Demenz?
Hallo zusammen,
folgendes mein Onkel kommt zu meiner Oma/seiner Mutter immer nur wenn er Geld will, in Problemen steckt 🤮.Er hat ne lange Geschichte mit Sucht (Alkohol) hinter sich. Meine Oma hat Demenz und er nutzt es schamlos aus, dass sie verwirrt ist und es immer wieder vergisst.Meine Schwiegermutter, mein anderer Onkel und ich kümmern uns um sie, dass sie nicht komplett durchdreht. Kann man irgendwie juristisch gegen ihn vorgehen? Er fängt an mir auch mittlerweile zu drohen, mit den Worten lass es sein, du weißt wohl nicht wozu ich in der Lage bin. Wenn du mir drohst kann ich auch anders. Ich habe ihn mit rechtlichen Schritten „gedroht“, keine Prügel oder Beleidigungen. Danke schonmal für die Antworten.
4 Antworten
Die Situation ist auf jeden Fall schwierig. Man kann zwar sagen, dass er die Erkrankung deiner Oma ausnutzt, gleichzeitig ist es ihr Sohn und sie gibt es ihm freiwillig. Rechtlich auf jeden Fall schwierig. So kann man nicht klar sagen, ob das Betrug ist.
Wenn du ernsthaft rechtliche Schritten einleiten willst, solltest du dich von einer Rechtsauskunft beraten lassen. Die Situation ist so komplex, dass es da einen Fachmann braucht.
Kurze Frage: Hat jemand zufällig eine Vollmacht von ihr (falls nein, schnell nachholen!)? Oder ist sie als geschäftsunfähig eingestuft? Wenn ja könnte man das Problem recht einfach lösen, indem man ihr nur einen gewissen Betrag zu Verfügung stellt. Dann kann sie nicht mehr verschenken.
Allerdings ist ganz klar: wenn er dir droht, kannst du jederzeit zur Polizei gehen und eine Anzeige machen. Das ist rechtlich ganz klar.
Eine Suchterkrankung verändert die Persönlichkeit. Die Betroffenen tun Dinge, die sie ohne Sucht nicht machen würden. Die Droge, in diesem Fall Alkohol, kontrolliert und beherrscht den Süchtigen. Er kann nicht anders, weil der Körper das Suchtmittel verlangt. Deshalb ist es aus Sicht deines Onkels verständlich, dass er versucht, überall Geld und Unterstützung zu finden, damit er die Sucht befriedigen kann, es ist also ein typisches Suchtverhalten.
Ich weiß, dass das dein Problem nicht löst. Ich wollte dir nur mal erklären, wie sich eine Sucht auf einen Menschen auswirkt, damit du verstehst, was bei ihm im Kopf/in seiner Psyche/in seinem Körper los ist.
Du wirst nicht verhindern können, dass er sich bei seiner Mutter Geld holt und auch nicht, dass sie ihm Geld gibt. Es ist ihr Geld. Ihr seid nicht Betreuer (Vormund) der alten Dame und habt somit keine Verfügungsgewalt über ihr Hab und Gut.
Eigentlich könnt ihr nur versuchen, deinen Onkel zur Einsicht zu bringen, einen Entzug zu machen. Das ist aber schwierig. Viele Alkoholiker gelangen nie zu der Einsicht, dass sie krank sind. Bei anderen muß sich erst etwas ganz Schlimmes ereignen, bevor sie "aufwachen" und zur Einsicht gelangen. Beispielsweise wäre ein schwerer Unfall so ein Ereingnis.
Weiterhin kann ich dir nun empfehlen, mal mit folgender Organisation Verbindung aufzunehmen:
Die Organisation ist in etwa vergleichbar mit den Anonymen Alkoholikern, aber für die Angehörigen. Du kannst dort anonym anrufen und dich beraten lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass man dort gute Ratschläge für dich hat, weil Probleme wie das deinige zum Alltag der Organisation gehören.
Alles Gute!
Ach so. Über die Vollmachten stand nichts in der Frage. Gerade wegen der Bedrohungen dachte ich, es wäre am besten, ihr laßt euch von Al-Anon beraten.
Ja glaube schon er nutzt ja quasi die Unschuld eines menschens der /die/das krank ist aus um finanziell keine Probleme mehr zu haben
Theretisch wäre es wohl möglich, praktisch sinnlos. Er versteht kein Wort bzw. will es nicht verstehen. Da hast Du dann ein Vermögen in Rechtsanwälte gesteckt, ein Blatt Papier auf dem steht: "er darf es nicht", - und es bleibt alles beim Alten.
Setze lieber bei der Oma an. Nehmt IHR das Geld und legt es auf ein Sparbuch. Braucht Oma etwas, kauft ihr es.
Oma könnte Ihr auch einen Sachwalter geben. Irgendwann muss es vermutlich ohnehin sein. In Österreich regelt das ein Gericht und man kann dort anrufen und fragen. In D. vermutlich auch.
Wir haben eine Vorsorgevollmacht und eine Betreuungsverfügung für sie für alle vorhandenen Bereiche, die sie auch noch unterzeichnet hat wo sie noch nicht krank war. Zudem kann es nicht sein, dass er andere Menschen bedroht.