Cannabis Patient in der Probezeit?
Hey,
da ja seit April Cannabis kein BtM mehr ist, ist es deutlich einfacher geworden Medizinisches Cannabis verschrieben zu bekommen. Da ich bereits seit Kindesalter an chronischer Migräne leide, bin ich mir ziemlich sicher, dass es mir auch verschrieben werden würde. Ich habe mein Führerschein seit einem Jahr, was bedeutet, dass ich noch in der Probezeit bin und der 3,5 Nanogramm Grenzwert für mich nicht gilt.
Als Cannabis Patient ist der Blutwert (im Falle einer Polizeikontrolle) ja egal, sollte man keine Ausfallerscheinungen haben und keine Vermutung auf Cannabismissbrauch bestehen, oder?
Was mich interssieren würde, ist:
Ist das reines Ermessen der Polizeibeamten und kann willkürlich behauptet werden oder gibts es da klare Vorschriften was unter Missbrauch verstanden wird und was bereits als Ausfallerscheinung gesehen wird?
Sollte ich in eine Polizeikontrolle kommen, ist es ratsam die Polizisten auf meine Behandlung mit Cannabis aufmerksam zu machen oder eher keine gute Idee (Polizei Bayern🫣) und falls ja, brauche ich einen Patientenausweis oder ähnliches?
2 Antworten
Woher hast du das, dass der Wert dann egal sei? Meines Wissens nach ist das kein Freifahrtsschein, wenn man Cannabis Patient ist.
Die "bestimmungsgemäße Einnahme" wäre aber nicht gegeben, falls dein Blutwert deutlich höher ist als die Menge, die dir verschrieben wird.
Darüber bin ich mir klaren, da ich Gelegenheitskonsument bin und ich vielleicht alle 2 Monate mal ein bisschen was rauche, wäre das Rezept aber trotzdem eine Option, nicht in Sorge um meinen Führerschein sein zu müssen.
Also es ist cool, dass du über medizinisches Cannabis nachdenkst besonders bei chronischer Migräne. Zu deiner Frage: Ja, im Grunde haben die Polizisten etwas Ermessensspielraum, aber es gibt auch klare Vorschriften was als Missbrauch gilt. Wenn du keine Ausfallerscheinungen hast, sollte das eigentlich kein Problem sein. Wenn du in eine Kontrolle gerätst, ist es wahrscheinlich besser, die Polizisten gleich auf deine Behandlung hinzuweisen. Es kann helfen wenn du deinen Patientenausweis dabei hast um zu zeigen, dass du legitime Gründe hast. Mach dir aber keine zu großen Sorgen, solange du alles im Griff hast. Bleib einfach ruhig und sachlich!
Als ich vor etwa 4 Monaten in eine allgemeine Verkehrskontrolle kam, meinten die (nicht ganz so) netten Kollegen in Blau, dass ich sehr glasige Augen hab und blass bin (was daran lag dass ich krank war) und haben auf einen Drogentest bestanden, der dann auch negativ war.
Wäre sowas dann schon Ausfallerscheinung genug für die oder wo fängt das an?
Also glasige Augen und Blässe sind normalerweise nicht genug für die Polizei um von Ausfallerscheinungen zu sprechen. Das fängt eher bei echten Verhaltensauffälligkeiten an.
Nein man sagt zu einem Polizisten nicht das man in Behandlung ist gemäß dem Sprichwort: Schlafende Hunde sollte man nicht wecken.
Ein „Freifahrtsschein“ ist es ja auch nicht, man darf sich bspw. nicht aktiv high ans Steuer setzen. Aber in § 24a Abs.4 StVG ist geregelt:
und in Abs. 1a ist der THC Grenzwert geregelt