Computerspiele als Trauminhalte durch Medien?

4 Antworten

Ja. In der luziden Schlafphase werden (zumindest teilweise) die Erfahrungen, Wahrnehmungen etc. verarbeitet. Wenn ich mich an Träume erinnere, kann ich mir den größten Teil herleiten, aus Gesprächen, Büchern, Filmen; Dingen, die ich mit meinen Sinnen wahrgenommen habe.

Der menschlichen Phantasie sind nur die Grenzen des Unvorstellbaren gesetzt. Dementsprechend ist es n8cht unwahrscheinlich, dass all die aufgenommenen Sinneseindrücke im Traum zusammengeführt und nicht nur vermischt, sondern auch durch Vorstellungskraft erweitert werden. Und da die meisten Menschen 3D träumen, weil wir in 3D sehen, kann natürlich etwas Neues entstehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein. Nichts dergleichen ist mir widerfahren.

Ich bin ungefähr 1981 mit dem VC-20 gestartet, über den C64 und Amiga 1000 beim PC gelandet. Der Grund, warum ich mich überhaupt damit beschäftiget habe: ich wollte mein knappes Taschengeld nicht mehr in der Spielhalle in Scramble, Defender oder Pac-Man Automaten versenken und lieber zu Hause spielen.

Auf den Commodore Computern habe ich gespielt bis der Arzt kommt. In wenigen Monaten habe wahrscheinlich eine Jahresproduktion Atari Joysticks verschlissen. Aber ich habe auch das Programmieren auf diesen Geräten gelernt.

Geträumt habe ich in dieser Zeit aber nie von Spielen. Gelegentlich habe ich aber vom Programmieren geträumt. Das wurde später auch Teil meiner beruflichen Aufgaben.

Zeichentrickfilme habe ich selten geschaut. Deshalb habe ich damit keine Erfahrungen.

Ich habe damals eine kleine Community aus Interessierten gefunden. Viele konnten sich (noch) keinen eigene Computer leisten. Also hat man sich am Samstag im Karstadt oder Horten getroffen und die Computer in der Auslage getestet und bewertet. Wir hatten damals schon viele Ideen wie ein "ideales Spiel" aussehen sollte. Leider waren die bezahlbaren System zu diesem Zeitpunkt Lichtjahre davon entfernt.

Vieles von dem, was in den letzten Jahren an Spielen auf den Markt gekommen ist, hatte ich mir damals gewünscht und auch vorstellen können. Man könnte sagen, dass Spiele heute visuell das bieten, was ich (und viele andere User) sich damals vorgestellt und gewünscht haben. Leider habe ich schon lange kein Interesse mehr am Gaming.

Von Spielen, Zeichentrickfilmen oder Mischungen davon habe ich nicht geträumt, soweit ich mich erinnern kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Timo3681 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 14:01

whatamess

Hast Du bei Deinen beruflichen Aufgaben auch Deja vus gehabt? Also z.B. beim Programmieren.

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whatamess  13.08.2024, 15:07
@Timo3681

Achtung! Viel Text. Ich weiss nicht, ob du etwas für dich nützliches herauslesen kannst.

Deja-Vues hatte ich als Jugendlicher häufiger. Das bezog sich immer auf Alltagssituationen. Situationen, bei denen ich das Gefühl hatte sie schon erlebt zu haben. Unbekannte Menschen, die mir seltsam vertraut vorkommen. Neue Orte, die ich irgendwie "schon mal gesehen habe".

Bei beruflichen Aufgaben oder Spielen aber nicht. Trotzdem gibt es evtl. einen Zusammenhang zwischen Träumen, Wünschen und Erlebnissen. Ein Beispiel:

Als Kind oder Jugendlicher habe ich mal einen Spielfilm gesehen. An den Titel und Inhalt kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber an eine bestimmte Szene. Ein Typ (der Hauptdarsteller) trägt einen weissen Laborkittel und befindet sich in einem Computerraum, vollgestopft mit Racks. Er spielt Schach gegen den Computer und schlägt ihn. Anschliessend verlässt er den gesicherten Raum mit seiner Chipkarte und startet (auf sympathische Art und Weise) ein Verbrechen. Könnte etwas mit Steve McQueen gewesen sein. Ich weiss es nicht mehr.

Die Szene hat mich enorm beeindruckt. So wichtig wollte ich auch gerne sein. Weisser Kittel, Zugang zu gesicherten Bereichen. Was man halt so für Tagträume hat, in meinem jugendlichen Alter ;)

Den weissen Laborkittel habe ich dann auch bei Antritt meiner Ausbildungsstelle bekommen. Als Augenoptiker. Close enough ;)

In der IT bin ich beruflich erst Jahre später gelandet. Ich habe u.A. im IT Support für eine Bank gearbeitet. Dort gab es zwar keinen Laborkittel aber eine Chipkarte, die mit den Zugang zu einigen (bei weitem nicht allen) gesicherten Bereichen ermöglicht hat. Irgendwann habe ich bemerkt, dass das ungefähr meinem Tagtraum entsprochen hat. Den weissen Kittel hatte ich bekommen, die Chipkarte auch. Zwar nicht zur gleichen Zeit und auch in einem völlig anderen Setting. Aber ich habe mich trotzdem wie ein Schneekönig gefreut.

Ein "echtes" Deja-Vue war das nicht. Die hatten zu diesem Zeitpunkt auch schon aufgehört. Aber ich fand es sehr interessant, wie (relativ) frühe Wünsche und Vorstellungen unbewusst das zukünftige Handeln und Erleben bestimmen kann.

In den vergangenen 35-40 Jahren hatte ich praktisch keine Deja-Vues mehr. Träume, an die ich mich erinnern konnte, bezogen sich eher auf Themen, die man gerne vor sich hin oder (weil vermeintlich irrelevant) von sich weg schiebt. Wenn sich solche Themen in meinen Träumen zeigen, dann befasse ich mich meist nochmals damit.

Inzwischen bin ich pensioniert. Da ändert sich ohnehin vieles. Gamen ist schon seit vielen Jahren kein Thema mehr, wie bereits geschrieben. Zeichentrickfilme schaue ich gelegentlich noch. Rick and Morty, Futurama, South Park und Happy Tree Friends sind meine Favoriten. Davon nehme ich aber nichts in meine Träume mit. Träume vom Programmieren habe ich nur in der Anfangszeit gehabt. Da habe ich mich manchmal im Traum selbst am Computer sitzen und über ein Problem brüten oder irgendwelche Codezeilen eintippen sehen.

Viel öfter habe ich erlebt, dass es sich lohnen kann wenn man sich Tagträumen hingibt. Oft hatte ich bei der Programmierung ein vermeintlich unlösbares Problem. Ein kleiner Break, etwas Tagträumen in einer völlig anderen Richtung, und plötzlich war die Lösung da. Manchmal lohnt es sich den Fokus auf etwas völlig nebensächliches oder unnützes Thema zu lenken, damit der Verstand sich frei entfalten kann.

Mir ist in den vergangenen Tagen aufgefallen, dass du sehr viele Fragen zum Thema Träume stellst. Darf ich dich fragen warum du so sehr daran interessiert bist? Bin nur neugierig und weiss nicht, ob ich da etwas verpasst habe ;)

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Timo3681 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 15:17
@whatamess

Als ich 1988 7 Jahre alt war, hatte ich einen sehr langen Traum mit vielen Bildern, es waren im Traum mehrere Jahre eines Lebens. Das Leben im Traum ähnelte meinen jetzigen Leben und hatte von 2015 - 2020 Deja vu Erlebnisse gehabt.

Im Traum hatte ich auch Computerspiele als Trauminhalte z.B. Teile aus dem MMORPG Aura Kingdom, Might and Magic VI usw.

1987 habe ich mit dem Commodore 64 und Amiga angefangen und habe täglich am Computer gespielt, hatte auch Zeichentrickfilme geguckt.

Wie z.B. Aura Kingdom zustande kam, weiß ich leider nicht genau, vielleicht eine Mischung aus einen Zeichentrickfilm und C64 Spiel.

https://www.youtube.com/results?search_query=Aura+Kingdom+let%C2%B4s+play

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whatamess  13.08.2024, 16:11
@Timo3681

Ok, danke für deine Antwort. Das ist sehr interessant und ich habe das in dieser Tiefe nicht selbst erlebt. Ein Spiel, was mir heute noch in Erinnerung geblieben ist, war "Shadow of the beast" auf dem Amiga. Ich bin da nicht so richtig vorwärts gekommen. Ich vielleicht lächerlich. Aber ich mir haben die Monster leid getan, die ich abgeschlachtet habe. Die wollten mir zwar ans Leder, haben aber nicht den Eindruck gemacht als wären sie für einem Kampf wirklich motiviert ;)

Auf dem PC habe ich mich deshalb auch friedlicheren Spielen zugewendet. Myst, Riven, Zork und (heute) Obduction und Firmament waren meine Favoriten. 1987 hatte ich aber schon 23 Jahre auf dem Kilometerzähler.

Wenn ich das richtig interpretiere, hast du den Eindruck du hättest zumindest einen Teil deines Lebens vorher geträumt?

Ich kann das bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Wie gesagt, es gab einzelne Situationen die mir so vorgekommen sind. Zusammenhängend für einen längeren Zeitraum (Jahre) hatte ich das nie. Ich will damit nicht sagen, dass das nicht möglich ist. Aber vielleicht verarbeitet mein Gehirn die Eindrücke anders. Es scheint da eine Grenze zwischen "realen / zeitnahen" und "virtuellen / zukünftigen" Dingen zu geben, die sich auch durch meinen Schlaf zieht. Meine Träume hatten zeitlich immer einen aktuellen Bezug.

Allerdings kann ich nicht ausschliessen, dass ich solche Dinge einfach nicht bemerke. Letztlich kann ich mich wahrscheinlich an 95% meiner Träume gar nicht erinnern. Ich habe also keine Ahnung, was da vorgeht.

Sorry, wenn ich dir hier nicht weiterhelfen kann. Ich habe da zu wenig Erfahrung.

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whatamess  13.08.2024, 16:15
@Timo3681
Wie meinst Du das mit Daumen hoch und wieso?

Mit dem Daumen bedanke ich mich dafür, dass du mir ausführlich geantwortet hast. Deine Antwort finde ich sehr interessant, auch wenn ich sie (mangels Erfahrung) nur in Teilen nachvollziehen kann. Trotzdem ist es sehr spannend, gewisse Themen aus einer anderen Perspektive zu sehen. Das ist mir einen Daumen wert.

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Klar.

Meine Träume sind zB manchmal Mixturen, aus Film, Spiel, Erinnerungen und gesehenen Dingen. Ist manchmal gar nicht so angenehm... 😅