Würdet ihr euch von eurem partner trennen wenn sie aus psychischen gründen kein sex mehr haben kann?

Das Ergebnis basiert auf 54 Abstimmungen

Nein 46%
Ja 30%
Anderes 13%
Offene Beziehung 11%

25 Antworten

Anderes

Guten Nachmittag, Jenna592!

Ob "psychisch" oder "physisch" wäre mir da erst einmal egal.

Es kommt auf die Umstände an und darauf, ob man das Problem gemeinsam löst bzw. überhaupt lösen mag.

Ich bin derzeit SINGLE und überlebe auch ohne Sex. Innerhalb einer Beziehung ist es eigentlich normal und gehört auch irgendwie dazu. Nur, was machen Menschen, wenn es einen Unfall gibt, schwere Krankheiten auftreten oder dies und jenes nicht mehr geht? Für mich sind ein Mensch und eine Beziehung "mehr".

Wenn es "nur" psychische Gründe gibt, kann man daran arbeiten, insofern man will. Es geht nicht nur um Rücksicht auf die "Psyche", sondern auch um Rücksicht auf den Partner. Wenn man dann gemeinsam anpackt, schafft man es auch.

Und, zwischen "können" und "wollen" liegen Welten! Viele Menschen "können" durchaus, "wollen" aber selten, da es einfacher und bequemer ist.

Beruflich habe ich ebenfalls mit psychisch Kranken zu tun. in 99,99% der Fälle wird dort immer vorschnell von "nicht können" gesprochen. Klar mag dies in manchen Fällen ein Symptom der Krankheit sein, aber dennoch ist auffallend, dass Menschen vorschnell "NEIN" sagen oder "aufgeben", ohne etwas zu versuchen, alles dafür zu geben und jahrelang Engagement zu zeigen. Weder eine psychische noch eine physische Erkrankung darf als Pauschalausrede herhalten.

Man(n) hat sicherlich Verständnis, bemüht sich und nimmt Rücksicht, aber der Partner muss auch schon wollen und jahrelang knallhart an sich arbeiten.

Wenn man sich bemüht, dann kann man sich arrangieren. Wenn nicht, warum sollte der Partner dann beim Partner bleiben, wenn dieser weder Lust hat noch Rücksicht nimmt?

Wenn mir mein Partner so wichtig ist, dann tue ich alles. Dann geht man eben 10000 Psychologen und Psychiater durch, bis irgendetwas fruchtet. Viele "psychische" Erkrankungen lassen sich sehr gut behandeln oder zumindest kann man damit mit Einschränkungen gut leben, wenn man dies annimmt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Anderes

Ich habe fünf Jahre Verständnis gezeigt, immer mit Respekt und ohne Druck kommuniziert.

Sie hat sich weder mir noch einem Therapeuten gegenüber öffnen können und hat auch keinen Anstrengenden unternommen, diese Themen anzugehen.

Deshalb habe ich nach fünf Jahren, ohne Sex, das Handtuch geworfen. Bei dieser Entscheidung ging es nicht darum, keinen Sex zu haben, sondern das sie mir offensichtlich nicht vertraut hat und nicht auf psychologische Hilfe eingehen wollte.


TsukiWriter  28.12.2023, 13:20

Ich finde deine Ansicht etwas anmaßend.

Gesunde Menschen können sich nicht mal annähernd vorstellen, wie es ist, eine psychische Krankheit zu haben. Insbesondere ein Trauma. Das ist dermaßen belastend und einschränkend, dass man so etwas weder in fremde Hände legen, noch einfach mal überwinden kann.

DU bist kein Therapeut. Du kannst es nicht behandeln, egal wie sehr du der Person versicherst, dass du richtig damit umgehst. Und eine Therapie bringt auch keine Wunderheilung mit sich.

Dinge, die das Trauma triggern, sind oftmals so stark im Gehirn verankert, dass man dies nicht mehr umschreiben kann. Dann bleiben diese Trigger ein Leben lang und jede Konfrontation damit wirft dich zurück. Da hilft kein "Versuch es doch einfach mal mit mir, du wirst sehen, dass du mir vertrauen kannst". Darum geht es gar nicht. Sie kann sich diesen Sachen an sich einfach nicht stellen, da sie Trigger sind und diese das Trauma zurückbringen. Da ist man machtlos gegen.

Traumata sind so schwerwiegend, dass man dafür sogar zu einem speziellen Traumatherapeuten gehen muss, weil man ganz sensibel damit umgehen muss.

Wenn sie für sich entschieden hat, dass sie dieses Thema Sex in ihrem Leben nicht mehr angehen will und kann, weil sie selbst daraus auch zu wenig für sich ziehen würde, dann ist das legitim.

Schluss machen ist da die richtige Entscheidung von dir. Aber so über sie zu reden, ist herablassend und anmaßend.

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SZ1984  28.12.2023, 14:53
@TsukiWriter

Erstmal vielen Dank für Deine offenen und ehrlichen Worte.

Ich verstehe, dass es herablassend und anmaßend wirken kann, wenn man nur den Kontext hat, den ich in meiner Antwort hinterlassen habe.👍

Wie ein Traumata und das Unterbewusstsein funktionieren, weiß ich (für einen nicht-Therapeuten) ziemlich gut. Zum Einen weil ich selber einen Nervenzusammenbruch, Burnout und schwere Depressionen hinter mir haben. Auch habe ich einen 10-wöchigen Klinikaufenthalt hinter mir, der sehr wenig bis gar keine Heilung gebracht hat; genauso wenig wie die Therapie, die ich hinter mir habe. Zum Anderem weiß ich das, weil ich mich seit dem, in Verbindung mit NLP, sehr intensiv mit Traumata, Unterbewusstsein und Heilung beschäftigt habe.

Eine NLP-Ausbildung macht mich immer noch nicht zu einem Therapeuten, dennoch weiß ich dadurch noch genauer, was Traumaheilung bedeutet und wie sie funktionieren kann.

Vielleicht möchtest Du nochmal genauer darauf eingehen, was Du als herablassend und anmaßend empfunden hast. Denn ich habe ziemlich wertfrei kommuniziert, was das Problem in unserer Ehe war und was mich am Ende zu der Trennung bewegt hat.

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TsukiWriter  28.12.2023, 15:58
@SZ1984

Eine Depression und eine PTBS sind zwei vollkommen unterschiedliche Krankheiten. Das kann man in der Heilung absolut nicht vergleichen.

Bei einer Depression und ähnlichen Krankheiten können natürlich auch gewisse traumatische Erfahrungen zugrundeliegen, traumatische Erfahrungen bedeuten aber nicht gleich PTBS. Wer "nur" Depressionen hat, kann versuchen, sich denen zu stellen, und das Ganze umzutrainieren. Das ist dann eher eine Frage der Kraft und des Mutes.

Bei einer PTBS ist das was völlig anderes. Hier verliert der Betroffene die Kontrolle über sein Bewusstsein, sein Handeln und seine Wahrnehmung. Das Unterbewusstsein übernimmt und man ist dem ausgeliefert. Das zeigt sich z. B. in Form von Flashbacks, also dass man völlig weggetreten ist und das Erlebte nochmal im Inneren durchlebt. Man ist dann nicht mal mehr ansprechbar und kriegt nichts mehr mit. Man hat keinerlei Kontrolle. Solch ein Trauma zu konfrontieren, ist sehr heikel, schwer und nicht immer sinnvoll. Das ist was ganz anderes, als bei einer Depression z. B. höchstens Panikattacken und destruktive Gedanken zu triggern. Auch schon sehr heftig, aber man behält die Kontrolle über seine Wahrnehmung und sein Handeln. Die Behandlungen fallen bei beidem sehr unterschiedlich aus.

Ein echtes Trauma ist eben eine andere Hausnummer. Und ich habe das Gefühl, du nimmst dieses nicht ernst und stellst deine Erkrankungen zu sehr auf eine Stufe damit.

Um das nochmal genauer zu sehen, kannst du dir beispielsweise das hier mal ansehen:

https://youtu.be/WayryKjGRKg?si=jYseKjW8wyfKdYNY

Und hier jetzt, was ich anmaßend finde:

"hat auch keinen Anstrengenden unternommen, diese Themen anzugehen."

Das ist ein Vorwurf, der dir nicht zusteht. Sie hat sich dem nämlich auch nicht zu stellen, wenn sie nicht will. Vollkommen legitim von ihr, da es nicht lediglich um eine Angststörung geht.

"sondern das sie mir offensichtlich nicht vertraut hat und nicht auf psychologische Hilfe eingehen wollte."

Das hat, wie gesagt, nichts mit Vertrauen zu tun. Ich finde, das klingt ein wenig, als spieltest du dich als ihren Seelenretter auf. Du bist so vertrauenswürdig, da kann ihr Trauma ja nur geheilt werden, wenn sie es probiert. Sorry, aber so funktioniert das nicht. Da ist nichts mit "nur mehr vertrauen".

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Noahs16  28.12.2023, 13:16

aber warum kann man keinen Sex haben, wenn es einem nicht gut geht…?

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SZ1984  28.12.2023, 15:09
@Noahs16

Hey Noah. Für einen 16-Jährigen mag es unverständlich sein, weil man noch nicht die Lebenserfahrung mitbringt. Deswegen finde ich es super, dass du nachfragst.

Es verschiedene Ebenen von „mir gehts nicht gut“. Es kann physische und psychische Gründe haben, warum es einem Menschen nicht gut geht.

So kann es einem auch auf einem Level so schlecht gehen, dass die Libido auf 0 runtergefahren ist. Da kannst du dich dann auch nicht mehr „glücklich fícken“.

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Noahs16  28.12.2023, 15:10
@SZ1984

Ja ok, aber ich komme aktuell auch ne, also so seit nem Jahr und Sex ist daher für mich unnötig und nd so schön…

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SZ1984  28.12.2023, 15:35
@Noahs16

Das sind die Situationen im Leben, in denen man merkt, dass es Wichtigeres als Sex gibt.

Erst man man die wichtigen Themen erledigt hat, kann man die Nebensächlichkeiten genießen.

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei

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Nein

Also bei garkeinen sexuellen Aktivitäten wie petting oder dass sie sich nichtmal nackt zeigen kann, vermutlich schon.

Aber wenn es nur um das einführen geht, also rein raus rein raus, dann definitiv nicht, weil ich auch denke dass man jedem Menschen helfen kann, und somit man diese Angst oder was auch immer überwinden kann.

Und selbst wenn ich es nicht schaffe, und die bzh vorher endet, dann schafft es vllt der nächste.

Nein

Auf keinen Fall. Will keine Kinder und sexuelle Befriedigung kann es auf viele Arten geben.

Nein

Offene Beziehung kommt nicht in Frage, da es für mich keine ist. Kein Sex in der Beziehung ändert nix an der Tatsache das ich meine Partnerin liebe und es würde bei mir daran nicht scheitern. Dann habe ich halt keinen, gibt andere Sachen die mehr Zählen. Im Gegenteil ich würde sie in dieser schweren Zeit komplett unterstützen.


Jenna592 
Beitragsersteller
 04.12.2023, 19:15

🥰

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