Warum habe ich keine Lust auf die meisten Menschen?
Ich bin 16 Jahre alt, ich hab normal viele Freunde, aber mit den meisten will ich eigentlich selten was machen, Club finde ich langweilig und scheiße, weil ich dieses sad life mit Alkohol und Drogen blablabla für ein paar Monate schonmal versucht hatte, und es macht schlichtweg dumm, depressiv und aggressiv. Auf irgendwelche Hausparties hab ich auch sehr selten Bock, weil ich durch lustige Geschichten immer recht schnell in den Mittelpunkt rücke, aber dann irgendwelche Assis Komplexe entwickeln und sich mit mir streiten oder prügeln wollen.
Die meisten meiner Freunde kommen mir geistig vollkommen eingeschränkt vor, sie haben wenige Politik- oder Geschichtskenntnisse und denken eigentlich gar nicht über ihre eigene Existenz nach, fast keiner hat jemals einen Nietzsche oder Marc Aurel in die Hand genommen, und wenn sie lesen, sind es die Mädchen mit schnöden Liebesromanen.
Ich habe mich zwar dem einfältigen Sprachstil und Verhalten der Jugend angepasst, ab und an auch etwas zu viel getrunken, aber eher zur Show für sie, damit sie schöne Abende hatten.
Zwei meiner Freunde versuchen, ihr Sein zu ergründen und lesen philosophische Literatur, der eine hat, als er es von mir erfahren hat, auch angefangen Gedichte zu schreiben, aber der stößt intellektuell und von seiner Fantasie her immer vor mir schon an Grenzen, die ich noch meine leichtfüßig zu überwinden, sodass eher er profitiert als ich (nicht nur auf geistiger Ebene, ich habe ihn auch in eine politische Jugendorganisation reingeholt und kümmere mich darum, dass er gleich mit mir aufsteigt, auch wenn wir noch auf städtischer Ebene sind). An seinem Rock habe ich mich auch eine Zeit lang in dieses sad life ziehen lassen, aber jetzt teile ich persönlich nur noch wenige Interessen mit ihm.
Mein anderer „philosophischer Freund“ hat einen Hang zum Befremden, meiner Ansicht nach spielt er das philosophische Interesse nur vor, weil er sozial unfähig ist.
Bis auf Gespräche mit meiner Mutter, Literatur und einen Podcast kann ich geistig gar nicht wachsen; mir fehlt auch sozial eine intellektuelle Peer-Group, am besten auch im gleichen Alter und nicht ü40. Warum reichen mir die Leute in meinem Alter nicht? Ich denke eigentlich, dass alle Menschen auf ihre eigene Art intelligent sind, mittlerweile frage ich mich jedoch, ob ich in dieser Ansicht nicht nur meine persönliche Lage auf die Allgemeinheit projiziere. Ich bitte um optimistische und positive Antworten, Pessimismus hab ich selber genug.
3 Antworten
Es klingt, als würdest du einfach nicht zum "Mainstream" gehören, du also andere Interessen hast als die meisten Gleichaltrigen (bzw. Menschen generell) und dadurch dann eben wenig Gleichgesinnte um dich hast.
Das ist erstmal nichts verwerfliches, aber bringt eben so seine Schwierigkeiten mit sich, die du ja auch schon sehr gut selbst erkannt hast. Wenn es dich sehr stören sollte, keinen Freund zu haben, mit dem du auf Augenhöhe über deine Interessen sprechen kannst, könntest du versuchen, über Internetforen oder passende Vereine o.ä. in deiner Umgebung Kontakte zu knüpfen. Mach es dir jedenfalls nicht zum Vorwurf, nicht so richtig zu den meisten Gleichaltrigen dazuzugehören. Du bist wer du bist und die sind wer sie sind und daran ist nichts falsch, ihr seid einfach nur unterschiedlich.
Und das heißt ja auch nicht gleich, dass trotz Unterschieden keine Freundschaft möglich ist. Ich finde ehrlich gesagt, dass du da etwas zu abwertend über deine Freunde sprichst. Ich stimme dir nämlich zu bzgl. deiner Aussage, dass jeder auf eine Art intelligent ist. Und ich denke, dass auch du noch was von deinen Freunden lernen kannst, auch wenn du vielleicht im Bereich Literatur und Philosophie gebildeter bist als sie. Wie steht es zB mit Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit? Es gibt noch so viel mehr zu erlernen als das Wissen, das man aus Büchern bekommt. Versuch doch mal, weniger negativ darüber zu urteilen, was deine Freunde im Vergleich zu dir schlechter können und stattdessen etwas wohlwollender darüber zu urteilen, was sie können und wissen, wovon du vielleicht noch nicht so viel Ahnung hast. Und sei es nur die Fähigkeit sich wie ein typischer Teenager zu verhalten, einfach mal locker zu lassen und dabei Spaß zu haben. ;) So gewinnst du zum einen etwas mehr Respekt für sie dazu (was in einer echten Freundschaft eh gegeben sein sollte) und hast zum anderen auch wieder mehr das Gefühl, dass dir die Freundschaft auch einen Mehrwert bietet.
Letztendlich kommt es ja auch nicht nur darauf an, gemeinsame Interessen zu haben, sondern auch eine emotionale Bindung zueinander zu haben. Die kann schon dadurch entstehen, dass deine Freunde dir ein offenes Ohr schenken, wenn du über eines deiner Interessengebiete erzählen möchtest, unabhängig davon, ob sie dieses teilen. Ich freue mich zB immer darüber, wenn mir meine beste Freundin von etwas erzählt, was sie begeistert, einfach weil es Spaß macht, ihr zuzuhören und ich weiß, wie viel ihr das bedeutet, dass sie damit ihr Mitteilungsbedürfnis stillen kann. Und nicht zuletzt kann es ja auch sogar interessant sein, was andere so zu sagen haben und den eigenen Horizont erweitern bzw. mal einen anderen Blickwinkel aufzeigen. :)
Aufgrund dessen was Du hier schreibst, gehe ich davon aus, dass Dein IQ über 130 ist. Es gibt einen "Club" mit Namen Mensa, wo Du aufgenommen wirst, nachdem ein Test bestätigt hat, dass Du die 130 erreicht oder überschritten hast.
Dort finden regelmässig Treffen auf eben hohem geistigen Niveau statt.
Warum sind Menschen bloß so, wie sie sind? Ich denke du hast wie ich keine Lust auf den Mainstream. Wie würden uns gut verstehen. 😝
Danke du Sigma :)