?Psychosen oder Schizophrenien durch Cannabis?

7 Antworten

Das ist immer individuell. Wenn es jedoch Vorerkrankungen, bzw. Veranlagungen zu psychischen Krankheiten innerhalb der Familie gibt, sollte man noch stärker aufpassen. Man sollte generell nur mit bedacht und Respekt konsumieren. Entweder du entscheidest dich dazu gar nicht zu konsumieren, wenn du dich aber dafür entscheidest, solltest du dich mit geringen Mengen antasten und lieber vorsichtiger, als nachsichtiger sein.

Woher ich das weiß:Recherche

Ganz genau sind die Ursachen warum Menschen an Schizophrenie erkranken noch nicht erforscht. Klar ist allerdings, daß es unter anderem auch eine genetische Komponente gibt, so daß eine Erkrankung in der Familie für dich eine mögliche Erkrankung wahrscheinlicher macht. Das muss nicht heißen, dass du zwangsläufig erkrankst wenn du jetzt kiffst, aber du erhöhst einfach die Möglichkeit, die sowieso schon erhöht ist. Schizophrenie ist echt nicht schön. Ich würde an deiner Stelle versuchen das Risiko zu minimieren und die Finger von dem Zeug lassen.


Grundsätzlich reagiert jeder Mensch auf Cannabis etwas unterschiedlich. Dies betrifft sowohl die Wirkung als auch die Verträglichkeit. Bei einer Veranlagung zu psychotischen Erkrankungen (z.B. wenn bereits andere Familienmitglieder an einer Schizophrenie erkrankt sind, auch ohne Cannabiskonsum) ist vom Konsum von Cannabis bzw. THC mehr also sorgfälltig abzuwägen. Dies hat objektive gut belegbare Gründe...

Zum Thema Cannabiskonsum und Psychosen (wie Schizophrenie) gibt es mittlerweisen zahlreiche Studien. Die bis anhin grösste Humanstudie dazu wurde 2017 von der ETH Lausanne (Schweiz) und der Oxford University (England) publiziert. Sie hält fest, dass durch den Konsum von Cannabis das Risiko an einer Psychose (allen voran Schizophrenie) zu erkranken um 37-41% steigt (also von 0.6% "naturgegebenem" Risiko auf ca. 1%). Umkehrschlüsse, z.B. das der Cannabiskonsum eine Form der Selbstmedikation darstellt wurden durch genetische Marker ausgeschlossen. Untersucht wurden randomisierte Gruppen. Wie es sich bei Konsumenten mit einer potenziellen Veranlagung zu einer Schizophrenie verhält ist unklar, vermutlich wären die Werte noch einiges höher. Hier ein Zeitunsartikel (Deutsch) zu der erwähnten Studie.

Was die erwähnte Studie jedoch nicht untersuchte war, was die Häufigkeit des Konsums für eine Rolle spielt und welche Bestandteile des Cannabis dafür verantwortlich sind. Mitterweile gibt es jedoch auf dazu zahlreiche Studien. Eine der grössten zu diesem Thema wurde 2019 vom Kings College in London (England) publiziert. Sie untersuchte Daten aus 7 Länder und hält fest, dass THC der Bestandteil des Cannabis ist welcher zu Psychosen führt. Das Psychoserisiko steigt mit dem prozentualen Anteil THC im Produkt und der Häufigkeit des Konsums. Hier ein Zeitungsartikel (Deutsch) dazu.

Studien zum Thema Schizophrenie in der Familie und Cannabiskonsum sind mir auf die Schnelle nicht bekannt. Allerdings gibt es zahlreiche Studien welche belegen, dass psychische Erkrankungen (wie z.B. Schizophrenie) in Famlilien gehäuft auftreten. Wer also eine potenzielle Veranlagung zu Schizophrenie hat sollte sich den Konsum von Cannabis mehr als gut überlegen.

Verstehe mich nicht falsch. Ich bin nicht der Anti-Kiffer und bin auch der Meinung das der kiffen soll der es unbedingt tun will. Damit jemand eine objektive Entscheidung treffen kann bedarf es einfach objektiver Informationen. Das ist alles.

Wenn du eine genetische Prädisposition für eine Schizophrenie oder Psychose hast, dann erhöht exzessiver Drogenkonsum die Wahrscheinlichkeit, dass die Krankheit ausbricht. Wenn es schon Fälle in der Familie gibt stehen die Chancen nicht schlecht.

Normalerweise, wenn man halbwegs reflektiert an die Sache herangeht, dann merkt man selbst, wenn die persönliche Grenze erreicht ist und jedes Mehr an Konsum zum Drahtseilakt wird.