Was ist chronische Einsamkeit?

3 Antworten

Einsamkeit ist gefährlich weil man leidet und unfreiwillig keinen Kontakt zu Menschen hat. Alleine sein ist freiwillig.

"Allein sein" bezieht sich auf den Zustand bzw. die Situation in der man sich als einzelne Person ohne andere Menschen befindet. Es gibt viele Menschen, die gerne nur für sich sind und damit keinerlei Probleme haben oder negative Emotionen damit verbinden.

Einsamkeit oder "einsam sein" dagegen beschreibt ein subjektives und immer negativ empfundenes Gefühl mit dem Menschen in verschiedenen Lebenslagen konfrontiert werden können und das auch von Person zu Person unterschiedlich wahrgenommen und verarbeitet wird. Man kann einen großen Freundeskreis, den richtigen Partner für eine tolle Beziehung an der Seite und eine liebevolle Familie um sich herum haben oder sich auf einer Party mit 100 anderen Gästen wiederfinden ... und sich trotzdem, obwohl man nicht allein ist, einsam fühlen. Einsamkeit wird dabei immer als emotionaler Schmerz/ emotionales Leid empfunden, dessen Intensität sich nicht nur aufgrund von Ursache und Dauer unterscheidet, sondern auch von jedem Menschen unterschiedlich intensiv erlebt wird. Was die eine Person nur geringfügig belastet, kann jemand Anderen bereits Verzweifeln lassen. Man könnte also sagen, dass nicht der Grad an Einsamkeit dabei eine Rolle spielt sondern das Ausmaß des emotionalen Schmerzes der aufgrund dieser Einsamkeit empfunden wird.

Übrigens wirkt sich chronische (!) Einsamkeit nicht nur negativ auf die mentale Gesundheit aus ( Depressionen etc.) , sondern auch auf den Körper (Blutdruck, Schlafstörungen etc.) und erhöht u.a. das Risiko im Alter an Demenz zu erkranken. Dadurch verkürzt chronische (!) Einsamkeit letztendlich auch die allgemeine Lebenserwartung.

[ Sorry, ist irgendwie dann doch zu 'ner laaangen Antwort auf 'ne relativ kurze Frage mutiert ;) ]

Allein sein kann man auch freiwillig. Einsam ist man unfreiwillig und für längere Zeit.