Familien-Bande extrem
Hallo
Mich würde eure Meinung interessieren zu meiner "Familie"
Meine Mutter, eine alleinerziehende Krankenschwester mit drei Kindern, lebte mit uns in einer Sozialwohnung. Dennoch ermöglichte sie mir als ihrem jüngsten Sohn den Traum eines eigenen Computers – für 4.000 DM. Keines meiner Geschwister protestierte. Auch später erhielt ich immer wieder neue Computer, ohne dass ein Gleichheitsprinzip eingefordert wurde.
Meine älteste Schwester durfte später studieren und promovieren. Später kauften meine Mutter und eine meiner Schwester und ich gemeinsam ein Haus, und leben seither zusammen in einer Wohneinheit.
Als unser Großvater Pflegefall 5 wurde, verkauften wir das Haus und erwarben ein barrierefreies, um ihn bestmöglich pflegen zu können (ohne Fremdhilfe). Später, als ich gut verdiente, erfüllte ich den Kindheitstraum meiner mittleren Schwester: einen Pool im Garten für 30T. Ein Ausgleich weil sie immer auf Alles verzichten musste.
Die größte Herausforderung kam, als unsere Mutter pflegebedürftig wurde. Mit Pflegegrad 4, später sogar 5, übernahmen wir rund um die Uhr ihre Versorgung – ohne Pflegedienst. Auch meine älteste Schwester, die später Pflegegrad 5 erhielt, wurde von uns ohne externe Hilfe betreut. Um die Pflegebedingungen zu optimieren, investierten wir zusätzlich 60.000 € privates Geld in den Umbau unseres Hauses.
Unsere Geschichte zeigt: Wahre Familienbande bedeuten mehr als nur Verwandtschaft – sie bedeuten Zusammenhalt, Verantwortung und bedingungslose Unterstützung.
Wir haben alle profitiert und leben noch immer alle zusammen.
Obwohl meine mittlere Schwester und ich jeder von uns täglich 16 Stunden Pflege leisten geht es uns gut und wir erlauben uns dennoch unseren eigenen kleinen Freiraum - und wir vermissen Nichts - im Gegenteil wir leben im eigenen selbst geschaffenen Urlaubsparadies.
Deine Frau und Kinder kommen in deiner Geschichte gar nicht vor. Eben so wenig wie die Partner und Kinder deiner Geschwister. Was ist mit ihnen?
Ich hab keine ... meine Schwestern auch nicht.
Eine bewusste Entscheidung.
5 Antworten
Tja, was soll man dazu sagen?
Es sollte eigentlich normal sein, dass die Familie zusammenhält. Mein „Zukunftstraum“ wäre es in dieser Konstellation jedoch nicht. Wir sind alle erwachsen, haben unsere eigenen Familien und Häuser sowie die damit einhergehenden Verpflichtungen. Trotzdem verstehen wir uns alle sehr gut.
Ich weiß nicht so ganz, was du mit deiner Frage bezwecken möchtest.
Selbstverständlich. Ich bin mir sicher, dass es vielen so geht, dass sie Angehörige pflegen. Man muss natürlich immer abwägen, ob man sein eigenes Leben opfern möchte, um ein Leben lang Angehörige zu pflegen, oder ob es andere Möglichkeiten gibt, die für alle akzeptabel sind, ohne direkt sein ganzes Leben aufgeben zu müssen.
Ich persönlich würde niemals wollen, dass meine Kinder ihr Leben aufgeben müssen, um mich zu pflegen. Es gibt sicherlich andere Alternativen, aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
Aber wenn du in Rente wärest und die Kinder aus dem Haus. Würdest du 16 Stunden deine Frau oder dein Kind pflegen ?
Ich bin Frührentner. Ich kann keinen Job annehmen, da ich immer nur sehr kurze Zeit Intervalle arbeiten kann.
Die Pflege bedeutet meist nur kleine Handgriffe zu machen aber das rund um die Uhr. Das hält mich fit.
Wenn es für dich sogar die bessere Alternative ist, dann solltest du das unbedingt machen. Hätte ich keine Verpflichtungen oder „Einschränkungen“ oder wäre ich bereits älter und alle wären aus dem Haus - sprich, ich hätte mein Leben erfolgreich und glücklich gelebt -, dann würde ich selbstverständlich auch Freunde oder meine Herkunftsfamilie pflegen, keine Frage.
Meine Kinder würde ich immer ausnahmslos pflegen, da sie einfach das Wichtigste in meinem Leben sind und ich nun mal ihr einziger Halt bin. Meinen Mann natürlich auch, solange ich mich weiterhin um meine Kinder kümmern und ihnen trotzdem ein schönes Leben ermöglichen kann. Andernfalls hätte er noch seine Herkunftsfamilie, die ihn pflegen könnte. Er wäre also nicht unbedingt auf mich angewiesen - im Gegensatz zu den Kindern.
Familienbande können gut funktionieren, denn jeder profitiert dabei. Doch nicht jeder fühlt sich in einer Großfamilie wohl und möchte auch einfach sein eigenes Ding machen.
Dies muss jeder für sich entscheiden.
Funktioniert tatsächlich.
die Mama meiner besten Freundin kam vor 35 Jahren mit nichts einem kleinen Kind einem dicken Bauch und zwei Koffern hier an und ist bei der Schwiegermutter untergekommen.
Ihre Schwigermutter, also mamas Schwiegermutter nahm sie auf. Was eigendlich für ein paar Tage gedacht war, entwickelte sich zum Daueraragenement. Nur 10 Jahre nach der Ankunft hat sich meine BF eine Ausbildungstelle gesichert und in der Firma ordentlich Kariere und auch Kohle gemacht.
Zwischenzeitlich ist ihre Oma verstorben und hat den beiden Enkeln das Haus vermacht. Für Anna, aber auch für Jenny war von ganz von Anfang klar: "Mama darf hier wohnen so lange wie sie möchte - MIETFREI! Genauso selbstverständlich, wie Mama von ihrem Bisschen Lohn den Mädchen alle Wünsche erfüllt hat, sind die beiden auch mit ihrer Mama entsprechend umgegangen. d.h. Wenn Mama was braucht, bekommt sie es!
Was du hier extrem nennst, finde ich normal, halt so, wie es sein soll. - Aber solche Sumen an Geld, wie du hier anführst, gab es bei uns nie! 😂
Schön, wenn das bei euch so gut funktioniert.
Meine Schwester und ich sind chrakterlich sehr unterschiedlich, in den kritischen Punkten aber zu gleich, daher hatten wir oft Streit. Geändert hast sich das erst, als wir ausgezogen sind und mehr Abstand hatten. Wir verstehen uns gut, solange wir nicht zu lange aufeinander hocken, zwei Wochen Urlaub ist da das Maximum, dann fängt es wieder an unharmonischer zu werden.
Zudem kann solche Ungleichbehandlung finanziell auch zu Neid führen. Du sagst, die anderen haben nie was gefordert. Bei uns war es aber so, dass eine Person bevorzugt wurde von unseren Großeltern, wir unsere Wünsche auch geäußert haben und sie unterfüllt blieben, die Person das ausgenutzt hat und das dann zu Neid geführt hat.
Dazu auch was Verantwortung und Co. betrifft eine Person sich immer rausgezogen hat, die eh schon verwöhnte, wodurch wir anderen alles machen. Ich haben aber einen sehr stressigen Job (aber ich mag ihn), eine von uns schon Kinder, da ist es nervig, wenn die mit dem entspanntesten Job und ohne sonstige Verantwortung sich raushält.
Also ja, für euch funktiniert das, das ist super.
Aber andere Familien sind eben anders, da klappt sowas nicht.
Ich kann es auch nicht verstehen wie so etwas funktionieren kann.
Aber meine Mutter war eben bestes Vorbild. Sie hat sich immer für uns aufgeopfert und das ist irgendwie auf uns alle übergesprungen.
Heute fühlt sich das Alles selbstverständlich an.
Wir hatten den gemeinsamen Hauskauf auch nicht auf Dauer geplant. Aber da keiner von uns geheiratet hat, gab es keine Veranlassung etwas zu ändern. Zusammen leben spart Kosten und Arbeit und man ist nicht einsam.