Das beste / schrecklichste Buch, das Ihr im Deutschunterricht lesen musstet?

10 Antworten

Schrecklichsten: Keine

Bestes: Erebos habe danach noch den zweiten nur so für mich gekauft. 👍

Für mich war das Schlimmste "Top Dogs", ein Drama von Urs Widmer (ISBN: 978-3886611898).

Das beste Werk war der erste Band der "Wanderhure"-Reihe von Iny Lorentz (ISBN: 978-3-426-62934-5). Ich gestehe, dass ich die ersten Seiten kämpfte, aber relativ schnell verliebte ich mich. Inzwischen nenne ich die gesamte Reihe mein Eigen.

Das schrecklichste Buch war "Katz und Maus" von Günther Grass.

"Berlin Alexanderplatz" fand ich nachher gar nicht schlecht.


Desparativum  18.08.2023, 13:24

Da muss ich dir als ausgesprochener Grass-Fan widersprechen.^^ Aber ich kann verstehen, wenn einem das nicht zusagt. :)

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sabrinaknittel  17.08.2023, 17:54

"Katz und Maus" habe ich auch lesen müssen. Noch nie habe ich für ein so dünnes Buch so lange gebraucht, um es zu lesen.

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Hakim, Community Manager 
Beitragsersteller
 17.08.2023, 18:01
@sabrinaknittel

Ich liebe sie! Wenn ich dürfte, würde ich meine Anliegen ausschließlich in 281229-seitigen mit Hypotaxen gespickten Manifesten an die Community richten. Aber das möchte ich Euch nicht zumuten! :-p

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Hakim, Community Manager 
Beitragsersteller
 17.08.2023, 18:19
@sabrinaknittel

Würde ich so nicht unterstreichen. Im Gegensatz zu anderen Sprachen ermöglicht die deutsche Sprache diese komplexen Satzkonstruktionen und wenn es die Situation des Textes erfordert, ist das ein durchaus valides Instrumentarium, darauf zurückzugreifen. Aber ja: Ich verstehe, wenn sich manche Leute mit derart komplexen und verschachtelten Sätzen eher schwer tun. Ich persönlich verliere mich gerne in derartigen Absätzen und neige selbst dazu, mich in dieser Form auszudrücken! :-)

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sabrinaknittel  17.08.2023, 18:25
@Hakim, Community Manager

Ich gehöre nicht zu den Lesern, die ein Buch nur lesen, um sich an der Sprache zu erfreuen. Ich habe mal ein Buch von Franz Werfel gelesen. Die schöne Sprache konnte die Langeweile beim Lesen nicht wettmachen.

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Hakim, Community Manager 
Beitragsersteller
 17.08.2023, 17:42

Grass habe ich kaum gelesen, "Berlin Alexanderplatz" ist etwas langatmig, aber durchaus nicht ganz verkehrt.

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Im Gedächtnis blieb mir- und da bin ich dem Deutschlehrer sehr dankbar- ein Werk von Stefan Zweig. Grauenhaft war, dass eine Deutschtutorin uns mit „Kabale und Liebe“ von Schiller drangsalierte, dass kann Rosamunde Pilcher aber besser.


Die besten Bücher, die ich im Deutschunterricht lesen musste, waren ...

  • "Der Steppenwolf" von Hesse - ich war begeistert von dem Roman und nachdem ich mich durchs Traktat gequält hatte, konnte und wollte ich es nicht mehr aus der Hand legen, bevor ich es zu Ende gelesen hatte.
  • "Faust - der Tragödie erster Teil" - als das Drama als Pflichtlektüre angekündigt wurde, dachte ich mir zuerst "Oh mein Gott, so ein langweiliger Klassiker, wird garantiert öde." Aber als ich dann mit der Lektüre begonnen hatte, war ich schnell angetan, ja begeistert. Faust enthält doch eigentlich alles, was spannend ist: Sex and Drugs and Rock'n'Roll - quasi. Jedenfalls dachte ich mir hinterher: "Ganz schön abgefahren der gute Goethe!" - Seitdem mag ich Goethe.
  • "Die Physiker" von Dürrenmatt - Leider hatte ich damals einen Deutschlehrer, der das Stück wohl kaum langweiliger hätte behandeln können. Aber: Ich fand den Plot und vor allem das Groteske großartig und bin auch heute noch großer Dürrenmatt-Fan. Ich wüsste keinen anderen Autor, der so meisterhaft Stereotype durchbricht.

Die schlimmsten Bücher waren ...

  • "Aus dem Leben eines Taugenichts" von Eichendorff - mag die Geschichte auch zu Eichendorffs Lebenszeit eine unerhörte Darstellung eines Outsiders gewesen sein, ich fand sie schlicht langweilig und für Literaturepochen habe ich mich damals nicht sonderlich interessiert, sonst hätte ich den Roman vielleicht als epochenspezifisches Werk goutieren können, enthält es doch die typischen Merkmale der Romantik. Und Eichendorff ist mir zu katholisch und gott-fixiert.
  • "Tonio Kröger" von Thomas Mann - an "Mario und der Zauberer" hätte ich wohl mehr Vergnügen gehabt. Tonio habe ich damals noch nicht einmal zu Ende gelesen, es hat mich einfach nicht angesprochen.
  • "Irrungen, Wirrungen" von Fontane - habe ich beim selben Lehrer wie "Die Physiker" gelesen. Auch diesen Roman habe ich nie zu Ende gelesen. Heute weiß ich zwar, warum das Werk damals als "schreckliche Hurengeschichte" gegolten hat und wüsste es wohl als Spiegel der damaligen Gesellschaft deutlich besser zu schätzen, aber wenn der Unterricht es nicht schafft, zu vermitteln, worin die Bedeutung eines bestimmten Werks liegt, kann sich auch keine Wertschätzung dafür entwickeln. Ich glaube, dass gerade Romane aus dem Bürgerlichen Realismus für die heutige Leserschaft oft zu langweilig sind, weil wir lange, deskriptive Passagen ermüdend finden. Gäbe es keine Filme, die es ermöglichen, solche langen Passagen einfach in Bilder umzusetzen, wüsste ich sie wohl deutlich stärker zu schätzen.

So das waren jeweils meine Top 3 der besten und schrecklichsten Bücher.

LG