Wie wirkt(e) sich der exzessive Alkohol oder Drogenkonsum deiner Eltern auf dich aus?
Gerne schreiben wie ihr damit umgegangen seid/ welche Unterstützung ihr gefunden habt und wie es euch heute damit geht wenn ihr mögt.
Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen
8 Antworten
Und diese Auswirkungen waren positiv. Meine Mutter war von Alkohol abhängig und wurde meinetwegen trocken, ab dem Moment, wo sie wusste, dass sie schwanger war.
Einfluss nahm das auf mich unmittelbar in meinem Großwerden, denn meine Mutter brachte mir bei, entsprechende Substanzen mit Vorsicht und ggf. auch Abstand zu genießen.
Ich trinke nicht, ich rauche nicht und kann, im Gegensatz vieler Menschen in meiner Altersklasse, nicht viel mit Party anfangen, wo man sich betrinken geht.
Lebte mit Mutter und Stiefvater (beide mit Alkoholproblem und auch Schmerzmittelmissbrauch/ bzw. Tablettenmissbrauch) zusammen. Mir wurde mein Geld für Alkohol weggenommen, sobald mir mal jemand was zugesteckt hat. Sie waren unberechenbar, wenn sie ihren Pegel nicht hatten und waren trotzdem aggressiv, wenn sie Alkohol hatten. Die körperliche Gewalt und der seelische Missbrauch wäre eventuell auch nicht so extrem gewesen, wenn der Konsum nicht gewesen wäre. Es sind noch viele andere Dinge vorgefallen, aber das werde ich nicht näher ausführen.
Die Folgen dessen zu sehen, war natürlich auch unschön und sich dann um die anderen Kinder im Haushalt kümmern zu müssen. Ich hatte zu Hause nie das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit und kann bis heute Menschen nicht richtig vertrauen. Bin dann freiwillig über das Jugendamt aus dieser Familie gegangen und habe mehrere Therapien gemacht, um das Erlebte zu verarbeiten. Wirklich gut geht es mir immer noch nicht. Ich habe gesundheitliche Probleme, die ich lange durch diese Umstände nicht in Angriff nehmen konnte und meine Psyche ist dadurch geprägt.
Das stimmt. Danke, seitdem ich keinen Kontakt mehr habe, geht es bergauf für mich. Mit Höhen und Tiefen. Ich habe vor kurzem mein Abi mit einem sehr guten Schnitt gemacht und das wäre dort niemals möglich gewesen.
Hallo!
Als Kind bekommt man kranke Prägungen, die dem Kind gar nicht bewusst sind.
Die einen nehmen sich den Alkoholiker zum Vorbild und machen sich auch mit Alkohol dicht. Die anderen helfen ungefragt den anderen und kapieren gar nicht, dass sie das recht haben, ihre Wünsche und Bedürfnisse an die erste Stelle zu stellen. Solche Menschen werden von der Gesellschaft geschätzt.
Wenn es dich interessiert, wie solche Kümmerer es schaffen, sich aus den Verstrickungen in die Alkoholkrankheit der Eltern zu lösen, findest du hier https://blog.al-anon.de/ viele Berichte dazu.
Ich war leider für eine längere Zeit süchtig (nicht nur Alk) und lebte sogar auf der Strasse und hatte (fast) alles verloren. Doch ich habe mich zurückgekämpft!
Respekt, eine Sucht zu durchbrechen ist schwierig. Toll, dass dir das gelungen ist und du dir dein Leben zurückerobert hast!
Das grosse Problem war, dass ich bei meiner Sucht (War eine Spielsucht) sozusagen bankrott war und meine Familie (zurecht) keinen Kontakt haben wollte/will. Ich habe immer noch Probleme und manchmal ist es echt schwierig
Ja das glaube ich dir. Ich wünsche dir viel Kraft, du schaffst es und mit jedem Tag wird es ein Stückchen leichter.
Eine Sucht bleibt leider ein Leben lang und man muss jeden Tag aufs neue dagegen ankämpfen. Die Verführung lauert überall.
Meine Eltern waren sehr streng und hatten eine tiefe Abneigung gegen Drogen, Alkohol und Zigaretten. 🚬🚫🍺 Wir hatten auch keinen Fernseher.
Aber ich weiß, wie es anderen Kindern mit ihren drogenabhängigen Eltern ergangen ist. 😞😢
Nicht gut, sie wurden in jeder Hinsicht vernachlässigt, hatten kaum Kleidung und bekamen viel zu wenig zu essen. 💔😭 An Liebe hat es natürlich auch gemangelt. Sie waren nur Münder, die gefüttert werden wollten und Geld kosteten. 💰
Ich weiß, dass die Kirche und die Nachbarschaft öfter solche Körbe mit Nahrung und Körperpflegemitteln zusammengestellt haben. 🙏⛪
Doch das meiste wurde von den Eltern gegessen. 😡😤
Als die Kinder volljährig wurden, es waren ein Junge und ein Mädchen mit einem Jahr Altersunterschied, sind sie direkt von zu Hause ausgezogen. 🏃♀️🏃♂️ Sie bekamen Unterstützung vom Jugendamt. 👮♀️👮♂️
Heute haben sie keinen Kontakt mehr zu ihren Eltern. 🙅♀️🙅♂️
Ja, das schlimme ist dass die Sucht in so viele weitere Lebensbereiche hineinreicht und damit noch viel mehr Schaden verursacht als man meinen könnte. Danke für das Teilen deiner Geschichte, ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Heilung!