Gründe, die zum Einsturz der Carolabrücke geführt haben könnten.
Als Techniker, Hobbybrückenegsbärde und ehemaliger Nutzer dieser Brücke, habe ich mir so meine Gedanken gemacht.
Zunächst mal die Fakten:
Spannbetonbrücke Baujahr um 1970 herum.
Spannbeton heißt, dass sich im Inneren Stahlseile befinden, die den Beton unter Spannung halten und so die Tragkraft erhöhen. Vergleichbar mit den Tragseilen, die oberhalb angebracht sind und an dene die Brücke "aufghängt" ist. Nur eben dass diese Seile unter der Brücke im Beton eingelassen sind und nicht so durchhängen.
Das Spannen der Seile "drückt" den Beton nach oben. Dadurch wird die Last zur Seite abgeleitet auf die Brückenpfeiler.
So weit zur Theorie.
Was passiert jetzt, wenn die Seile reißen sollten? Dasselbe wie bei einer Brücke mit offenem Tragseil oben. Die Brücke hängt durch und bricht eventuell unter ihrem eigenem Gewicht zusammen.
Nun gibt es da nicht nur ein oder zwei Seile sondern ganz viele. Normalerweise reißen die nicht alle gleichzeitig. Hier wird mit mehrfacher Sicherheit gearbeitet.
Wie aus den Medien zu erfahren war, könnte Korrosion eine Rolle gespielt haben. Sind die Seile also einfach durchgerostet? Und warum hat man das bei Prüfungen nicht festgestellt? Waren eventuell vorher schon Seile gerissen und man hat das nicht bemerkt?
Und warum ist das passiert, als gerade keine Last da war? Was war der Trigger? Ich meine 10min vorher ist noch eine Straßenbahn mit zig Tonnen Last darübergefahren. Was ist 10min später passiert?
Hängt das mit dem starkem Temperatursturz von 35 auf 15 Grad zusammen? War das zwar nicht die Ursache, aber letztendlich der auslösende Faktor?
Wie sehr Ihr das?
5 Antworten
Dass der Zug C in einem derart schlechten Zustand war, »war nicht voraussehbar«. Der Experte hat auch eine Vermutung, was zu dem plötzlichen Einsturz geführt haben könnte: eine Korrosion der Bewehrung in der Spannbetonbrücke.
Der Verdacht liegt nahe, schließlich wurde über den Zustand der Brücke im Dresdner Stadtrat seit Jahren diskutiert. Da gibt es die Vorlage V3188 aus dem Jahr 2019, in der über die Baufälligkeit der Flussüberquerung berichtet wird. Weil die Straßenentwässerung der 1971 gebauten Brücke vor 1989 undicht gewesen sei, seien »große Mengen tausalzbelasteten Wassers in die Brücke eingetragen« worden.
Die Feuchtigkeit habe im Beton vorhandene Chloride mobilisiert, diese könnten bis zu den Spanngliedern »als Haupttragelement der Brücke« vordringen. Fast wie eine Voraussage klingt der anschließende Satz: »Erreichen die Chloride den Spannstahl, kann es zur sogenannten chloridinduzierten Spannungsrisskorrosion kommen, die zum schlagartigen Versagen des Spanngliedes führt, was die Standsicherheit der Brücke gefährdet.«
Speziell zum Brückenzug C antwortet die Stadt noch im September 2023 auf eine Anfrage des Linken-Stadtrats Tilo Wirtz, der Zug habe freiliegende korrodierende Bewehrung an der Hohlkastenunterseite und an den Gesimsen. Auch die Dichtung im Bereich der Gleise sei nicht in Ordnung.
Die letzte einfache Prüfung des Zuges C habe es im Februar 2021 gegeben. Ergebnis: Note 3, was übersetzt ein »nicht ausreichender Bauwerkszustand« ist. Von einem Einsturz kann man bei der Einschätzung allerdings nicht ausgehen. In Fachkreisen bedeutet die Note, dass in näherer Zukunft eine Instandsetzungsmaßnahme zu planen ist. Das »Blaue Wunder«, Dresdens berühmteste Elbquerung, wird wegen Korrosionsschäden mit 3,5 bewertet und steht noch immer.
etc. Die Sanierung des Strangs wäre für nächstes Jahr geplant gewesen.
Es braucht keinen unmittelbaren Trigger in Form einer zusätzlichen Last. Die Brücke selbst stellt eine Last dar und wenn das Material marode ist und fortschreitend maroder wird, hält es eben irgendwann nicht mehr. Da hätte man wohl vorher gründlicher den Zustand prüfen müssen.
Der Temperatursturz könnte der Auslöser sein. Korrosion ist gerade bei Spannbeton dramatischer, da die Tragreserven kleiner sind. Die Bewehrung wird vorgespannt und damit wird das Material gereckt. Das verhindert Durchbiegung aber gleichzeitige werden dadurch auch kaum Risse und die Überlastung vorher sichtbar.
Die wirkliche Ursache muss jetzt aber erst mal gefunden werden.
Es kann auch an der jetzt fehlenden Durchlaufwirkung liegen.
Wir hatten ein Verdacht der sich hier bestätigt hat. Chloride
Aus
Der Abteilungsleiter vom Straßen- und Tiefbauamt Dresden, Kalbe, sagte, es sei nicht vorhersehbar gewesen, dass der Zustand im Brückenzug C so schlimm gewesen sei, dass ein Einbruch gedroht habe. Nun gelte es, eine Gefahr für die beiden anderen Brückenteile auszuschließen. Dafür werde eine Zustandsanalyse durchgeführt. Ein Grund für den Einsturz könnte Korrosion gewesen sein – zu DDR-Zeiten habe es einen massiven Chlorid-Eintrag gegeben, so Kalbe. Chloride sind Salze etwa aus Streusalz oder der Luft, die in Beton eindringen und dort den Stahl beschädigen können
Und die lassen den Stahl Ob Bewährung oder Seile extra schnell durchrosten.
Das war genau dass, was mein Mann gestern sagte.
Der ist Strabfahrer (nicht in Dresden hier hat die Elbe gerade mal 70 cm.) Wäre da eine Tram Draufgewesen wäre viel mehr passiert, aber da Nachtverkehr war, war keine Bahn mehr auf der Strecke.
Unsere Hauptbrücke, wurde gerade erst, komplett neu aufgebaut.
Ich hoffe das Lässt alle Städte, der neunen BL, die ihre Brücken nach der Wende noch nicht Saniert haben, wach werden.
Ja es stellt sich jetzt die Frage ob es vergleichbare Bauwerke gibt, die eventuell tickende Zeitbomben sind. Und das betrifft nicht nur Brücken.
Wir haben auch so eine Brücke, die schon länger als marode gilt. Ein Neubau wird seit Jahren aufgeschoben. Ich hoffe dadurch kommt da jetzt etwas Bewegung in die Sache.
der Baubürgermeister Stephan Kühn (Soziologe) und seine Schwätzer Gestalten wie Holger Kalbe, Abteilungsleiter: noch ein Grüner Spinner, hätten wegen Inkompetenz, solche Posten nie bekommen dürfen. Die Brücke war mit der Trambahn, Fernwärme Leitung, einfach total Marode, wie der letzte TÜVBericht auch feststellte, ohne im Innenteil genauer zu prüfen. Die Brücke hätte auch bei nur geringen Sachverstand längst gesperrt werden müssen, besser abgerissen gehört und nicht Unfugs Sanierungen zu machen, wo auch keine Brücken Gelenke ausgetauscht worden sind.
Mafia Klientel Politik, der Dumm Parteien in Dresden und Milliarden verpulvern, für jeden Unfug
Was mich wundert, dass nun der andere Brückenteil "durchhängt". Ist der Spannstahl zwischen den Teilen verbunden gewesen? Denn dort ist offensichtlich auch die Vorspannung weg.