Freundlichkeit ist gerecht
Man kann gerecht und ungerecht schlecht definieren aber Freundlichkeit ist gerecht
2 Antworten
echte Freundlichkeit steht für ein positives Menschenbild, ein grundsätzliches Wohlwollen gegenüber dem anderen. Es ist auch eher eine positive Stimmung, Emotion.
Auch unfreundliche Menschen können trotzdem gerecht sein (man sollte "unfreundlich" nicht mit "aggressiv" gleichsetzen). Sie haben möglicherweise kein so optimistisches Bild vom anderen, stellen aber an sich selbst den Anspruch gegenüber dem anderen gerecht zu sein.
Was hat Freundlichkeit mit Gerechtigkeit zu tun?
Deine Argumentation beißt sich sowieso in den Schwanz, weil dein "Freundlichkeit ist gerecht" sich durch "gerecht ... schlecht definieren" praktisch wieder aufgehoben wird...
Bin da anderer Meinung...
Freundlichkeit ist eine Umgangsform...
Sie kann aber z. B. sehr selektiv, sehr oberflächlich, unsterig usw. sein...
Gerechtigkeit ist dagegen ein Prinzip der Verteilung, ein Prinzip der Konsequenz...
Gerechte=gleichmäßige Aufteilung, gerechte=erwartbare oder (für außenstehende) angemessene Strafen oder Urteile, gerechte=rechtschaffende Lebensweise...
Ich denke das kann man sehr wohl definieren, es muss "nur" eine Konvention gefunden werden, was konkret die gerechte Folge zu was ist...
Ich verstehe deinen Punkt, aber deine Argumentation zeigt eigentlich genau, warum Freundlichkeit ein Teil von Gerechtigkeit sein kann: Du beschreibst Gerechtigkeit als ein Prinzip, das konsequent und gleichmäßig angewendet wird – und genau da setzt Freundlichkeit an. Sie kann die menschliche Komponente sein, die dafür sorgt, dass Prinzipien nicht nur mechanisch, sondern mit Empathie umgesetzt werden. Dein Fehler liegt allerdings darin, dass du Gerechtigkeit als rein objektiv und fix definierbar darstellst. In der Praxis gibt es keine universelle Konvention, die für alle Situationen gleichermaßen gerecht ist. Genau deshalb brauchen wir Prinzipien wie Freundlichkeit, die Gerechtigkeit nicht ersetzen, aber ergänzen. Freundlichkeit wirkt ausgleichend und macht Gerechtigkeit menschlicher und greifbarer.
Ich verstehe auch deinen Ansatz, aber nur geht es wie dir - ich finde den "genau falschrum"...
...um zu vermeiden "gerecht" zu definieren, willst du "freundlich" heranziehen...
...aber das ist doch noch viel schwieriger zu definieren - alleine schon weil es noch viel mehr falsche Freundlichkeit (nur aufgesetzt, nur verlogen, nur brotfressionell, nur selektiv, nur nach außen, ...) gibt, als falsche Gerechtigkeit...
= daher müsste man (letztlich für beides) sachlich/neutrale Thesen aufstellen (Menschenrechte, Ethos, Gleichheit, Brüder- und Schwesterlichkeit... all sowas...)
Also eben doch ab den Definitionen arbeiten...
Dein Einwand, dass ‘gerecht … schlecht definieren’ meine Aussage aufhebt, basiert auf einem Missverständnis. Es stimmt, dass Gerechtigkeit schwer eindeutig zu definieren ist, weil sie in verschiedenen Kulturen und Kontexten unterschiedlich interpretiert wird. Dennoch bedeutet das nicht, dass man keinen sinnvollen Zusammenhang zwischen Freundlichkeit und Gerechtigkeit herstellen kann.
Freundlichkeit ist keine vollständige Definition von Gerechtigkeit, sondern ein Werkzeug, das Gerechtigkeit fördert. Warum? Freundlichkeit schafft Gleichbehandlung, löst Konflikte und verbessert soziale Harmonie – alles Grundprinzipien, die in nahezu jedem Verständnis von Gerechtigkeit eine Rolle spielen. Auch wenn Gerechtigkeit schwer zu definieren ist, können wir uns sicher sein, dass Handlungen, die Gleichbehandlung und Harmonie fördern, grundsätzlich gerecht wirken.
Somit hebt sich meine Aussage nicht selbst auf. Stattdessen zeigt sie, dass Freundlichkeit ein konkreter Bestandteil von Gerechtigkeit sein kann, unabhängig von den Schwierigkeiten, Gerechtigkeit zu definieren.
Ja das verstehe ich schon - freu gleich und gerecht find nicht gerecht, sonst wäre die ganze hier ja komplett abstrus...
Aber weder ist Freundlichkeit identisch mit Menschenfreundlichkeit - es sei denn letzteres meinst du die ganze Zeit...
Und da gerecht - auch bei ggf. unterschiedlichem Kontext - auf einem Recht basiert (ob geschrieben oder gefühlt...), ist es immer besser beschrieben, alleine schon ad definitionem als eine gefühlte, freiwillige, bedingungslose, einzelfallbezogener Freundlichkeit....
...nicht falsch verstehen, ich bin ein großer Freund von Freundlichkeit! Aber es hilft nicht bei der Definition von Gerechtigkeit als Gegensatz von Willkür...
= DARAUS (aus einer Definition über das Gegenteil) würde eher ein Schuh draus werden.
Freundlichkeit schafft Gleichbehandlung
Nein eben nicht.
Das eine muss mit dem anderen nichts zu tun haben
Dein Einwand berücksichtigt aber nicht, dass ich nie behauptet habe, Freundlichkeit sei die vollständige Definition von Gerechtigkeit. Ich habe lediglich gesagt, dass Freundlichkeit gerecht ist und damit ein Teil des größeren Konzepts der Gerechtigkeit sein kann. Der Punkt ‚Gerechtigkeit ist schlecht zu definieren‘ hebt das Argument nicht auf, sondern stärkt es sogar: Wenn Gerechtigkeit so komplex ist, brauchen wir greifbare, menschliche Prinzipien wie Freundlichkeit, um sie in der Praxis zu leben. Freundlichkeit ist dabei nicht die ganze Antwort, aber ein universell anwendbarer Bestandteil von Gerechtigkeit und das macht sie nicht weniger relevant.