Ist die Jugend faul und arbeitsscheu?

6 Antworten

Problem ist halt, dass viele bereits wissen, dass Arbeiten sich gar nicht lohnt, weil wir aus dem Bruttogehalt zu viel Steuer zahlen müssen. Im Vergleich zu Bürgergeld haben Arbeitslosen genauso viel Geld wie ein Arbeiter, wo er alles selbst zahlen müssen und am Ende genauso viel übrig haben wie Hartz 4. Trotz 40 Jahre Arbeit bis zur Rente müssen einige Rentnern Flaschen sammeln gehen. Auch das zeigt uns ein Beispiel, warum deutsche Politik bescheuert ist


LydiaSki2005 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 01:35

Ja das ist ja die Frechheit. Wenn man arbeitet ist man kaum besser gestellt als ein sozialschmarotzer

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Nun faul bedeutet ja letztlich bestimmte Sachen nicht mit der Motivation zu machen, wie es andere erwarten. Wichtiger Punkt ist hier eben die Motivation.

Arbeit wird immer abstrakter und viele Firmen blähen sich in Hierarchien nur so auf. Leute arbeiten nur noch an einen kleinen Punkt innerhalb einer riesigen Maschine, die sie selbst kaum noch verstehen. Es fehlt etwas, wo man den Fortschritt und den Sinn einer Arbeit sieht.

Auch externe Motivation sinkt eher. Reallöhne von Arbeitern, Geschäftsführung, Management und Vorständen sind seit den 70ern massiv auseinander gedriftet. Die Menschen merken, dass sich ihr Fleiß nicht mehr für sie selbst lohnt.

Aber ja, die Menschen wollen in Summe auch weniger arbeiten und tun das auch immer weniger. Wenn wir irgendwo kurz vor 1900 Schauen, da waren wir noch bei über 70 Stunden im Durchschnitt. Heute sind es glaube ich nicht einmal mehr die Hälfte. Und die heißesten Themen für die Arbeitnehmer sind Homeoffice, Teilzeit und Viertagewoche oder gar ein bedingungsloses Grundeinkommen.

Ja die Leute wollen immer weniger arbeiten. Nicht nur diese Generation, jede Generation die folgt. Die vorherige Generation vergleicht eben immer mit ihren Erfahrungen aber die Welt entwickelt sich nun einmal.

Davon ab muss man sich auch die Frage stellen, ist es als Menschheit denn unser Ziel so fleißig und motiviert zu sein wie möglich und so viel Zeit wie möglich in Arbeit zu investieren, um den Reichtum einiger weniger zu erhöhen?

Es ist ja nicht so als würde es uns an Nahrung oder ähnlichen fehlen, weil wir zu wenig arbeiten. Viel mehr produzieren wir Wegwerfprodukte wie nix Gutes und Exportieren massiv und klopfen uns dabei auf die Schulter. Wir scheinen also eher zu viele Arbeitskräfte zu haben, wenn wir es uns leisten können Produkte für Profit extra so zu designen, dass sie schnell kaputtgehen und gleichzeitig nicht repariert werden können, so dass diese weggeworfen werden und neue gekauft werden können.

Was Rente und co. angeht, unser System baut eben, genauso wie das Geldsystem auf ewigen Wachstum auf. Geld kann man ggf. noch herbeizaubern, meist sind es ja nur 0en und 1en in Computersystemen, die dann heute bei der Kreditaufnahme aus dem nix geschaffen werden.

Mit Nachwuchs für die Rente sieht das eher nicht so einfach aus. Viele wollen keinen, andere hinterfragen, ob sie sich diesen leisten können usw.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012

LydiaSki2005 
Beitragsersteller
 03.08.2024, 22:29

Stimme ich nicht ganz zu, aber teilweise.

Also zunächst einmal arbeiten die Menschen soviel sie müssen, aber so wenig wie möglich. Sprich wenn 40 Stunden Arbeit nötig sind um zu überleben arbeiten sie 40 Stunden, aber die meisten hätten auch - wenn sie kein Geld bräcuthen - kein Problem damit 0 Stunden zu arbeiten..

Was das Geld "herzaubern" angeht, ja man kann es natürlich künstlich die Geldmenge erhöhen, aber das steigert keinen Wohlstand weil dann wird halt alles teurer.

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 Ich hasse meinen Job zwar extrem...

Warum führst Du ihn dennoch aus?

Ich habe mir mein Beruf der mir Spaß macht ausgeführt und das über sehr viele Jahre und war zufrieden und habe mit der Zeit auch ordentlich gut verdient.

Jeder kann seine Leben lenken...es werden überall Fachkräfte gesucht. Wenn Du nicht das machst was Dir Spaß macht ist das dein Problem...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

apachy  03.08.2024, 18:22

Nun sowas kann durchaus Sachen erfordern, die man noch mehr hasst. Und oft hasst man auch Sachen an einem Job, die man vorher gar nicht abklopfen kann, so dass der nächste potentiell nicht besser wird.

Oder es sind Faktoren, die einfach die meisten Jobs betreffen, von den Abläufen bis dem Zeitrahmen, was eben meist bedeutet, dass man anders wo, bei Sachen die einen persönlich ggf. wichtiger sind, Abstriche machen muss.

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notting  03.08.2024, 16:51

Dein Posting ist etwas wirr. Fehlt da eine Zitat-Markierung? Bitte ergänzen.

Stimme dir aber zu, dass man ggf. über einen Jobwechsel oder eine 2. Ausbildung nachdenken sollte.

notting

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Na klar. Das war doch schon immer so! Und früher war auch schon zu allen Zeiten alles besser! LOL!

Die meisten Leute wären von Natur aus faul, wenn sie die Möglichkeit faul zu sein hätten

Von Natur aus würden die Faulen über Kurz oder Lang feststellen, dass sie Hunger bekommen und etwas tun müssen, um nicht zu verhungern.

die Schule, in der ich nichts gelernt habe,

Dann hast du deine Zeit dort nur abgesessen, aber das vermittelte Wissen nicht aufgenommen.
Woher kannst du schreiben, lesen, rechnen? Wurde das nicht in der Schule beigebracht? Die Aussage "nichts gelernt" ist grundsätzlich falsch.

Mit den Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen werden auch Leute die selbst nicht arbeiten finanziert, aber wer hat mich je gefragt, ob ich damit einverstanden bin diese Leute zu finanzieren?

Da hast du noch gar nicht gelebt, als die ersten Sozialsysteme etabliert wurden. Wie hätte man dich da fragen können?

Aber geschichtlich: ca. 1792 hat Alexander von Humboldt für Bergleute den Vorläufer der heutigen Sozialversicherungen als berufsspezifisches Versorgungssystem mit den Knappschaften gesorgt. Daraus entstanden im deutschen Kaiserreich am Ende des 19. Jahrhunderts dann die staatlichen Systeme. 1845 Krankenkassen für Arbeiter in Preussen. 1867 Gründung des kaufmännischen Vereins für Handlungsgehilfen in Barmen (Vorläufer der heutigen Barmer Ersatzkasse). 1876 wird das Hilfskassenwesen einheitlich geregelt. 1881 verabschiedet der Reichstag (Unter Kaiser Wilhelm I. ) mehrere Gesetze zur sozialen Sicherung. 1883 Trennung zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung.

Dazu kamen in den Folgejahren dann noch Gesetze zur betrieblichen Unfallversicherung, die Reichsversicherungsordnung, die Schaffung der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte, Verordnung über Erwerbslosenfürsorge, die Arbeitslosenversicherung (womit wir im Jahre 1927 angelangt sind).

Neben Alexander von Humboldt war der frühere Reichskanzler Otto von Bismarck maßgeblich an der Schaffung dieser Versicherungen (zumindest von der Ideengebung her) beteiligt.