen gleich den Schritt zum Veganismus !

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Venus345  19.08.2024, 13:18

Ein Landwirt braucht eine bestimmte Anzahl an Tieren um überleben zu können, weniger Tiere, ist es eher ein Nebenerwerb, ein Bauer braucht ca. 100 Tiere um existieren zu können. das ist ein normaler Bauernhof, kenne ein Hof mit 350 Kühe, da kannst von Masse reden

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Honeysuckle18  19.08.2024, 13:20
@Venus345

Warum ist das so ?

Weil das Motto "Geiz-is(s)t-geil" immer noch zu präsent is´(s)t - bei (zu)vielen sog. "Verbrauchern" !

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Raphaelx1999  21.08.2024, 10:13
@Venus345

Nein braucht er nicht, wenn es die richtige Qualität hat, kann auch ein Rindersteak 50€ kosten, denn um so höher die Qualität um so mehr kann man für das Fleisch verlangen. Schau die einfach mal Hochwertige Steaks an wieviel die Kosten.

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Viehwirtschaft ohne Massentierhaltung ist nicht unbedingt umweltfreundlicher:

Bild zum Beitrag

Aber woran liegt das:

  1. Tiere in der Massentierhaltung werden früher geschlachtet, da sie schneller hochgezüchtet werden. So kann eine Kuh beispielsweise länger Methan ausstoßen. Die Organisation foodwatch hat so berechnet, dass ein Biorind ca. 115 km gefahrener Autobahn entspricht, während es bei einem konventionellen Rind ca. 70 km sind.
  2. Freilandhaltung braucht extrem viel Fläche. Zu Ungunsten dieser Fläche werden Biotope zerstört, beispielsweise Wälder die selbst unter den schlechtesten Voraussetzungen mehr CO2 binden wie eine Weide. Auch können für Weideland genutzte Wiesen für Photovoltaikanlagen oder Nuss- bzw Obstbäume sehr viel umweltfreundlicher herhalten.

Die umweltfreundlichste Landwirtschaft ist eine vegane!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aktivist & belesen
 - (Fleisch, Bio, Vegetarismus)

spelman  19.08.2024, 10:41

Kleine Anmerkung dazu: Flächen werden wir sowieso brauchen, als Stauflächen für Wasser an Flüssen. Überflutungsflächen, die einen Anbau irgendwelcher Produkte zu riskant machen, Solar und dergleichen sowieso. Solche Flächen sollte es reichlich entlang aller Flüsse geben, nur so lassen sich Hochwasserkatastrophen verhindern.

Diese Flächen würden aber ausgezeichnetes Weideland abgeben.

Solar auf der grünen Wiese halte ich nicht für sinnvoll, nebenbei gesagt. Dafür sollten ohnehin versiegelte Flächen genutzt werden, nicht Natur-, Weide- oder Ackerflächen.

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Das entwickeln Agrarfachleute. Mir als Laie fällt folgendes ein:

1.) Die Methanemissionen aus der Rindfleisch- und Milchproduktion durch maritime Futterbeimischungen drastisch reduzieren.

2.) Düngemittel (Gülle) rechnergesteuert dosieren und so viel sparsamer ausbringen, um die Nitratbelastung zu reduzieren.

3.) Noch viel konsequenter Agrar-Reststoffe und Agrarabfälle nutzen um Bioenergie der Zweiten Generation draus zu gewinnen, beispielsweise HVO100 oder Biomethan.