Jeder sollte Organspender sein

11 Antworten

Ich bin gegen die Widerspruchslösung. Wenn Menschen sich entscheiden ihre Organe zu spenden, dann werden sie sie auch einen Organspendeausweis haben, oder sich einen zulegen. Kurzentschlossene können das jetzt hier https://www.organspende-info.de/organspendeausweis-download-und-bestellen/ direkt machen :-)

Die Widerspruchslösung finde ich deshalb nicht gut, weil Menschen Organe entnommen werden, wenn sie sich zu Lebzeiten nicht ausdrücklich gegen eine Organentnahme ausgesprochen haben. Es kann nicht sein das Menschen zu einer Entscheidung "gedrängt" werden. Man müsste, wenn man seine Organe nicht spenden will, ausdrücklich der Entnahme widersprechen. Es würde Menschen die dagegen sind Organe zu spenden, dazu "zwingen" ausdrücklich zu widersprechen, damit dem Wunsch/Willen nachgegangen wird.

Man kann nicht mehr entscheiden ob man spendet, man muss ausdrücklich widersprechen das man nicht spendet. Das würde ich nicht ok finden. Ich finde die Entscheidungslösung so wie es aktuell ist, so sollte es auch bleiben.


Laura72944 
Beitragsersteller
 27.09.2023, 07:59

Aber wenn man etwas nicht will, ist es doch normal, zu widersprechen. Du möchtest nicht geimpft werden? Du widersprichst der vorherrschenden Meinung. So wie es derzeit ist, herrscht lediglich viel zu wenig Aufklärung, Interesse und nur ein kleiner Teil der Bevölkerung wird erreicht. Das wiederum kostet im wahrsten Sinne des Wortes einigen Schwerkranken das Leben.

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Simjam  27.09.2023, 08:17
@Laura72944

Inwiefern widerspreche ich der vorherrschenden Meinung?

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Laura72944 
Beitragsersteller
 27.09.2023, 10:49
@Simjam

Nicht du persönlich, das war allgemein gemeint. Dass es immer wieder Situationen gibt, in denen man aktiv widersprechen muss.

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Simjam  27.09.2023, 11:44
@Laura72944

Ja richtig, ist auch so. Aber das sind alles Dinge denen man widerspricht um sie nicht an sich rankommen zu lassen. Dem entnehmen der eigenen Organe, ausdrücklich widersprechen zu müssen ist mit nichts anderem zu vergleichen.

Zum Beispiel: Wenn jemand seine Organe nicht spenden will. Aber bis Tag X vergessen hat, oder noch keine Zeit dafür hatte "der Entnahme ausdrücklich zu widersprechen" und dann am Tag X einen Unfall hat, der nicht so gut ausgegangen ist. Dann wäre die Person automatisch Organspender, obwohl sie die Organe nicht spenden wollte. Ist aber dann so, weil sie hat nicht ausdrücklich widersprochen. Das ist doch keine Lösung. Zudem glaube ich, durch die Widerspruchslösung gibt es nicht mehr Organspender wie jetzt. Es gibt nur viele Menschen die noch nicht "ausdrücklich widersprochen haben" und Tag X schneller war.

Du hattest heute Morgen geschrieben: So wie es derzeit ist, herrscht lediglich viel zu wenig Aufklärung. Auf was genau bezogen meinst du das?

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Laura72944 
Beitragsersteller
 27.09.2023, 11:53
@Simjam

Ich denke, dass viel zu wenig gezeigt wird, wie wichtig Organspende sein kann. Wie vielen Menschen damit geholfen werden kann. Wie unbedingt notwendig es ist, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, da es einen selbst (im Fall, dass man Empfänger wird) jederzeit betreffen kann. Gerade in Zeiten von Pandemien, unerklärlicher Zunahme von Herzproblemen, etc. sollte das viel präsenter im Alltag sein. Meinetwegen im Fernsehen, Radio, als "Werbung" auf Internetseiten, etc

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Simjam  27.09.2023, 13:24
@Laura72944

Ich denke den Menschen ist schon bewusst wie wichtig und notwendig Organspende ist. Auch das jeder mal drauf angewiesen sein könnte, oder ein Familienmitglied eine Spende benötigt ist in den Köpfen. Das Problem sehe ich in den verbundenen Zusammenhängen die eine Organspende mit sich bringt. Es ist mit keinen positiven Gedanken behaftet, im Gegenteil es spielt immer der Tod die größte Rolle. Angst und Trauer gehören auch dazu. Aber ich glaube das schlimmste ist der Gedanke oder das Bewusstsein zu haben, das man da liegt, definitiv nicht mehr lebt bzw. Hirntot ist, medizinisch gesehen tot ist und nur durch Maschinen am "leben" gehalten wirst, wegen den Organen um es mal so zu sagen. Das sehe ich als sehr großes Problem dabei. Viele Menschen haben die Hoffnung wenn sie mal so da "liegen" das ausgerechnet bei Ihnen die Möglichkeit besteht sich vom "Hirntot" wieder zu erholen. Deshalb haben sie Angst, dass wenn sie Organspender sind, keine Zeit verschwendet wird wegen den Organen und deshalb ihnen die Zeit/Chance nicht gegeben wird um sich zu erholen. Also das man sie sterben lässt für die Organe. Weil das ist für uns alle nicht einfach zu realisieren das man eigentlich tot ist und nur "lebt" wegen den Geräten. In unseren Köpfen ist tot, tot und nicht "schlafend"im Krankenhausbett liegend. Das ist auch ein schwerer Gedanke.

Noch eine andere Problematik ist, die Menschen haben Angst vor der "Organhandel durch die "Organmafia". So ein Blödsinn. eigentlich, weil wenn man mal ehrlich zu sich selbst ist könnte man darauf kommen, dass man spinnt und sich selber was einredet. Wenn es tatsächlich einen so großen Organhandel geben würde wie manche denke, dann Frage ich mich warum man z.B. acht Jahre auf eine gespendete Niere warten muss und ca. 8496 Menschen in Deutschland auf der Warteliste für eine Organtransplantation stehen. Würde es hier illegalen Organhandel geben, wären die Zahlen bei weitem nicht so hoch weil sich die meisten ein Organ kaufen würden. Auch das oft gesagt wird, Ärzte machen mit beim "Handel" lassen Menschen "sterben" weil sie Geld für die Organe bekommen ist quatsch. Denn kein Arzt arbeitet alleine und ungestört in einer Klinik, daher nicht umsetzbar.

Das alles müsste aus den Köpfen, was sehr schwer zu schaffen ist. Wie will man sowas auch positiv vermitteln. Eine Möglichkeit um vielleicht Junge Menschen zu überzeugen, wäre durch diese Influencer und was es im Internet nicht alles gibt. Die menschen lassen sich so durch die Influencer durchs leben steuern, dann könnte das mit Organspender-Werbung auch funktionieren, die verkaufen ja so auch jeden Kack.

Mach hier bei gutefrage eine Umfrage, Organspende Ja weil....oder Organspende Nein weil....das wird kein positives Ergebnis bringen.

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Naja, woher will man denn wissen dass die Person nicht nein angekreuzt hat aber den Zettel zuhause vergessen hat?

Dein Argument kann man auch einfach andersrum stellen, warum traust du den Leuten nicht zu einfach ja anzukreuzen?


Laura72944 
Beitragsersteller
 20.09.2023, 12:06

Ich traue Leuten zu, einfach ja anzukreuzen. Noch mehr traue ich Leuten zu, sich nicht mit Themen zu beschäftigen, mit denen sie nicht konfrontiert werden, mit denen sie sich nicht beschäftigen MÜSSEN. Wie viele Leute ich kenne, die sich einfach keine Gedanken gemacht haben und auf Nachfrage meinten "oh klar, woher bekomm ich sowas überhaupt?"

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jort93  20.09.2023, 18:43
@Laura72944

Bei deinem Vorschlag muss man sich nicht damit beschäftigen.

Wenn du willst das man sich damit beschäftigen muss, dann sollte der Organspende Status im Perso eingetragen sein.

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Laura72944 
Beitragsersteller
 20.09.2023, 23:03
@jort93

Inwiefern muss man sich nicht damit beschäftigen? Entweder man sagt „ach cool ich muss nix tun“ oder man sagt „oh ich sollte nein angeben“

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jort93  21.09.2023, 00:28
@Laura72944

Naja, was hält denn leute davon ab nicht drüber nachzudenken?

Es gibt ja keine pflicht den zettel auszufüllen.

Vielleicht wissen manche dann auch garnicht dass es sowas gibt.

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Laura72944 
Beitragsersteller
 21.09.2023, 08:16
@jort93

Wie wäre eine Zwischenlösung: zum 18. Geburtstag und bei Umzug wird ein Reminder per Post gesendet - was wäre dann?

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jort93  21.09.2023, 11:37
@Laura72944

Ist doch schon jetzt so.

Fast alle Krankenkassen senden dir einen Organspende Ausweis per Post.

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Laura72944 
Beitragsersteller
 21.09.2023, 11:42
@jort93

Darum geht es aber in dem Fall nicht. Ich meine eine Aufforderung, AKTIV ein Dokument auszufüllen (Widerspruch) oder nicht auszufüllen (Akzeptanz).
Ein Organspendeausweis in der Post wandert doch größtenteils in den Müll. Weil die Dinger aussehen wie die Speisekarte vom Asia-Imbiss nebenan.

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jort93  21.09.2023, 11:50
@Laura72944

Deine Aussagen sind voll widersprüchlich.

Ein Organspendeausweis in der Post wandert doch größtenteils in den Müll.

Und dann

zum 18. Geburtstag und bei Umzug wird ein Reminder per Post gesendet

Warum wandert der Organspendeauswes in den müll und der reminder nicht?..

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Laura72944 
Beitragsersteller
 21.09.2023, 13:27
@jort93

Möchtest du irgendwie nicht verstehen, was ich sage? Wenn man aktiv etwas tun muss, um zu widersprechen, WIRD natürlich auch etwas getan bei denjenigen, die das nicht wollen. Wenn man zudem mehrmals daran erinnert, bleibt es präsent.
Irgendein vielleicht willkürlich versendeter Ausweis, der keinerlei Handlungsbedarf beinhaltet, wenn man etwas nicht möchte, wird viel wahrscheinlicher ignoriert.

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jort93  21.09.2023, 18:45
@Laura72944

Okay, dann beantworte mir das, warum bist du nicht dafür dass es verpflichtend ist einen Organspendeausws auszufüllen, etwa beim Perso?

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Laura72944 
Beitragsersteller
 25.09.2023, 09:08
@jort93

Fände ich absolut sinnvoll. Ein Dokument, das sowieso regelmäßig neu beantragt werden muss - würde ebenso eine Chance liefern, sich umzuentscheiden. Egal in welche Richtung.

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jort93  25.09.2023, 09:08
@Laura72944

Das wäre deutlich sinnvoller als eine widerspruchslösung. Dann wäre jeder gezwungen aktiv entweder ja oder nein zu wählen.

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Laura72944 
Beitragsersteller
 25.09.2023, 09:09
@jort93

Ich stimme dir komplett zu. Ist ein guter Ansatz und würde vermutlich wirklich dazu führen, dass zumindest jeder irgendwie mal mit dem Thema in Berührung kommt

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Oponn  20.09.2023, 11:25

Dafür gibt es dann ein Register.

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Ja, da bin ich voll bei dir. Hier in Österreich haben wir die Widerspruchslösung, und keiner regt sich darüber auf. Natürlich gibt es nachvollziehbare Argumente für die andere Möglichkeit, aber im Allgemeinen machen sich leider sehr wenige Menschen tatsächlich darüber Gedanken, was mit dem eigenen Körper entscheiden sollte. Das ist auch verständlich, das Thema Tod und Sterben ist eben absolut nicht angenehm und kein schöner Gedanke für die meisten Menschen.

Die Folge ist dann aber, dass zu viele "gute Organe" verloren gehen und oft Verwandte diese emotionale Entscheidung treffen müssen, ob jemand zum Organspender wird.

Natürlich darf weiter jeder über seinen Körper entscheiden. Das ist auch richtig so, auch wenn ich persönlich kein Verständnis dafür habe, warum man seine Organe nicht hergibt, wenn man damit anderen das Leben retten kann und selbst eh schon tot ist.

Die Widerspruchslösung ist keinesfalls perfekt, und jede mögliche Lösung hat Vor- und Nachteile. Aber sie ist aus meiner Sicht die bestmögliche.


Laura72944 
Beitragsersteller
 25.09.2023, 09:09

Sehe ich ganz genauso. Allerdings habe ich tatsächlich viele Österreicher erlebt (bin ja selbst zur Hälfte eine ;) ) die dagegen ganz schön wettern.

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Seit Jahrzehnten kann ein jeder einer Patientenverfügung hinterlegen, die für Ärzte bindend ist, eine Willenserklärung.
Eine weiterführende Regelung braucht es nicht.

Eine Patientenverfügung verhindert auch, dass Hinterbliebene mit moralischen Fragen konfrontiert werden.


soisses  21.09.2023, 20:49

Eine Patientenverfügung hinterlegt man zu Lebzeiten, die ist ab dann rechtsgültig für Ärzte, Pflegeheime, Kliniken usw.

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Laura72944 
Beitragsersteller
 25.09.2023, 09:07
@soisses

Ja, ich weiß was eine Patientenverfügung ist, danke. Das hat aber kaum was mit dem von mir geschriebenen zu tun

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Laura72944 
Beitragsersteller
 21.09.2023, 11:41

Aber die Frage nach der Organspende hat ja prinzipiell erstmal etwas mit der lebenden Person zu tun. Freilich ist es für Hinterbliebene schwierig, diese zu treffen. Darum geht es aber auch bei der Thematik erst einmal nicht. Im Gegenteil, würde man sich dazu entscheiden, nichts zu unternehmen, würden die Organe sowieso gespendet > kein Hinterbliebener müsste so die Entscheidung treffen "oh oh, wollte er/sie das wirklich?"

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Damit könnte man definitiv vielen Menschen helfen, fände ich gut.

Gruß

Eragon