Will nicht von meiner Mutter angefasst werden, was soll ich tun?

8 Antworten

Nein das musst du nicht anhalten, du kannst es versuchen ihr das rechtlich zu verbieten, jedoch erscheint mir das eher drastisch und könnte die Gefühle deiner Mutter verletzen. Sag deiner Mutter sie soll sich mal in deiner Situation rein versetzen wie du quasi "gequält" wirst. Wenn du ihr es klar machst, dass es nicht wegen ihr ist sondern wegen deiner Krankheit wird sie es vielleicht verstehen und es akzeptieren.


Revic 
Beitragsersteller
 30.03.2016, 20:48

könnte die Gefühle deiner Mutter verletzen.

Das macht mir nichts aus. Sie achtet ja auch nicht auf meine Gefühle, warum sollte ich da ihre berücksichtigen?

Wenn du mit ihr es klar machst, dass es nicht wegen ihr ist sondern wegen deiner Krankheit wird sie es vielleicht verstehen und es akzeptieren.

Es ist aber hauptsächlich wegen ihr. Bei meinen Freunden macht mir eine Umarmung kaum was aus. Außerdem weiß sie, welche Rolle meine Störungen (sind beides keine Krankheiten) dabei spielen. Es ist ihr nur einfach egal.

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Restriction  30.03.2016, 20:53
@Revic

Sie umarmt dich ja nicht weil sie dich hasst oder dir schaden will. Wenn sie das aber nicht verstehen will, kannst du versuchen ihr aus dem Weg zu gehen, oder auf Abstand bleiben bis sie das vielleicht versteht.

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Ich rate jetzt mal ganz wild:
Deine Mutter hat ihren Wunsch nach Körperkontakt jahrelang unterdrückt, aus Angst, dich damit unnötig unter Druck zu setzen?
Und jetzt sieht sie, wie dich Freunde berühren und hofft, dich auch umarmen zu dürfen?

Falls ja versteht sie natürlich so gar nicht, warum andere dürfen, was sie nicht darf und unterstellt dir, du würdest sie ablehnen. Obwohl sie doch die ganze Zeit zurückgesteckt und verzichtet hat.
Damit interpretiere ich nur ihre Gefühle mit einem großen VIELLEICHT, ich sage nicht, dass ich richtig liege.
Und erst recht sage ich nicht, du solltest dich überwinden und den Körperkontakt gegen deinen Willen zulassen!
Ich suche nur nach einer Erklärung...

Mein Vorschlag: weise ihre Versuche freundlich aber bestimmt zurück und sorge gleichzeitig dafür, dass sie nicht mit ansehen muss, wie du von anderen freundschaftlich berührt wirst.
das ist kein Lügen und keine Geheimnistuerei.

Nochmal ganz klar: Du musst keine Berührung aushalten, die Dir unangenehm ist, von niemandem.
Und das muss jeder akzeptieren.


Revic 
Beitragsersteller
 30.03.2016, 21:38

Danke für den Interpretationsversuch :) Trifft leider nicht ganz zu. Meine Mutter hat nie auf Körperkontakt verzichtet, auch in meiner Kindheit nicht. Und sie bekommt es eigentlich so gut wie nie mit, wenn ich den Kontakt bei meinen Freunden zulasse. Ich finde ja auch, dass sie es so akzeptieren müsste, wie es ist, aber wenn sie das nun mal nicht tut...

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Pudelcolada  30.03.2016, 21:51
@Revic

Oh Mann, großer Mist.
Und echt verfahren...

Zunächst entschuldige bitte mein wüstes Fischen im Trüben!

Eins ist klar: Du wirst sie nicht ändern, und von selbst kommt sie nicht drauf, noch nicht mal, wenn Du es ihr klar und deutlich mitteilst. Das schreibst Du ja selber.

Da fällt mir echt nicht viel ein, außer ruhig und bestimmt klarzustellen, dass Du es eben nicht aushalten musst.
Werde nicht laut, nicht beleidigend, egal wie sie sich aufführt.
Schlage nicht ihre Hand von Deiner Schulter, sondern streife sie ab.
Signalisiere Selbstsicherheit, weiche möglichst nicht zurück.
Versuche, die Situation zu beherrschen, und das geht nur durch sicheres und bestimmtes Auftreten.
Auch, wenn es in Dir drin vielleicht ganz anders aussieht.

Bald wirst Du 18, halte durch!

Falls Du noch regelmäßige wöchentliche Termine hast, könntest Du die Sache ja vielleicht dort ansprechen...?

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Ich denke es ist eine schwere Situation für euch beide. Deine Mutter hat dich vermutlich ziemlich lieb und möchte dir das auch zeigen. Für deine Mutter ist dieses nicht umarmen vermutlich genauso schlimm, wie für dich das Umarmen ist.

Und in gewisser Weise hat deine Mutter auch Recht. Du wirst im Laufe deines Lebens immer mal wieder von irgendwelchen Menschen berührt werden, die fremd für dich sind. Vermutlich will deine Mutter dich auch auf solche Situationen vorbereiten und sagt deswegen, dass du lernen musst so etwas auszuhalten.

Sie kann dich aber natürlich nicht zwingen das auszuhalten.

Vielleicht sprichst du noch mal mit ihr. Also ganz neutral und erklärst ihr was dich an diesen Zärtlichkeiten stört.

Wenn das nichts bringt könnt ihr in eine Autismus-Ambulanz und dort nochmal mit einen Fachmann über das Thema reden
Vielleicht findet ihr dann einen Kompromiss, der für euch beide passt.

Wenn auch das nicht gelingt würde ich es auf die "harte Tour" machen. Stoße deine Mutter weg oder brüll sie an, wenn sie dir zu nahe kommt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbstbetroffen

Du musst gar nichts aushalten. Aufgezwungene Berührungen, die für dich schmerzhaft sind, zählen als Misshandlung. Kein Mensch muss sich misshandeln lassen.

Deine Mutter hat in all den Jahren offenbar nichts davon verstanden, was Asperger überhaupt ist. Sie kann nicht nachvollziehen, wie schlimm eine Umarmung für dich ist. Sie hat keine Ahnung davon, dass das weh tut und sie eure Eltern-Kind-Beziehung damit nur belastet.

Wenn du mit klaren Worten, also über den bewussten Verstand, nicht an sie heran kommst, bleibt nur der Weg übers Unterbewusstsein. Das heißt, du musst ihr deutlich zeigen, dass sie dir mit der Streichelei weh tut. Quietsch vor Schmerz, duck dich vor ihrer Hand, befrei sich aus jeder Umarmung. Wenn sie nicht sofort aufhört, schrei wie aus Angst.

Solche Zeichen von Angst und Schmerz müsste jede Mutter instinktiv verstehen. Wenn sie dich lieb hat, dann wird sie nicht wollen, dass du sicht- und hörbar leidest.

Wie falsch der Spruch "das musst du jetzt halt mal aushalten" ist, kannst du ihr nebenbei im Alltag zeigen. Immer wenn sie etwas nicht mag oder du etwas lassen sollst. "Ach Mama, das musst du jetzt halt mal aushalten" ...

Lauf von ihr davon, also wenn sie dich umarmen will lauf in dein Zimmer. 


Revic 
Beitragsersteller
 30.03.2016, 20:34

Ich sehe es aber nicht kommen, wenn sie mich umarmen will. Dann ist es fürs weglaufen schon zu spät.

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