Ist es normal, dass einen (wenn man in ner kjp arbeitet) die Schicksale der Kids schon etwas belasten?
würde da zwar nur fsj zur Überbrückung bis zum Studium machen und hab da heute hospitiert
vorallem war das die Kinderstation und die Kids sind höchstens 13 und manche Sachen sind schon krass, sind schon essgestört, haben suizid Gedanken, trinken Alkohol, verletzen sich selbst, werden zuhause geschlagen, wollen am liebsten in der kjp wohnen bleiben, das bekam ich am hospitationstag mit…. und auch so paar andere Kleinigkeiten, die ich mitbekommen hab, find ich echt traurig und auch die Essstörung bzw ihr Essverhalten der einen Patientin ist schon dezent belastend (dazu muss man vlt sagen, dass ich damit auch mal Probleme hatte), sie tut mir echt leid.
1 Antwort
Wenn du jetzt schon so denkst, dann wäre es besser, wenn du dir eine andere Stelle suchst.
In diesem Bereich (wie in allen sozialen Tätigkeiten) brauchst du eine gewissen innere Distanz zu den Menschen, die du betreust bzw begleitest. Mitleid ist fehl am Platz, weil es den Patienten nicht hilft. Im Gegenteil, sie können dich dann um den Finger wickeln, sie bleiben in der Opferrolle, und du kannst emotional kaputt gehen.
(Das heisst nicht, dass solche Lebensgeschichten nicht schlimm sind. Überhaupt nicht.)
Es muss ja nicht so sein, dass du für den sozialen Bereich gar nicht geeignet bist. Die Frage ist eher, welche Art von Klientel du betreust. Welchen "Lebensrucksack" sie mitbringen.
Ob es jedem so geht wie dir, kann ich nicht beurteilen. Aber ja, oftmals ist es auch ein Lernprozess, der machbar ist. Zu wissen, wo die eigenen Grenzen sind, was deine Rolle ist. Dafür braucht es den Austausch mit Fachpersonen (auch in Ausbildung / Schule), und Supervision kann auch helfen. Und es ist auch eine Frage der Lebenserfahrung.
Klar hat es Vorteile, empathisch und mitfühlend zu sein. Das ist manchmal nötig, um zu verstehen, warum die andere Person so handelt, wie sie handelt, obwohl es zum eigenen Schaden ist (denke ich). Aber man muss damit umgehen können und trotzdem professionell bleiben, weil es wie in meiner Antwort beschrieben dem Klienten nicht weiterbringt.
Wichtig ist vor allem die ständige Reflektion, also warum genau dich etwas beschäftigt, was das mit dir selbst zu tun hat. Das lernt man dann auch in der Ausbildung / Studium (hoffe ich).
Naja, ich wollte eigtl unbedingt was in dem Bereich machen, möchte eigtl auch Psychologie studieren, aber auf jeden Fall im sozialen Bereich arbeiten, andere Berufe zb Büro kann ich mir definitiv auf keinen Fall vorstellen.
Meinst du nicht, es geht anfangs jedem so und man lernt das „nicht zu nah an sich ranlassen“ mit der Zeit?
Und es kann auch ein Vorteil sein empathisch und mitfühlend zu sein?