Alkohol wasserlöslich...

7 Antworten

Moin,

also zuerst zum Begriff "Alkohol": In der Umgangssprache bezeichnet man mit diesem Wort den trinkbaren Alkohol Ethanol (CH3-CH2-OH). Aber der Begriff ist - chemisch gesehen - insofern etwas unglücklich, weil das Kennzeichen von Alkoholen die Hydroxygruppe (-OH) ist. Demnach sind auch Methanol (CH3-OH), 1 Propan-1-ol (CH3-CH2-CH2-OH) oder Propan-2-ol (CH3-CHOH-CH3), Butan-1-ol (CH3-CH2-CH2-CH2-OH) usw. alles Alkohole.

Nun zur Wasserlöslichkeit: Kurzkettige Alkohole sind wasserlöslich, weil hier der Dipolcharakter der Hydroxygruppe die hydrophobe Wirkung des Alkylrestes überdeckt. Du kannst solche Alkohole als Derivat von Wasser auffassen. Ein Derivat (Abkömmling) entsteht, wenn du in einem Wassermolekül (H-O-H) zum Beispiel einen der Wasserstoffe durch einen Alkylrest (beispielsweise -CH3) ersetzt. Das bedeutet, dass gewisse Derivate ähnliche Eigenschaften haben wie das Wasser, von dem sie sich herleiten lassen. Damit ist dann auch klar, dass sich solche Derivate leicht in Wasser lösen lassen, weil sie im Grunde dem Wasser überaus ähnlich sind. Hier trifft dann der Spruch zu "Gleiches löst sich in Gleichem."

Wenn allerdings der Alkylrest zu groß wird, dann überwiegt irgendwann der hydrophobe (wasserabweisende) Charakter des Moleküls. Dann ist dieser Alkohol nicht mehr wasserlöslich. Ein Beispiel dafür wäre Octan-1-ol (CH3-CH2-CH2-CH2-CH2-CH2-CH2-CH2-OH), aber schon Hexan-1-ol ist schlecht wasserlöslich. Dass es dabei auf die länge der Kohlenwasserstoffkette ankommt, erkennt man übrigens ganz gut daran, dass sich Hexan-1-ol schlechter in Wasser löst als Hexan-2-ol, was sich allerdings seinerseits schlechter löst als Hexan-3-ol.

So viel zu den Hintergründen. Als stark vereinfachte Erklärung würde ich sagen: Der Trinkalkohol ist unbegrenzt in Wasser löslich, weil die Wasserteilchen und die Alkoholteilchen sich fast gleich sind und deshalb auch fast gleiche Eigenschaften haben.

LG von der Waterkant.


deletedname  04.05.2014, 21:55

Ich weiß es ist schon etwas her, aber mir ist eine Kleinigkeit zum ergänzen aufgefallen, ein Alkohol ist nur dann ein Alkohol, wenn die Hydroxygruppe an einem sp-3 hybridisierten C-Atom liegt.

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Toll, danke, wer hat meine richtige Antwort gelöscht...

Alkohol (Ethanol) ist polar, wie Wasser, und mischt sich daher in jedem Verhältnis damit. Bei Butanol geht das schon nicht mehr, daher bitte nicht nur Alkohol sagen.


riraRESI  02.12.2010, 19:14

Wir haben das so gelernt, dass Alkohol direkt nur Ethanol bezeichnet, da der Oberbegriff für Butanol, Methanol,... Alkanol ist !?

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Annemaus85  02.12.2010, 19:17
@riraRESI

Nein, Alkohol ist lediglich der umgangssprachliche Begriff für Ethanol. Wenn du also in der Chemie von Alkoholen sprichst, dann sprichst du von allen. Je nach Bindungen gibt es außerdem Alkanole, Alkenole, Alkinole...

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riraRESI  02.12.2010, 19:25
@Annemaus85

Ja, das weiß ich auch^^ Naja wer weiß, was der eine so sagt, kann der andere wieder gerade andersrum erzählen :D

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Annemaus85  02.12.2010, 20:40
@riraRESI

Dann frag meinen Professor für Organische Chemie. Der sagt, was ich gesagt habe. Man bezeichnet als Chemiker Ethanol nicht mit Alkohol, das ist unpräzise. Höchstens in der Freizeit...

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Alkohol hat die Formel C2H5OH und somit die funktionelle Gruppe -OH (Hydroxylgruppe). Da die aus Wasserstoff und Sauerstoff besteht, ist sie sehr wasserfreundlich, da Wasser ja bekanntlich H2O als Formel hat. Eine weitere Begründung ist, dass Alkohol und Wasser polare Stoffe sind. "Ähnliches löst sich in Ähnlichem."

Alkohol ist polar weil das O dem H die Elektronen wegnimmt. der Unterschie in der Fähigkeit Elektronen an sich zu ziehen ist groß (das nennt man die Elektronegativitätsdifferenz) Polare Stoffe sind wasserlöslich weil Wasser stark polar ist. Mit Rum und Tee kann man Grog machen.

Ethanol und Wasser sind in jedem Verhältnis mischbar.