Beziehung zwischen 14 und 11 jährigen?
Gedankenexperiment. Er ist gerade 14 geworden, sie ist 11 und wird dieses Schuljahr 12. Er geht in die 8. Klasse, hätte vom Alter, aber gerade noch so in die 9. gehen können, sie geht in die 6. Klasse. Was haltet ihr davon? Ich finde, dass ein 14 jähriger viel zu weit ist, um mit einer 11 jährigen, die noch ein Kind ist zusammen zu sein. Ein 14 jähriger ist schließlich ein Jugendlicher.
2 Antworten
Solange keine sexuellen Interessen vorhanden sind, würde das schon gehen. Mit 11 ist man noch recht verspielt. Kommt auch auf die Interessen der beiden an. Schwer zu sagen.
Ich finde, dass ein 14 jähriger viel zu weit ist, um mit einer 11 jährigen, die noch ein Kind ist zusammen zu sein. Ein 14 jähriger ist schließlich ein Jugendlicher.
Fragst Du rechtlich oder biologisch/sexualpädagogisch?
Rechtlich ist eine Beziehung als solche natürlich erlaubt; sexuelle Handlungen sind ihm in der Schweiz ebenfalls erlaubt, in Deutschland und Österreich hingegen äußerst knapp verboten.
Ob sie im Falle des Falles wirklich für ihn Konsequenzen hätte, darf bezweifelt werden. In Deutschland wäre Sexualität noch bei 11 & 13 legal gewesen. In Österreich 12 & max. 16. Da gibt es rechtliche Möglichkeiten, ggf. ein Auge zuzudrücken (gravierend wäre eine Bestrafung ohnehin nicht).
Biologisch sind üblicherweise beide kein Kind mehr. Geschlechtsreif werden Mädchen heute üblicherweise mit 10/11, Jungs hinken in der Entwicklung rund 2 Jahre hinterher. Das macht aus rechnerischen 3 Jahren Altersunterschied ein Jahr Entwicklungsunterschied. Gibt wahrlich schlimmeres.
Grundsätzlich führen heutzutage durchaus auch (ältere) Grundschüler (noch platonische) "Liebesbeziehungen". Die sind mitunter noch von sehr bedingter Dauer und werden von Erwachsenen gerne belächelt, von den Kinder aber keineswegs anders empfunden, als Liebesbeziehungen in höherem Alter (und ich weiß persönlich ganz genau, wovon ich da rede!).
Sexualpädagogisch sollte man auch wissen, dass auch Kinder sexuelle Wesen sind, und Sexualität natürlicher Teil der Kindneit ist. Nur unterscheiden sich eben kindliche Sexualität (vor der Pubertät) und erwachsene Sexualität (ab der Pubertät):
"Sexuelle Handlungen von Kindern werden in der Regel unter dem Blickwinkel, der Erfahrung und der Lebensweise des Erwachsenen betrachtet, verstanden und interpretiert. Sexualität wird dabei oft reduziert auf Fortpflanzung und den Genitalbereich. Die kindliche Sexualität ist dagegen weniger zielgerichtet und stärker durch Spontaneität und Ausprobieren gekennzeichnet.
Grundsätzlich hat Sexualität in allen Altersgruppen mit dem Suchen und Erleben körperlichen Genusses zu tun. (...) Wenn Kinder ihrer Neugierde, ihrem Lustprinzip und ihrem Bedürfnis nach körperlicher Nähe folgen, gehört das zu den normalen kindlichen Betätigungen. (...) Neugierde, erste Erfahrungen mit der Körperlichkeit und Geschlechtlichkeit - meist durch Ausprobieren mit dem gleichen Geschlecht - helfen, ein positives Verhältnis zum Körper zu entwickeln." (Dipl. Soz. Päd. Dorothea Hüsson, Kinder- und Jugendlichentherapeutin bei Wildwasser)
Entsprechend hatten rund 80% in ihrer Kindheit sexuelle Kontakte in verschiedensten Formen und Intensitäten, rund 10% hatten auch Geschlechtsverkehr.
"Zwischen zehn und dreizehn Jahren verwandelt sich diese erste Neugierde in die Sehnsucht, selbst Geborgenheit und auch [erwachsene] Sexualität mit jemand anderem zu erleben. (...) Auch wenn Jugendliche manchmal spürbar zwischen Erwachsensein und Kindsein hin und her pendeln, sind sie in ihrer Sexualität und in ihren Bedürfnissen nach Beziehung als Erwachsene zu sehen. Das Aufkeimen erwachsener sexueller Gefühle im Alter von etwa 12 Jahren macht einen Teil in ihrem Erleben bereits erwachsen. (...) Dem Gesetzgeber ist es nicht ein Anliegen, Sex unter einem bestimmten Alter zu verbieten, sondern sicherzustellen, dass besonders junge Leute davor geschützt sind, von älteren Personen sexuell ausgenutzt zu werden." (DSA Bettina Weidinger, Sozialarbeiterin, Sexualpädagogin und Sexualtherapeutin - Pädagogische Leitung des Österreichischen Instituts für Sexualpädagogik)
Fazit: Ich könnte in beiden Fällen den Entwicklungsstand des Mädchens und des Jungen einschätzen, und mit beiden, sowie den anderen Eltern, angemessen darüber reden. Was sie wissen müssen, was okay ist und was nicht. Und innerhalb des möglichen, sinnvollen Rahmens, würde ich dann die erste Liebe meiner Tochter/meines Sohnes wohlwollend begleiten.